Mehlwurm-Zucht

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Trulllla
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Trulllla »

Pfiffikus, wie lange kommen die Mehlkäfer und -würmer eigentlich ohne Betreuung aus?
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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Trulllla,

das ist unterschiedlich.
  • Die einzelnen Gefäße für die Larven fülle ich üblicherweise mit einer großen Menge Kleie. Anschließend lege ich eine dicke Möhre hinein. Mit diesem Setting kann man die jüngeren Larven durchaus zwei Wochen alleine lassen. Da schimmelt auch nix, denn die Larven finden die weichesten Teile der Möhre besonders lecker und knabbern an der richtigen Stelle, um das Verderben zu verhindern.
  • Die Schale mit den ausgewachsenen Larven, die sich in den kommenden Wochen verpuppen könnten, darf man durchaus auch in einem solchen Setting zwei Wochen alleine lassen. Doch hier muss man damit rechnen, dass die entstandenen Puppen mit der Zeit von den jüngeren Geschwistern angefressen werden.
  • Aus den Puppen entstehen nahezu täglich Käfer. Diese müssen zuverlässig und dauerhaft von den verbleibenden Puppen getrennt werden. Das kann man automatisieren, indem sie sich von einem glatten Gefäß herabfallen lassen. Im Netz findet man diverse Anleitungen dazu. Hier kann es zu Zwischenfällen kommen, wenn ungestüme Jungkäfer einige noch unfertige Puppen mit in den Abgrund reißen/stürzen. Andererseits hatte ich schon welche, die sich im Versteck zwischen weiteren noch inaktiven Puppen wohl fühlten und deshalb keine Anstalten machten, in die Tiefe zu den Erwachsenen zu springen. Oder die älteren, kräftigen Käfer haben die Plastikkonstruktionen von unten angestupst und umher geschoben.
    Da ich täglich nach den Leckerlies schaue und manuell umsetze, hatte ich noch keine Notwendigkeit, eine Lösung zu perfektionieren.
  • Die Käfer könnten eigentlich länger alleine bleiben. Man sollte aber wissen, dass sie immer etwas Saftiges im Angebot haben müssen, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu stillen. Und wenn man keine Gemüsereste nachlegt, dann finden sie eben die frisch gelegten Eier ganz lecker. Und wie schon hier im Forum vorgestellt - wenn man den Hinterleib von Käfern anknabbert, deren Flügeldecken nicht richtig ausgebildet wurden, dann nimmt man auch Flüssigkeit auf. Die warten damit nicht bis zum Ableben der Mitbewohner.
  • Für alle Entwicklungsstadien kann man die Entwicklungsgeschwindigkeit und damit den Pflegebedarf stark herabsetzen, wenn man die Schalen in einen kalten, aber frostfreien Raum aufstellt. Dann geht eben alles etwas langsamer und der Futterverbrauch sinkt. Für die Tiere wird damit einmal der Winter simuliert.
In unserem Fall ist die Pflege der Mehlwürmer relativ unkritisch, da für die Fische ohnehin Helfer täglich nach dem Teich sehen. Die können auch täglich schnell noch etwas Gemüserest zu den Käfern geben und die frischen Puppen aussortieren. (In den Urlaubswochen wird strenger selektiert. Es kommen nur wenige große Puppen zur Zucht durch, denn das Füttern der Fischlein macht Spaß. Dafür sind möglichst viele Puppen nötig.)


Pfiffikus,
der einfach in Kauf nimmt, dass während der Abwesenheitszeiten weniger Jungtiere aufwachsen
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