Wurmwanderkasten bauen

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Der Wurmwanderkastens – machen Sie sich die Arbeit der Regenwürmer zunutze!

Nicht nur Gartenprofis wissen: Regenwürmer sind unglaublich nützliche Tiere. Einer ihrer Vorteile ist es, dass sie nicht nur die Bodenstruktur merklich verbessern, sondern auch dabei helfen, den Boden im Allgemeinen fruchtbar zu halten. Dabei handelt es sich bei ihnen noch um vergleichsweise „genügsame Zeitgenossen“. Sie leben zusammen mit anderen Kleinstlebewesen und stellen -quasi ganz nebenbei- auch noch den nährstoffreichen Regenwurm-Humus her. Die passenden Würmer für Ihren Garten finden Sie hier.

Regenwürmer im Garten

Regenwürmer charakterisieren sich unter anderem durch die Tatsache, dass sie…:

  • den Boden belüften
    Dendros
    Kompostwürmer: Dendros, jung & adult
  • den Pflanzen die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen erleichtern
  • an der Bildung der Ton-Humus-Komplexe beteiligt sind.

Zudem wandeln sie die Abfälle aus dem Garten in wichtige Nährstoffe um. Kurz: eine gesunde Anzahl an Regenwürmern in Ihrem Garten hilft Ihnen dabei, Ihre Pflanzen gesünder wachsen zu lassen. Ganz besonders geübt im Verarbeiten von Kompostmaterial sind die „Kompostwürmer„, eine Gruppe Regenwürmer die sich vor Millionen von Jahren darauf spezialister haben organisches Material schnell umzusetzten. Um auf plötzlich anfallende Mengen, (z.b. Laub im Herbst) reagieren zu können, haben die Kompostwürmer Arten rund um den Wurm „Eisenia fetida“ die schnellesten Vermehrungsraten aller Regenwürmer.

Das Kompostieren im Wurmwanderkasten

Schon seit längerer Zeit ist der Wurmwanderkasten eine willkommene Alternative zum klassischen Kompostkasten geworden. Sein Vorteil liegt unter anderem in der Tatsache, dass er in der Regel vergleichsweise wenig Platz braucht und damit auch in einer kleineren Ecke des Grundstücks aufgestellt oder eingegraben werden kann. Zudem müssen Sie nicht fürchten, dass der Kasten einen starken Eigengeruch ausstrahlt. Im Gegenteil! Er bietet sogar Schutz vor ungebetenen Gästen wie Ratten und Co.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei eingegrabenen Wurmwanderkästen; sie werden durch das Erdreich isoliert, so dass die wichtigsten Komposthelfer im Sommer nicht austrocknen und im Winter länger aktive sind. Zudem können die Dimensionen des Wurmwanderkastens frei gewählt werden, so dass es möglich ist, beliebige Mengen an Gartenabfällen zu kompostieren.

Je nachdem, wie viele Personen in Ihrem Haushalt leben, empfiehlt sich entweder ein Wurmbaukasten mit drei oder zwei Kammern. Sorgen Sie jedoch immer für einen halbschattigen Standplatz!

Wurmwanderkasten bauen

Ihr eigener Wurmwanderkasten ist mit wenigen Schritten angelegt:Wurmwanderkasten Kompost

  1. Heben Sie ein Loch mit einer Tiefe von circa 60 bis 70cm aus.
  2. Begradigen Sie den Boden und legen Sie ihn mit Lochziegeln aus. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Löcher senkrecht stehen. damit Wasser und kleine Lebewesen in den Boden kommen.
  3. Legen Sie die äußeren Lochziegel genau in die Waage, so dass keine Zwischenräume entstehen können.
  4. Jetzt ist es an der Zeit, die Holzumrandung für den Wurmwanderkasten zu bauen und diese in Kastenform in die Erde einzulassen.
  5. Mauern Sie anschließen die Trennwände mit Lochziegeln. Am einfachsten gelingt das, wenn Sie hier mit einer Mischung aus drei Teilen Sand, einem Teil Zement und ein wenig Wasser arbeiten. Wichtig ist es in jedem Falle, dass die Löcher hier nun horizontal liegen. Immerhin sollen Ihre Würmer sich auch zwischen den Abtrennungen hin und her bewegen können.
  6. Decken Sie den Kasten von oben her ab. Dies schützt zusätzlich vor Fressfeinden und einer Austrocknung des Wurmwanderkastens.
  7. Nachdem Ihr Kasten nun steht, steht einem effektiven Kompostieren nichts mehr im Wege. Hierzu füllen Sie eine Schicht aus circa zehn Zentimetern organischer Abfälle in eine der Kammern und überstreuen alles mit ein wenig Gesteinsmehl.
  8. Jetzt lassen Sie die Kompostwürmer „einziehen“ und füttern sie weiter mit organischen Abfällen. (Tipp: vor allem Kaffeesatz und etwas Kartonage werden von den Tieren als besonders lecker empfunden!) Achten Sie jedoch immer darauf, dass krankes Laub o.ä. nicht in den Kompost bzw. in Ihren Wurmwanderkasten gehören!

Wenn eine Kammer nun komplett voll ist, können Sie mit dem Betrieb der zweiten starten. Das Faszinierende: hat sich der Inhalt einer Kammer in Humus verwandelt, ziehen die Würmer über die Löcher um und widmen sich der Umwandlung der anderen Kammer. Als Richtwert für die Dauer der Umwandlung einer Kammer gilt hier eine Zeitspanne von circa sechs bis zehn Monaten. Danach kann der nährstoffreiche Wurmkompost geerntet und im Garten an den betreffenden Stellen verteilt und eingearbeitet werden. (Wie ernte ich den Wurmhumus?)

Wurmwanderkasten – die Anordnung der Ziegel entscheiden

Der Bau eines Wurmbaukastens, wie er hier beschrieben wurde, garantiert Ihnen maximale Kontrolle über die Tätigkeit Ihrer Würmer. Sie füllen die verschiedenen Kammern, egal, für wie viele Sie sich entscheiden, nacheinander mit den organischen Abfällen, können quasi dabei zusehen, wie die Kompostwürmer das Material in den nährstoffreichen Humus verwandeln und füllen dann, wenn Sie den besagten Humus „geerntet“ haben, einfach eine neue Schicht an organischem Material in den nächsten Boxbereich ein. Die Würmer werden dann von der neuen Nahrung angezogen und suchen sich ihren Weg durch die Löcher in den Ziegeln, die wie kleine Törchen wirken.

Eine Alternative zu dieser Methode stellt eine andere Bauweise dar. In deren Zusammenhang arbeiten Sie die Ziegel ausschließlich quer auf dem Boden liegend ein. Diese Entscheidung bietet den Würmern nicht nur mehr Platz, sondern auch die Möglichkeit, dort zu „arbeiten“, wo sie es gerade möchten.

Nachteile des Wurmwanderkastens

Dank des einfachen Designs ist der Wurmwanderkasten, sehr stabil und kaum anfällig für Probleme. Dank der konstanten Temperatur läuft die Kompostierung der Gartenabfälle gleichmäßig. Spätetens beid er Ernte kommt dann leider ein Problem. Das Ernten des fertigen Wurmhumus ist augfrund seiner unterirdischen Lage, recht schwer. Um das zu erleichtern, empfehlen wir eine Gartenkelle, einen Eimer und Knieschützer.

Alternative zur Wurmkiste

Wurmkiste "Wurm Cafe"
Wurmkiste „Wurm Cafe“

Für welche Version des Wurmwanderkastens Sie sich schlussendlich entscheiden, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Komplett auf die untenliegenden Ziegel sollten Sie dennoch nie verzichte. Die durch sie entstehenden Löcher bieten den Tieren unter anderem einen wichtigen Schutz vor Maulwürfen und Ratten, sowie die Möglichkeit vor Frost nach unten zu flüchten.

Suchen Sie eine kleinere Möglichkeit Ihre Abfälle zu kompostieren, empfehlen wir das Wurm Cafe, welches auch Kompostwürmer verwendet oder einen Bokashi Eimer, der sogar Fisch und Fleischreste geruchslos verarbeiten kann. Ihren individuell passenden Komposter finden Sie bei uns im Shop.


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Wurmmann

Über den Autor

Jasper hat Wurmwelten.de im Jahr 2006 gegründet. Nach einer Ausbildung im Kompostieren und einem Buch über Wurmkisten, widmet er sich in letzer Zeit neben dem Versandhandel, der Forschung über Regenwürmer und Komposttee.


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  1. Hallo,
    vielen Dank für diese Anleitung – dieses Konzept scheint mir ziemlich genial. Und erinnert mich an ein System auf einem alten schwedischen Resthof. Die Besitzer hatten einen überirdischen gemauerten Kompost, aufdem sie sogar Fleisch und Fischabfälle ("rattensicher") kompostiert haben. Leider kann ich das System nicht näher beschreiben – es ist schon lange her. Ich war skeptisch damals…
    Der Wanderkompost gefällt mir deutlich besser. Ob sich damit auch Heckenschnitt, dünne Äste und Rasenschnitt kompostieren lassen? Warscheinlich kommt es auf das richtige Mengenverhältnis und die Mischung mit trockenem Laub an. Habt ihr Erfahrungen?

    Ich plane in die intelligente Herstellung von Kompost "einzusteigen", um guten eigenen Dünger herzustellen, seitdem wir ein eigenes Haus haben. Bislang haben wir nur einen Kompost aus vier zusammengeschraubten Euro-Paletten für Gartenabfälle. Küchenabfälle kommen in die bei uns obligatorische Komposttonne der Gemeinde. Das kann im Sommer ganz schön stinken, wenn man nicht mit Gesteinsmehl und trockenem Laub o.ä. vorbeugt. Und fertigen Kompost haben wir dann natürlich nicht.
    Den Gartenkompost habe ich bislang nur einmal im Jahr zu einem örtlichen Bauern gefahren, der dann alles auf dem Acker unterpflügt. Das ist natürlich nicht befriedigend.

    Viele Grüße
    Andreas Müller

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