Wie kalt darf es sein?

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Wurmmann
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Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von Wurmmann »

Hallo Hobbygärtner,
erst einmal herzlich willkommen hier! Toll das Du nach dem mitlesen, jetzt mitschreibst!

Ich muss leider noch 3 unvorteilhafte Dinger hervorheben.
1. Bokashi ist viel zu sauer. Ich habe bereits viel mit Bokashi experimentiert und weiss das es lange dauert bis die Würmer dies annehmen. Die Holzkohle helift, aber ich würde auch etwas Gartenklak dazu nehmen.
2. Mit 60 Würmer wirst Du nicht weit kommen. Um die eine Seite zu impfen solltest Du mindestens 1000 Kompostwürmer einsetzten damit diese sich noch gut vermehren könnnen. Es wird immer gesagt das ein Kompostwürm etwa die Hälfte seines Körpergewichtes täglich frisst, aber das ist nicht ganz linear. So fressen Kompostwürmer auch gerne substrat zweimal.
3. Von Katzenstreu rate ich Dir ganz stark ab! Im idealfall ist es reines Bentonit und schadet nicht ausser das es das Substrat verdichtet, aber im schlechtesten Fall sind Düfte oder andere Chemikalien hinzugefügt worden die auch Dauer den Würmern oder andere Organismen im System schaden. Ersetz das Katzenstreu am Besten mit gartenklak oder unserem Mineral Mix. Da ist alles drin was nötig ist.

Lass Dich davon nicht entmutigen! Das mit dem Bokashi wird nur dafür sorgen das alles etwas langsamer geht und Du mehr Kalk benötigst als alle anderen.

Die Kist an sich klingt sehr interessant! Das würde ich gerne sehen. Hast Du die Möglichkeit Fotos zu machen?
kiko63505

Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wurmmann,

katzenstreu ist natürlich nicht gleich katzenstreu, das meiste auf dem markt ist mit parfümölen versetzt und sollte somit nicht in die farm eingebracht werden. Unbehandeltes katzenstreu aus bentonit hingegen schadet garnichts, zumindest kann ich hier nichts negatives berichten. Bentonit benutze ich seit jahren für meine pflanzen im haus und garten und seit mai diesen jahres auch in der wurmfarm. Verklumptes substrat hatte ich nur einmal und das war im zusammenhang mit bentonitstaub. Der wurmhumus in meiner box ist bei mir recht locker, besser gesagt ich muss das feuchte substrat erstmal leicht drücken oder sieben, das ganze zerfällt dann fast von alleine in kleine krumen.
Kalken und spezielles wurmfutter sind natürlich wichtig und sollte zumindest im auge behalten werden.

@ Wurmbär,
Bei mir funktioniert der verrottungsprozess als auch die futteraufnahme noch bei 9°, sicherlich ist jedes ° mehr besser für diesen prozess aber es geht.

mfG
kiko
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Wurmmann
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Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von Wurmmann »

@Kiko,
Genauso meinte ich das! Nur das habe ich anders erfahren:
Verklumptes substrat hatte ich nur einmal und das war im zusammenhang mit bentonitstaub.
Bei klumpte es auch mit Bentonit Brocken. Ich muss allerdings dazu sagen, das ich den Bentonit Versuch relativ schnell wieder aufgegeben habe und mich da gerne Deiner Erfahrung beuge.
Wie sagt man so schön auf Englisch: "I stand corrected" :lol:
kiko63505

Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wurmmann,

ich bin nicht im forum um irgendjemanden von irgendetwas zu überzeugen, jeder kann für sich entscheiden ob es gut oder schlecht ist.
Generell lerne auch ich gerne dazu und gebe das weiter was bei mir funktioniert oder eben nicht funktioniert. Bentonit als granulat ist bei mir auf der jählichen einkaufsliste fester bestandteil. Ein sack davon verteile ich jährlich auf dem rasen, zwischen den sträuchern und gebe einen teil davon in alle kübel und topfpflanzen. Ich erspare mir dadurch eine menge an gießarbeit und wasser, was man schon als vorteil betrachten kann.
Beim jährlichen umtopfen der pflanzen finde ich die granulatkörner im substrat wieder, also besteht auch nicht die gefahr des verklumpens. Ebenso finde ich im wurmhumus sehr oft die eingebrachten bentonigranulatkörner, auch hier scheint es keine direkte verklebung zum substrat zu geben. Sofern ich eines dieser granulatkörnchen mit den fingern zerdrücke ist es wie nasser ton, es schmiert und lässt sich wunderbar formen. Das ist für mich ein zeichen das wasser in dem granulat gespeichert ist und genau dieses wasser wird bei trockenheit ans substrat zurückgegeben. Vermutlich liegt auch hier der ziemlich konstante luftfeuchtewert von 80 bis 90% rel. luftfeuchte. Was die würmer mit dem bentonit machen, ich weiß es nicht, ob das bentonit wichtig für die ton-humus verbindungen wichtig ist weiß ich ebenfalls nicht.
Über weitere vorteile von bentonit kann ich nur vermutungen anstellen und diese wären hier nicht so gefragt. mfG
kiko

Anbei ein Bild vom substrat welches ich vor 14 tagen aus der box entnommen habe.
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Flomax
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Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von Flomax »

@Wurmmann
Off-topic ... ich weiß, aber jetzt habe ich Dein neues Gewinnspiel erst kapiert! :-) Es heißt: Suche die 10 Fehler. Und Du brauchst keine Werbung mehr für das Suchspiel zu machen, denn ich habe es gelöst!! :mrgreen:

Hier die Lösung:
1. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:nach dem mitlesen
... nach dem Mitlesen

2. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:noch 3 unvorteilhafte Dinger hervorheben
...Dinge

3. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:Holzkohle helift
....hilft

4. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:etwas Gartenklak dazu
....Gartenkalk

5. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:ein Kompostwürm etwa die Hälfte seines Körpergewichtes täglich frisst
...Kompostwurm frißt sich zur Hälfte selbst?

6. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:gerne substrat zweimal
... der, die, das Substrat

7. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:Im idealfall
... der, die, das Idealfall

8. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:die auch Dauer den Würmern
... auf Dauer den Würmern .... schaden

9. Fehler
Wurmmann hat geschrieben:gartenklak
.... fast ein reiner Wiederholungsfehler, aber diesmal sogar klein geschrieben

10.Fehler
Wurmmann hat geschrieben:Die Kist an sich klingt sehr interessant
...die Kiste ... scheint Musik zu machen wenn sie interessant klingt!?

Nicht böse sein - aber es war mit gerade nach Rätsellösen!!! :mrgreen:

Gruß
Flomax
(der mit dem Bau tanzt)
.... und das ist keine Retourkutsche - Werner!!
hobbygaertner
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Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von hobbygaertner »

Hallo,

ich weiß garnicht, worauf ich zuerst antworten soll... ich hoffe, ich erwische alle Fragen.

Ein Foto kann ich mal machen, es wird aber noch etwas dauern - ich bin nicht so sehr der große Fotografierer...

Daß Würmer eher nicht an Bokashi gehen ist interessant. Kennt evtl. jemand die Quelle, wo das geschrieben wurde? Die EMler erzählen doch ständig, daß sie Unmengen von Würmern in ihren Beeten finden.

Den pH-Wert des Bokashis habe ich nicht bestimmt, die Sickerflüssigkeit hatte einen Wert von 5,4. Das Katzenstreu ist unbehandelt, anderes hätte ich mich auch garnicht getraut, hineinzustreuen. Ich habe auch noch nicht viel hineingegeben, nur ganz locker auf die schimmligen Stellen, das hat schon ausgereicht.

Eigentlich wollte ich ja auch einen direkten Vergleich zwischen Bokashi und "unbehandelten" Küchenabfällen, daher die Zweiteilung. Aber dann habe ich keine Freiwilligen Neusiedler mehr gefunden und im Versand stand auch geschrieben, daß bei Minusgraden nichts verschickt wird. Außerdem wollte ich ob meiner Anfängerunwissenheit kein tausendfaches Massaker anrichten. Nun kann ich nur hoffen, daß ein paar die Unterkühlung überleben werden. Die beiden Regenwürmer sind eher aus Fahrlässigkeit meinerseits hineingelangt. Ich werde sie im Frühjahr wieder aussetzen ;-)

Heute habe ich mal versucht, den Kasten etwas vorweihnachtlich zu gestalten... Es hat funktioniert, mit einigen Teelichtern die Temperatur um drei Grad zu erhöhen. Auch im Substrat (ca. 3 cm Tiefe) habe ich gemessen. Ebenfalls 9°C. Aber ob das für den ganzen Winter sinnvoll ist...

Viele Grüße
Hobbygaertner
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Flomax
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Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von Flomax »

hobbygaertner hat geschrieben:Die beiden Regenwürmer sind eher aus Fahrlässigkeit meinerseits hineingelangt. Ich werde sie im Frühjahr wieder aussetzen
Die Chance wirst Du leider nicht bekommen! Bis im Frühjahr sind die Regenwürmer (Lumbricus Terrestris) längst eingegangen und von den Mikroorganismen und Kompostwürmern zu Humus verarbeitet worden!

Der Regenwurm gräbt Gänge bis zu 3m tief in die Erde hinein, und wenn ihm selbiges verwehrt bleibt, dann fühlt er sich ziemlich unwohl. Zumal Lumbricus ein ausgesprochener Einzelgänger ist, und in einem Rudel Würmer fühlt er sich wohl noch deplazierter als ein Motorrad im Hühnerstall (mitsamt der vielbesungenen Oma)!

Gruß
Flomax
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Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von Wurmmann »

@Flomax
Oho :oops: vielleicht sollte ich aufhören im Zug Foren Beiträge zu beantworten...

@Hobbygaertner
Die EMler erzählen doch ständig, daß sie Unmengen von Würmern in ihren Beeten finden.
Das mag ja sein, aber wahrscheinlich nicht direkt am frischen Bokashi.

Ob die Regenwürmer wirklich so schnell sterben? Ich hatte mal einen der bestimmt 1 Jahr lang in einer Wurmfarm gelebt hat und nur bei einer Frost Aktion aus versehen dran glauben muste...
kiko63505

Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wurmmann,

Anbei habe ich noch ein foto von heute.
Ich habe heute die Kurkuma für die winterruhe aus den töpfen genommen, zur erinnerung, ich hatte einen test mit 2 kurkumapflanzen am laufen. Wie es der zufall will ich habe hier den beweis für das verhalten von bentonitgranulat im pflanzsubstrat. So ziemlich alle bentonitzusätze haben ihre anfangsstruktur beibehalten, sie haben sich nicht mit dem substrat vermischt oder es gar verklummt.

mfG
kiko
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Re: Wie kalt darf es sein?

Beitrag von KrabbelPhi »

hobbygaertner hat geschrieben: Den pH-Wert des Bokashis habe ich nicht bestimmt, die Sickerflüssigkeit hatte einen Wert von 5,4.
In der Regel werden pH-Werte von 3,5 - 4 angegeben, also deutlich im sauren Bereich. Es handelt sich ja - wie z.B. auch beim Sauerkraut - um eine typische Milchsäuregärung.
hobbygaertner hat geschrieben:Heute habe ich mal versucht, den Kasten etwas vorweihnachtlich zu gestalten... Es hat funktioniert, mit einigen Teelichtern die Temperatur um drei Grad zu erhöhen. Auch im Substrat (ca. 3 cm Tiefe) habe ich gemessen. Ebenfalls 9°C. Aber ob das für den ganzen Winter sinnvoll ist...
Du könntest auch eine weihnachtliche Wurmzangenbowle versuchen, bei dem der Zuckerhut mit dem brennenden Rum seine feurigen Exkrete in die Wurmfarm tropfen läßt. Das ergibt dann feurig beschwippste Würmer :twisted:
Auf Dauer sind Teelichter sicher keine Lösung, womöglich steckst Du noch das Haus in Brand ;) . Auch energetisch betrachtet ist diese Methode nicht der Hit.
Wenn Du keinen warmen Raum oder keine andere Möglichkeit zur Heizung hast, müßtest Du die Fütterung an den reduzierten Nahrungsbedarf anpassen.

LG Werner
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