Wurmkiste in Nairobi?

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dynamind
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von dynamind »

Ja, ausgewaschenes Substrat will hier natürlich keiner :) aber ich finde die Aufgabenstellung "Wurmfarmen für afrikanische Slumbewohner" sehr interessant und wollte nur noch einen anderen Ansatz vorstellen.

Was mich daran beeindruckt ist, dass er eben sehr grob an die Sache rangeht und es wohl trotzdem zu funktionieren scheint. Da die Zielgruppe - die Slumbewohner - nicht solche Fanatiker sind wie wir müsste ein brauchbarer Ansatz schon sehr tolerant gegenüber Fehlern in der Bestückung usw. sein - sonst geht das vermutlich nicht lange gut (ich meine, ich vertüddel meine Würmchen total und meine Farm ist trotzdem umgekippt - oder gerade deswegen? :D )

Meine Idee wäre die hemdsärmlige Methode mit täglich spülen eben mit weniger Wasser zu probieren und das immer wieder drüberzukippen.

Aber: verloren geht ja auch nichts wenn das Substrat ausgespült wird, denn der Wurmtee ist ja auch Dünger der direkt verwendet werden kann (oder sogar mit einfachen Mitteln vermehrt werden kann - also wenn man eine Aquariumpumpe einsetzt - die es vermutlich im Slum nicht gibt ..hmm :? )

War aber nur als brainstorming gedacht - nicht als fertige Lösung...
kiko63505

Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo dynamind,

Ich habe Dich jetzt nicht falsch verstanden und grundsätzlich ist die genannte zur Wurmvermehrung sicherlich ok und vertretbar.
Auch Wurmtee ist ein guter dünger und sollte oft angewendet werden. Sieht man mal von den wasserspielen ab, was ja auch eine menge arbeit ist, so ist wurmhumus dennoch die bessere wahl. Aus wurmhumus kann man jederzeit wurmtee machen, umgekehrt geht das leider nicht.

Das kippen Deiner farm hatte seine gründe und möglicherweise auch im betütteln der würmer. Ich sage immer und immer wieder, ein guter komposthaufen funktioniert einwandfrei und kaum einer von uns beachtet diesen. Eine wurmfarm ist nichts anderes, futter, sauerstoff und feuchtigkeit sollte man der farm gönnen, ansonsten finger weg es geht ohne finger besser :lol:
kiko
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von Wurmmama »

dynamind hat geschrieben: PS: Thomas bin ich aber nicht...
Ups... sorry, hab mich verguckt.

Ich habe die Methode gerade mal durchgespielt. Mein Sieb hatte wohl zu viel Platz zwischen den Löchern, oder die Lampe nicht hell genug, oder es war nicht heiß genug... Auf jeden Fall hatte ich nach etwa 20 min. ganze 5 Würmer im Wasser rumschwimmen.

Wenn man das optimiert und die Würmer als Futter braucht, trotzdem eine gute Variante.
wurmige Grüße
Wurmmama
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dynamind
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von dynamind »

kiko63505 hat geschrieben: Eine wurmfarm ist nichts anderes, futter, sauerstoff und feuchtigkeit sollte man der farm gönnen, ansonsten finger weg es geht ohne finger besser :lol:
kiko
Leider ist mir die Farm umgekippt als ich gerade die "ich schaue alle fünf Minuten was die Wümer machen" Phase hinter mir hatte und sie wirklich in Ruhe gelassen habe :roll:
Aber es war vermutlich einfach, dass ich die Auswirkungen des Temperatursturzes falsch eingeschätz habe - aber das gibt es in Nairobi vermutlich eher selten :-)
kiko63505

Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Dynamind,

vermutlich stehe ich jetzt alleine mit meiner meinung da, aber der temperatursturz dürfte bei Deinem problem das kleinste übel gewesen sein. Leider kenne ich Deine farm nur von beschreibungen, aber ein aussagefähiges bild kann ich mir dennoch nicht amchen.
Im November / Dezember habe ich hier einen Beitrag veröffentlicht "kann man eine wurmfarm überfüttern" diese aktion fand bei temperaturen um 10° statt und es gab nicht die geringsten probleme mit der farm, im gegenteil, die farm hat sich positiv verändert.
Der temperatursturz kann aus meiner sicht also nur der punkt auf dem i sein und möglicherweise der auslöser für eine ansammlung von negativen ereignissen.
kiko
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Flomax
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von Flomax »

@Istria

Du hast recht - mit Deinem Wurmsack kann das alles nichts zu tun haben. du hast ganz andere Vorraussetzungen als der Pfiffikus - wie er sich so schön nennt! Und wenn gerade das Thema angeschnitten wurde, ich finde das was der Pfiffikus da macht absolut nicht gut. Mag sein dass sein System irgendwie funktioniert, aber zur optimalen Wurmzucht taugt es allemal nicht. Das ist mal sicher! Nicht weil er es einfach und billig (für europäische Verhältnisse) macht, daran ist nichts auszusetzen. Ein System wird von uns nicht am Anschaffungspreis gemessen.Da ist oft weniger mehr, aber dieses Übergießen mit 10 Liter Wasser und der Behauptung dass der damit das Substrat belüftet weil das Wasser die verbrauchte Luft verdrängt und dahinter frische Luft nachströmt, das ist ein Ammenmärchen das er entweder aus TausendundeinerNacht oder aus Grimmsmärchen entliehen hat! So reagiert ein Wurmsubstrat nicht auf eine 10 Liter Wasserdusche. Nie und nimmer!!

Aber dazu später mehr.

Ich muß jetzt dringend weg.

Gab es noch etwas neues in Kenia?

Gruß
Flomax
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dynamind
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von dynamind »

@flomax

ja nun - ich finde das auch nicht perfekt was der pfiffikus da macht aber ich wollte halt einen anderen Ansatz zeigen bzw. er sammelt ja mit seiner Methode durchaus Ergebnisse und Erkenntnisse.
Ich könnte mir halt vorstellen, dass eine Wurmkiste in Afrika schon eher nicht zuviel Aufwand machen darf bzw. auch Pflege und Klimafehler verzeihen muss und vielleicht ist das permanente wässern da ja z.B. gar nicht so schlecht.

Also leider kann ich es ja nicht selbst unter afrikanischen Bedingungen testen - im Moment würde ich mich und meine Würmer aber lieber in dieser Klimazone sehen. :D
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von Flomax »

@istria

Wie sieht es mit dem Wurmsack in Kenia aus? Hat sich was getan? Denkst Du daß es klappt - das Kompostieren auf engstem Raum?

Meld' Dich mal mit einem kurzen Bericht aus dem Herzen Ostafrikas! :-)

Gruß
Flomax
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo allerseits! Ich bin ganz total verzückt, dass Ihr Euch über meine Wurmzucht unterhaltet. Aber warum hat mich nicht mal jemand rechtzeitig informiert?
istria hat geschrieben:Falls es um das Gießen geht: 10 L ist hier zum Teil das was einem Menschen im Slum zur Verfügung steht, ich werde wohl kaum jemanden überzeugen können, dieses Wasser für Würmer zu "verschwenden".
Das ist in Deinem Falle sicher nicht erforderlich. Du musst vor allem dafür sorgen, dass Dein Substrat nicht austrocknet. Einerseits kannst Du Sickerwasser von unten zum Zwecke des Befeuchtens oben wieder oben einfüllen. Andererseits musst Du ganz gewiss kein Frischwasser zu diesem Zwecke verwenden.

istria hat geschrieben:Des weiteren kosten diese Kisten hier um die 10 EUR das Stück, das durchschnittliche Monatseinkommens eines Slumbewohners bei 30-50 EUR ...
Ach den Würmern ist das Design der Kisten eigentlich relativ egal, die sind da recht anspruchslos. Du müsstest einfach nur versuchen, in Nairobi irgendwelche stapelbaren Kisten aufzutreiben. Ich war noch nicht dort, aber das sollte doch auch für weniger Geld möglich sein.

kiko63505 hat geschrieben:Unser Ziel ist der Wurmhumus und kein ausgewaschenes Substrat.
Richtig. Im Prinzip gibt es insgesamt drei Ziele, mit denen sich Leute einen Wurmkompost zulegen.
a) Bioabfälle schnell und unproblematisch los werden.
b) Wurmhumus und/oder Dünger herzustellen
c) Würmer für einen externen Verwendugszweck zu produzieren
Jede der drei Zielstellungen, die der Betreiber verfolgt, erfordert ein anderes Management des Wurmkomposts.


dynamind hat geschrieben:Ja, ausgewaschenes Substrat will hier natürlich keiner :)
In der Tat - was an Feststoffen bei mir herauskommt, ist auch für Gärtner nicht attraktiv.

dynamind hat geschrieben:Meine Idee wäre die hemdsärmlige Methode mit täglich spülen eben mit weniger Wasser zu probieren und das immer wieder drüberzukippen.
Für Afrika und den dort verfolgten Zweck sollte das OK sein.
dynamind hat geschrieben:Aber: verloren geht ja auch nichts wenn das Substrat ausgespült wird, denn der Wurmtee ist ja auch Dünger der direkt verwendet werden kann
So ist es. Bei mir fällt viel nährstoffreicher Wurmtee an, was sich im Bekanntenkreis herumgesprochen hat. Vom Frühjahr bis zum Herbst ist der zumeist vergriffen.
In Afrika wäre das aber kein Trost und kein erstrebenswertes Ziel, denn der wertvolle Wasseranteil am Düngemittel wäre dort wahrscheinlich unerschwinglich.

Flomax hat geschrieben:@Istria

Du hast recht - mit Deinem Wurmsack kann das alles nichts zu tun haben. du hast ganz andere Vorraussetzungen als der Pfiffikus - wie er sich so schön nennt!
Also von mir würde ganz gewiss nicht die Empfehlung kommen, das 1:1 zu übernehmen.

Flomax hat geschrieben:Und wenn gerade das Thema angeschnitten wurde, ich finde das was der Pfiffikus da macht absolut nicht gut. Mag sein dass sein System irgendwie funktioniert, aber zur optimalen Wurmzucht taugt es allemal nicht. Das ist mal sicher!
Schön, das zu erfahren. Aber bitte tu mir einen Gefallen: Erzähl das nicht meinen Würmern!

Flomax hat geschrieben:Aber dazu später mehr.

Ich muß jetzt dringend weg.
Bist Du inzwischen zurück? Hast Du inzwischen etwas Zeit gefunden, mir ein paar präzisere Hinweise zu geben?


Pfiffikus,
der den Aufbau der Wurmzucht inzwischen eigenständig ein wenig optimiert hat
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dynamind
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Re: Wurmkiste in Nairobi?

Beitrag von dynamind »

Willkommen an Bord, Pffifikus (wave)

Leider ist hier im Forum allgemein etwas vorgezogene Winterpause eingekehrt -aber vielleicht kannst du ja das ein oder andere Thema nochmal neu aufmischen :P

...Was wurde eigentlich aus den Kompost-Säcken in Afrika??
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