Eberhard hat geschrieben: Mi 19. Dez 2018, 17:37
Kaliumchlorid
Ja, wer in der Schiene Handelsdünger/Salze drin steckt, kommt da nicht so schnell heraus.
Wer steckt denn in dieser Schiene?
Du fragtest danach, was im Urgesteinsmehl vorhanden ist und in anderen Materialien (aufgezählt wurden Sedimente) nicht. Nur weil ich mit einem Beispiel für einen wichtigen Pflanzennährstoff geantwortet habe, fahre ich noch lange nicht auf dieser Schiene. Versprochen! Aber Kaliumchlorid ist nun mal die korrekte Bezeichnung für dieses Mineral, welches im Urgestein enthalten sein kann und von den Lebewesen als Nährstoff genutzt wird.
Eberhard hat geschrieben: Mi 19. Dez 2018, 17:37Waschvorgang
Der findet dann auch, um prägnante Beispiele zu nennen, in den ukrainischen Schwarzerdeböden und den nordamerikanischen Prärien und den ausgedehnten Waldböden statt? Wie konnten die Jahrtausende lang ihre Fruchtbarkeit (und somit auch ausreichend Kalium) bewahren? Waschmaschine kaputt?
Du hattest es erwähnt. Ich glaube, ich hatte es auch impliziert. Wenn Lebewesen Kalium als Nährstoff verwenden, dann bauen sie dieses in verschiedene körpereigene Stoffe ein. Kaliumchlorid ist in mineralischer Form nicht mehr enthalten.
Und das Lebewesen schützt diese Stoffe nach außen. Wenn ich mich heute Abend duschen oder baden werde, so verliere ich auch nicht das in mir enthaltene Kalium.
(Außer in dem von mir in der Sauna abgesonderten Schweiß wäre Kalium enthalten, das weiß ich aber gerade nicht.)
Umgangssprachlich kann man sagen, dass die Nährstoffe in den Lebewesen gebunden sind.
Eberhard hat geschrieben: Mi 19. Dez 2018, 17:37Weiter oben hatte ich ein flächiges Zitat eingefügt. Der Inhalt wurde entdeckt und dem Verständnis zugeführ?
Wie bereits geschrieben, wurde bisher nur ein Lesezeichen zur späteren Verwendung angelegt.
Eberhard hat geschrieben: Mi 19. Dez 2018, 17:37Wie ist ein "Auswaschvorgang" zu beurteilen, wenn wissenschaftlich begleitet die messbaren Nährstoffgehalte im Boden auf 1000 Hektar deutlich steigen ohne Zuführung von außen (es sei denn, die Rinder sind zwischen Weide und Gartenmarkt stark gependelt)?
Du machst mich richtig neugierig!
Zu einer Auswaschung kommt es da wohl kaum, wenn die Nährstoffe organisch gebunden sind. Das sind sie in einer intakten Landschaft, so dass wohl kaum ein Auswaschen zu erwarten ist.
Aber für jedes System, mit oder ohne Mikroben, mit oder ohne Düngerzufuhr gilt selbstverfreilich das Gesetz von der Erhaltung der Masse. Und zwar auch für jedes Element einzeln. Wenn also Kalium in Form von Milch und Rindfleisch eine Farm verlassen, geht das nur so lange, bis die Kaliumvorräte erschöpft sind. Dann ist Schicht im Schacht. Bei einer riesigen, extensiv bewirtschafteten Flächen ist aber gewiss ein Kaliumvorrat für Jahrzehnte vorhanden. Aber auch die fleißigsten und nützlichsten Mikroben können kein neues Kalium hervorzaubern.
Ich bin schon neugierig...
Eberhard hat geschrieben: Mi 19. Dez 2018, 17:37Das Kaliumchlorid wird nicht mit ins Sediment eingebaut
Ich bin ja nicht so der Wissenschaftler, und speziell mit Kaliumchlorid kenne ich mich auch nicht aus.
Jedoch: Die über Jahrtausende Jahre währende Kultur des alten Ägyptens hatte einen ihrer Grundpfeiler darin, dass man durch die jährlichen Nilüberschwemmungen einen sehr fruchtbaren Boden nutzen konnte. Der Nilschlamm, der nach den Überschwemmungen verblieb, war abgetragenes Material aus den abbessinischen Gebirgen. Der Weg im Wasser ist auch richtig lang - wenn das keine richtige Auswaschmaschine ist. Wieso konnte jetzt der Boden fruchtbar sein?
Das erkläre ich Dir gern.
In Ägypten haben sie Sand. Also ein Sedimentgestein. Darauf kann man prima Ackerbau betreiben. Bis einer der Nährstoffe zur Neige geht. Das muss nicht Kalium sein. Bei Sand kann es sehr schnell gehen, bis ein Boden ausgelaugt ist.
In den Gebirgen, in denen der Nil entspringt, wird offensichtlich Urgestein erodiert. Dort gibt es deshalb fruchtbare Böden. Dort sind die Mineralien keine Mangelware. Pflanzen und Mikroben können die Nährstoffe nutzen und binden, gewiss auch in Kreisläufen. Wenn jetzt solcher nährstoffreicher Boden jährlich auf die Ägyptischen Felder gespült wurde, gibt es Nachschub an Nährstoffen und die Landwirtschaft funktioniert.
Blieben die Hochwässer mehrere Jahre aus, gab es Hunger in Ägypten.
Blieben die Niederschläge in Äthiopien länger aus, gab es Hunger in Äthiopien.
Wenn Nährstoffzufuhr ausbleibt, muss das nicht heißen, dass das Leben abstirbt. Moore und tropische Regenwälder sind Beispiele für sehr nährstoffarme Lebensräume. Und die Nährstoffe werden nicht so leicht ausgeschwemmt, denn sie sind ja in den Organismen gebunden. Und wenn ein Lebewesen stirbt, sind sofort Destruenten und Konkurrenten zur Stelle, die sich an den frei werdenden Nährstoffen laben. So bleiben diese Stoffe dem Moor und dem Regenwald erhalten.
Wenn die Bauern dort in Brasilien brandroden, um neue Ackerflächen zu gewinnen, geht das bekanntlich nur wenige Jahre gut. Dann ist dieser Boden ausgelaugt und das nächste Stück Wald muss gerodet werden. Wegen der ausgelaugten Nährstoffe ist dieser Boden für Jahrzehnte tot. Da helfen auch keine Mikroben mehr, denn die Nährstoffe sind weg.
Pfiffikus,
der neuerdings zum Kali-Lobbyist gemacht worden ist