Zitat dynamind:
Das war alles nicht in meiner Farm (schon gar nicht teurer Mineralmix).
Phasenweise haben sich meine Würmer hauptsächlich von Kaffeesatz und Pappe/Küchentüchern ernährt und ab und zu mal Reste von sicherlich erdfreiem Supermarktgemüse (das vielleicht eh noch nie Erde gesehen hat

)) Das Endprodukt war trotzdem lehmig/erdig.
Und du hast wirklich keine Mineralien z. B. (Ur-)Gesteinsmehl, Sand, Ton, alte Blumenerde etc. zugegeben?
Gemüse und Papier enthalten sicher einige mineralische Bestandteile, aber ich hätte gedacht, das wären eher „Spurenelemente“ und keine Tonmineralien.
Die Erde von meinem Gartenkompost ist z. B. schwarz und krümlig und nicht stark lehmig, da sie hauptsächlich aus Humus besteht. Bei mir wird Komposterde nur dann stark lehmig, wenn ich viele Pflanzenreste auf den Kompost gebe, an denen noch viel lehmige/tonige Erde dranklebt.
Steht deine Wurmfarm draußen und hat Kontakt zum darunter liegenden Boden?
Wenn ja, dann
tragen die Regenwürmer Lehm und Ton aus dem Boden in den darüber liegenden Kompost (es sein denn du hast einen reinen Sandboden).
Welche Farbe hatte dein fertiger Wurmhumus? War der fast schwarz (fast nur Humus) oder sah er aus wie lehmiger Boden (helleres Braun)?
Beim Boden gibt es einen Test, wie man die Bodenart (sandig, lehmig, tonig) bestimmen kann (Fingerprobe):
Man nimmt ein etwa haselnussgroßes Stück feuchtes Substrat in die Hand und versucht es zu einer bleistiftdicken Wurst auszurollen.
Wenn es sich nicht ausrollen lässt und zerfällt, hat man einen leichten, sandigen Boden. Dieser lässt sich noch weiter bestimmen:
Wenn man Substrat zwischen den Handflächen zerreibt und sieht kleine glitzernde Partikel, dann ist etwas Ton enthalten, dann hat man einen schwach lehmigen Sandboden.
Wenn man Boden zwischen den Fingern zerreibt und es bleibt etwas an den Fingern kleben, das heißt es krümelt nicht alles weg, dann ist mehr Lehm enthalten und man hat einen stark lehmigen Sandboden.
Wenn sich die Bodenprobe bleistiftdick ausrollen lässt, hat man einen Lehm- oder Ton-Boden.
Lässt sich die Wurst noch weiter ausrollen, bis sie halb so dick wie ein Bleistift ist?
Wenn nein, hat man einen stark sandigen Lehmboden.
Wenn ja, hat man einen schweren Boden.
Dieser lässt sich noch weiter unterscheiden: Man quetscht den Boden zwischen den Fingern und hält diese dicht ans Ohr. Wenn man ein starkes Knirschen hört, hat man sandigen Lehmboden. Wenn es nicht o. nur schwach knirscht hat man schweren Lehm- o. Tonboden.
Wenn man den Boden reibt und die dabei entstehenden Gleitflächen an den Fingern sind stumpf, ist es ein Lehmboden, sind die Gleitflächen glänzend, ist es ein Tonboden.
Durch
Sedimentation lassen sich ebenfalls die Bestandteile des Boden bestimmen, da diese im Wasser in Abhängigkeit von der Korngröße unterschiedlich schnell absinken: Kies und Sand sinkt schnell ab, Lehm langsamer, Ton noch langsamer.
Durchführung:
1. Schraubdeckel-Glas zu einem Viertel mit Bodenprobe füllen
2. Wasser dazu gießen, bis das Glas randvoll ist
3. Deckel schließen, gut schütteln
4. An einem ruhigen Ort stehen lassen und beobachten
Zuerst setzten sich Steine, Kies und grober Sand ganz unten ab, darüber feiner Sand. Schluff (Hauptbestandteil von Lehm) setzt sich langsamer darüber ab, Ton braucht noch länger und setzt sich als oberste Schicht ab. Wenn das Wasser nicht mehr trüb ist, hat sich alles abgesetzt (kann 1-2 Tage dauern). Organisches Material (Pflanzenreste) schwimmen teilweise oben, teilweise sinken sie auch ab. Humusstoffe können das Waser bräunlich oder schwarz färben.
Je nach Dicke der Schichten kann man in etwa abschätzen, wie viel Sand, Schluff, Ton der Boden enthält.
Unter dem Mikroskop kann man auch Korngrößen erkennen, die kleiner sind als feiner Sand, also Schluff und Ton. Mineralische Bestandteile sieht man dann z. B. als kleine Glimmer-Plättchen (silbrig-glänzend), Feldspat (rötlich bis weiß), Quarzkörner (gelblich bis weiß), Kalk (weiß), Eisenoxid (braun, rostrot) usw.