Hajos Wurmfarm aus Holz
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Re: Neu hier
WGaA und hallo Flomax!
Danke auch an Dich für die liebe Aufnahme hier ins Forum.
Im letzten Beitrag hatte ich geschrieben, daß ich mich mal um meine Kamera kümmern werde: JAAA! Sie funktioniert noch! Das Ding ist allerdings schon ein paar Jahre alt, aber ich glaube, das, was Ihr hier sehen wollt, kann sie noch rüberbringen. Das heißt nun, die Einstellung der zukünftigen Fotos hier in's Forum nimmt laaaaaangsam Gestalt an. Großartige Bildbearbeitung wie von einem Profi, wie Werner, dürft Ihr aber bitte nicht erwarten, ich versuche aber, mein Bestes zu geben. Wenn ich, wie Du schreibst, meine "Mehretagenluxusunterkunftswurmfarm" in "Self-made-man" - Manier in Holzausführung bisher als Einziger
gebaut haben sollte, dann siehtst Du mich jetzt um mindestens 5 cm größer! Trommel-Trommel-Trommel-auf-Schulter!
AUA! das tut doch weh! Soviel Lob tut nicht gut! Aber um bei der Realität zu bleiben, bei einem großen Gartenmarkt mit K habe ich im vergangenen Jahr das erste Angebot von Wurmhumus im Gartenmarkthandel gesehen. Da zu diesem Zeitpunkt mein Wurmhotel schon existierte, war ich sehr gespannt über die
Entwicklung dort. Der Einstiegspreis für ein Eimerchen Humus von 3 l war (und das kann eigentlich nur ein Versehen gewesen sein), mit 39 € doch seeeeehr heftig. Ob ich zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Probleme mit meinem eigentlich doch noch ganz passabel funktionierendem Sehapparat, mit meiner Brille oder einfach nur eine Halluzination bilblischen Ausmaßes hatte, kann ich heute meiner Festplatte nicht mehr entlocken - UNWIDERBRINGLICH GELÖSCHT ! Bei meinem nächsten Besuch ein paar Wochen später war der Preis dann für das gleiche Eimerchen auf 9,90€ gefallen. Schon besser - aber nicht gut genug! Wieder ein paar Wochen später traute ich meinen Äuglein kaum, da gab's doch ein Holz-gestricktes Wurmhotel mit 3 oder 4 Etagen, inclusive Boden und Spitzdach. Die einzelnen Ebenen hatten, wo bei mir das recht stabile Drahtgitter sitzt, ein für mich nicht näher definierbares Fliegennetz mit fragwürdiger Haltbarkeit. Das Ganze sah auch noch so
aus, als wäre "Hotel" in Holzschutzmittel gefallen, so grün war es (siehe imprägniertes Baumarktholz). Der Preis für das so angebotene "Wurmfachhotel" war dann für mich mit einem ganzen Stück über 100 € doch fantastisch niedrig! KEHRT MARSCH und weg von hier! Ob das Ding sich z.Zt. noch im Angebot befindet, frag' mich bitte was anderes, ich weiß es nicht. Da bleibe ich doch notfalls bei Plaste oder bei Eigenkonstruktionen. Da muß man sich dann bei Fehlfunktionen selber in dan Allerwertesten treten - leichte Tritte erhöhen das Denkvermögen für die nächste Denksportaufgabe!
So, das als Direktantwort.
Und nun wenden wir uns wieder dem Vorstellungsfortsetzungroman nächstem Teil zu:
Nach der Zwangsumsiedlung 2 war also eines der beiden Appartementes mit schon halb verrottetem Substat aus dem Komposthaufen und den Regenwürmern leidlich gefüllt. Neugierig wie ich war, wurde nun täglich nachgeschaut, ob sich da drin nun etwas tue. Erst mal Pustekuchen. Meine Würmchen waren nach intensiveren Nachforschungen mit Gartenschaufel und Holzstäbchen zwar noch in dem Substrat zu finden, an eine Abbauarbeit war aber nicht zu denken. Meine Vorstellungen vom Leistungsvermögen waren zu dieser Zeit wohl etwas zu hoch gegriffen. Also mußte der ganzen Gemeinde im Kasten die Geschichte doch etwas schmackhafter gemacht werden. Da zu dieser Zeit noch im Garten genügend Grünzeug zu finden war, gab's einen Rundumschlag durch den Garten: alles was "Federn" lasssen konnte, wurde gerupft! Das Ganze nun noch ein wenig zerkleinert und ab in das LWH! Einen Schuß Wasser noch dazu, beim Einfüllen noch ein wenig "Verdauungshilfe" drüberstäuben - nun kann meine Wurmgemeinde an die Arbeit gehen.
Um die fragenden Blicke zur "Verdauunghilfe" nicht in's Leere gehen zu lassen, dazu einige Erläuterungen.
Durch das Lesen der vielen Informationen im Internet bin ich irgenwann lange vor der "Wurmzeit" mal auf den Begriff Terra Preta gestoßen. Zu dieser Zeit, das mag schon 2,3 Jahre zurückliegen, hatte ich mir irgenwoher mal eine alte ausrangierte elektrische Kaffeemühle organisiert. Schon damals hatte ich ganz normale Grillkohle erst mit dem Vorschlaghammer grob, dann mit der Mühle ganz fein zerkleinert -> Kohlenstaub.
Zaghafte Versuche, mit dieser Methode den Kompost zu impfen und damit wertvoller zu machen, sind damals recht schnell wieder eingeschlafen. Die Kaffeemühle hat aber überdauert. Da die Judels und Mängs zum erfolgreichen Arbeiten Kalk, Sand und Mineralien brauchen, wurde diese Mühle nun gesucht und gefunden. Nun kamen folgende Zutaten als "Verdauungshife" in die Mühle: je ein Viertel Kalk, feinen Sand, Gesteinsmehl und
die schon vorher zermahlene Grillkohle. Das Ganze nun noch in der Mühle recht intensiv miteinander vermischt und zerkleinert - fertig war meine "Verdauungshife". Da das eine doch etwas staubige Angelegenheit war, habe ich mir davon gleich 2 große Joghurtbecher voll hergestellt. Bei jeder der danach folgenden Fütterungen bis heute wurde und wird über die neue Futterschicht ein wenig drübergestäubt. Also Jungs, ran an die Arbeit!
Da meine Hoteletagen als Boden nur das Drahtgitter besitzen, habe ich unter das Substrat und an die Seiten jeweils eine Lage dicker Wellpappe gelegt, so daß so etwas wie ein Wellpappekasten entstanden war. Damit war dem Wanderdrang ein wenig Einhalt geboten. An den Stoßstellen war zwar noch eine kleine Ritze, doch weiter als in den Boden konnten die Jungs nach einer Abseilaktion nicht gelangen. Tägliche Kontrollen im Bodenbereich förderten bisher jeweils ein paar Wandervögel zu Tage, das hielt und hält sich aber nach meinen Einschätzungen doch in engen Grenzen. Mit einem Grillspieß werden diese Ausbrecher dann wieder nach oben befördert. Ich höre jetzt schon den kollektiven Aufschrei der ganzen Forumsgemeinde !
Nicht daß ich die Ausbrecher nun meuchelmordend der Reihe nach aufspieße und wieder zurückbefördere, nein, sorgsam mit der Spitze unter die Mitte des roten Schlauches gefahren, langsam anhebend, hängt dieser nun als Miniwurst über der Spießspitze und kann ohne Berührungsängste (ich hab keine, macht sich aber schneller) wieder in die Wohnung zurückbefördert werden.
Es gibt allerdings auch renitente Exemplare, denen ich unmißverständlich klarmachen muß, wohin die Reise denn nun zu gehen hat. Und so hat sich bisher jeder der vermeindlichen Ausbrecher doch dazu überreden lassen, für eine kleine Weile mal die beleidigte Leberwurst zu spielen. Nach oben in den Dachbereich
haben sich bisher keine Abtrünnigen vorgewagt. Das kann aber auch daran liegen, daß ich eine Fluchtfalle eingebaut habe!
Holz, Feuchtigkeit, Sauerstoff und mittlere Temperaturen an einem Ort haben bekanntlich zur Folge, daß das Holz nach einiger Zeit von den verschiedensten Kreaturen zersetzt und abgebaut wird. Um dem zumindest in den ersten Monaten ein wenig Einhalt zu gebieten, habe ich wieder mal wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz, die Diffusion von Sauerstoff durch die Holzwände links liegen gelassen und beim Bau des Hotels die Innenseiten aller Etagen und die Querstreben mit Heißluftpistole und Kerze bewaffnet, mit einer Schicht Kerzenwachs überzogen. Wasserabweisend, wasserundurchlässig und mit geringer Haftung erlege ich damit gleich zwei Fliegen: Holzschutz und Fluchtweg abschneiden. Ob es einer der Jungs je geschafft hat, diesen Kerker himmelwärts zu verlassen, kann ich nicht sagen, bei allen Kontrollen habe ich oben kein Würmchen gefunden. Das hat aber nichts zu sagen, denn wenn das Hotel im Garten 2 m neben der alten Wohnung
steht, kann ich mir gut vorstellen, daß die Zwangsgäste nach erfolgreichem Ausbruch im Dauerlauf wieder im Kompost verschwinden. Ich würd's jedenfalls so machen. Auch nach der Umquartierung ins Gewächshaus sind mir noch keine Wandergesellen ausserhalb des Luxusquartieres begegnet. Tauchfahrt in's Erdreich ist da auch möglich. Da die Ritzen zwischen den einzelnen Etagen nicht hermetisch versiegelt sind, kommt an das Innenleben meiner Meinung nach genügend Sauerstoff. Da ich fast täglich meine Hotelgäste besuche, erfolgt ebenfalls eine Sauerstoffzufuhr. Anaerobe Zersetzungserscheinungen, feststellbar an etwas müffelichen Gerüchen, habe ich bisher bei mir nicht feststellen können. Einer genauen Analyse durch Einschieben meines doch noch zu gebrauchenden und funktionsfähigen Riechkolbens in die Appartementes bin ich bisher aus dem Weg gegangen, auch aus dem Grund, eventuellen aggressiven Beiß-, pardon, Lutsch- und Saugattacken der vielleicht genervten und frustrierten Bewohner schon im Vorfeld zu begegnen.
Übrigens, da ich hier von Kerzenwachs spreche: für Haus und Gartenbesitzer: Schrauben, die längere Zeit im Freien dem Wetter ausgesetzt sind, werden bei mir vor dem Einsatz schon seit vielen Jahren in einer mit Kerzenwachs gefüllten Blechdose mit Hilfe der Heißluftpistole in flüssigem Wachs gebadet und dann erst eingeschraubt.
Bei meinem dem Wetter direkt ausgesetztem Zaun an der Westseite waren die so behandelten Schrauben nach Entfernen der Lackschicht ohne Probleme und mit nur geringen Rostspuren auch nach 15 Jahren mit nur wenig Kraftaufwand lösbar. Die gleiche Erfahrung habe ich auch an vielen anderen Stellen gemacht, an dem
diese Verfahrensweise zum Einsatz kam.
Für heute reicht's -> Ende Teil 3 - Fortsetzung folgt!
mvlwG Hajo
Danke auch an Dich für die liebe Aufnahme hier ins Forum.
Im letzten Beitrag hatte ich geschrieben, daß ich mich mal um meine Kamera kümmern werde: JAAA! Sie funktioniert noch! Das Ding ist allerdings schon ein paar Jahre alt, aber ich glaube, das, was Ihr hier sehen wollt, kann sie noch rüberbringen. Das heißt nun, die Einstellung der zukünftigen Fotos hier in's Forum nimmt laaaaaangsam Gestalt an. Großartige Bildbearbeitung wie von einem Profi, wie Werner, dürft Ihr aber bitte nicht erwarten, ich versuche aber, mein Bestes zu geben. Wenn ich, wie Du schreibst, meine "Mehretagenluxusunterkunftswurmfarm" in "Self-made-man" - Manier in Holzausführung bisher als Einziger
gebaut haben sollte, dann siehtst Du mich jetzt um mindestens 5 cm größer! Trommel-Trommel-Trommel-auf-Schulter!
AUA! das tut doch weh! Soviel Lob tut nicht gut! Aber um bei der Realität zu bleiben, bei einem großen Gartenmarkt mit K habe ich im vergangenen Jahr das erste Angebot von Wurmhumus im Gartenmarkthandel gesehen. Da zu diesem Zeitpunkt mein Wurmhotel schon existierte, war ich sehr gespannt über die
Entwicklung dort. Der Einstiegspreis für ein Eimerchen Humus von 3 l war (und das kann eigentlich nur ein Versehen gewesen sein), mit 39 € doch seeeeehr heftig. Ob ich zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Probleme mit meinem eigentlich doch noch ganz passabel funktionierendem Sehapparat, mit meiner Brille oder einfach nur eine Halluzination bilblischen Ausmaßes hatte, kann ich heute meiner Festplatte nicht mehr entlocken - UNWIDERBRINGLICH GELÖSCHT ! Bei meinem nächsten Besuch ein paar Wochen später war der Preis dann für das gleiche Eimerchen auf 9,90€ gefallen. Schon besser - aber nicht gut genug! Wieder ein paar Wochen später traute ich meinen Äuglein kaum, da gab's doch ein Holz-gestricktes Wurmhotel mit 3 oder 4 Etagen, inclusive Boden und Spitzdach. Die einzelnen Ebenen hatten, wo bei mir das recht stabile Drahtgitter sitzt, ein für mich nicht näher definierbares Fliegennetz mit fragwürdiger Haltbarkeit. Das Ganze sah auch noch so
aus, als wäre "Hotel" in Holzschutzmittel gefallen, so grün war es (siehe imprägniertes Baumarktholz). Der Preis für das so angebotene "Wurmfachhotel" war dann für mich mit einem ganzen Stück über 100 € doch fantastisch niedrig! KEHRT MARSCH und weg von hier! Ob das Ding sich z.Zt. noch im Angebot befindet, frag' mich bitte was anderes, ich weiß es nicht. Da bleibe ich doch notfalls bei Plaste oder bei Eigenkonstruktionen. Da muß man sich dann bei Fehlfunktionen selber in dan Allerwertesten treten - leichte Tritte erhöhen das Denkvermögen für die nächste Denksportaufgabe!
So, das als Direktantwort.
Und nun wenden wir uns wieder dem Vorstellungsfortsetzungroman nächstem Teil zu:
Nach der Zwangsumsiedlung 2 war also eines der beiden Appartementes mit schon halb verrottetem Substat aus dem Komposthaufen und den Regenwürmern leidlich gefüllt. Neugierig wie ich war, wurde nun täglich nachgeschaut, ob sich da drin nun etwas tue. Erst mal Pustekuchen. Meine Würmchen waren nach intensiveren Nachforschungen mit Gartenschaufel und Holzstäbchen zwar noch in dem Substrat zu finden, an eine Abbauarbeit war aber nicht zu denken. Meine Vorstellungen vom Leistungsvermögen waren zu dieser Zeit wohl etwas zu hoch gegriffen. Also mußte der ganzen Gemeinde im Kasten die Geschichte doch etwas schmackhafter gemacht werden. Da zu dieser Zeit noch im Garten genügend Grünzeug zu finden war, gab's einen Rundumschlag durch den Garten: alles was "Federn" lasssen konnte, wurde gerupft! Das Ganze nun noch ein wenig zerkleinert und ab in das LWH! Einen Schuß Wasser noch dazu, beim Einfüllen noch ein wenig "Verdauungshilfe" drüberstäuben - nun kann meine Wurmgemeinde an die Arbeit gehen.
Um die fragenden Blicke zur "Verdauunghilfe" nicht in's Leere gehen zu lassen, dazu einige Erläuterungen.
Durch das Lesen der vielen Informationen im Internet bin ich irgenwann lange vor der "Wurmzeit" mal auf den Begriff Terra Preta gestoßen. Zu dieser Zeit, das mag schon 2,3 Jahre zurückliegen, hatte ich mir irgenwoher mal eine alte ausrangierte elektrische Kaffeemühle organisiert. Schon damals hatte ich ganz normale Grillkohle erst mit dem Vorschlaghammer grob, dann mit der Mühle ganz fein zerkleinert -> Kohlenstaub.
Zaghafte Versuche, mit dieser Methode den Kompost zu impfen und damit wertvoller zu machen, sind damals recht schnell wieder eingeschlafen. Die Kaffeemühle hat aber überdauert. Da die Judels und Mängs zum erfolgreichen Arbeiten Kalk, Sand und Mineralien brauchen, wurde diese Mühle nun gesucht und gefunden. Nun kamen folgende Zutaten als "Verdauungshife" in die Mühle: je ein Viertel Kalk, feinen Sand, Gesteinsmehl und
die schon vorher zermahlene Grillkohle. Das Ganze nun noch in der Mühle recht intensiv miteinander vermischt und zerkleinert - fertig war meine "Verdauungshife". Da das eine doch etwas staubige Angelegenheit war, habe ich mir davon gleich 2 große Joghurtbecher voll hergestellt. Bei jeder der danach folgenden Fütterungen bis heute wurde und wird über die neue Futterschicht ein wenig drübergestäubt. Also Jungs, ran an die Arbeit!
Da meine Hoteletagen als Boden nur das Drahtgitter besitzen, habe ich unter das Substrat und an die Seiten jeweils eine Lage dicker Wellpappe gelegt, so daß so etwas wie ein Wellpappekasten entstanden war. Damit war dem Wanderdrang ein wenig Einhalt geboten. An den Stoßstellen war zwar noch eine kleine Ritze, doch weiter als in den Boden konnten die Jungs nach einer Abseilaktion nicht gelangen. Tägliche Kontrollen im Bodenbereich förderten bisher jeweils ein paar Wandervögel zu Tage, das hielt und hält sich aber nach meinen Einschätzungen doch in engen Grenzen. Mit einem Grillspieß werden diese Ausbrecher dann wieder nach oben befördert. Ich höre jetzt schon den kollektiven Aufschrei der ganzen Forumsgemeinde !
Nicht daß ich die Ausbrecher nun meuchelmordend der Reihe nach aufspieße und wieder zurückbefördere, nein, sorgsam mit der Spitze unter die Mitte des roten Schlauches gefahren, langsam anhebend, hängt dieser nun als Miniwurst über der Spießspitze und kann ohne Berührungsängste (ich hab keine, macht sich aber schneller) wieder in die Wohnung zurückbefördert werden.
Es gibt allerdings auch renitente Exemplare, denen ich unmißverständlich klarmachen muß, wohin die Reise denn nun zu gehen hat. Und so hat sich bisher jeder der vermeindlichen Ausbrecher doch dazu überreden lassen, für eine kleine Weile mal die beleidigte Leberwurst zu spielen. Nach oben in den Dachbereich
haben sich bisher keine Abtrünnigen vorgewagt. Das kann aber auch daran liegen, daß ich eine Fluchtfalle eingebaut habe!
Holz, Feuchtigkeit, Sauerstoff und mittlere Temperaturen an einem Ort haben bekanntlich zur Folge, daß das Holz nach einiger Zeit von den verschiedensten Kreaturen zersetzt und abgebaut wird. Um dem zumindest in den ersten Monaten ein wenig Einhalt zu gebieten, habe ich wieder mal wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz, die Diffusion von Sauerstoff durch die Holzwände links liegen gelassen und beim Bau des Hotels die Innenseiten aller Etagen und die Querstreben mit Heißluftpistole und Kerze bewaffnet, mit einer Schicht Kerzenwachs überzogen. Wasserabweisend, wasserundurchlässig und mit geringer Haftung erlege ich damit gleich zwei Fliegen: Holzschutz und Fluchtweg abschneiden. Ob es einer der Jungs je geschafft hat, diesen Kerker himmelwärts zu verlassen, kann ich nicht sagen, bei allen Kontrollen habe ich oben kein Würmchen gefunden. Das hat aber nichts zu sagen, denn wenn das Hotel im Garten 2 m neben der alten Wohnung
steht, kann ich mir gut vorstellen, daß die Zwangsgäste nach erfolgreichem Ausbruch im Dauerlauf wieder im Kompost verschwinden. Ich würd's jedenfalls so machen. Auch nach der Umquartierung ins Gewächshaus sind mir noch keine Wandergesellen ausserhalb des Luxusquartieres begegnet. Tauchfahrt in's Erdreich ist da auch möglich. Da die Ritzen zwischen den einzelnen Etagen nicht hermetisch versiegelt sind, kommt an das Innenleben meiner Meinung nach genügend Sauerstoff. Da ich fast täglich meine Hotelgäste besuche, erfolgt ebenfalls eine Sauerstoffzufuhr. Anaerobe Zersetzungserscheinungen, feststellbar an etwas müffelichen Gerüchen, habe ich bisher bei mir nicht feststellen können. Einer genauen Analyse durch Einschieben meines doch noch zu gebrauchenden und funktionsfähigen Riechkolbens in die Appartementes bin ich bisher aus dem Weg gegangen, auch aus dem Grund, eventuellen aggressiven Beiß-, pardon, Lutsch- und Saugattacken der vielleicht genervten und frustrierten Bewohner schon im Vorfeld zu begegnen.
Übrigens, da ich hier von Kerzenwachs spreche: für Haus und Gartenbesitzer: Schrauben, die längere Zeit im Freien dem Wetter ausgesetzt sind, werden bei mir vor dem Einsatz schon seit vielen Jahren in einer mit Kerzenwachs gefüllten Blechdose mit Hilfe der Heißluftpistole in flüssigem Wachs gebadet und dann erst eingeschraubt.
Bei meinem dem Wetter direkt ausgesetztem Zaun an der Westseite waren die so behandelten Schrauben nach Entfernen der Lackschicht ohne Probleme und mit nur geringen Rostspuren auch nach 15 Jahren mit nur wenig Kraftaufwand lösbar. Die gleiche Erfahrung habe ich auch an vielen anderen Stellen gemacht, an dem
diese Verfahrensweise zum Einsatz kam.
Für heute reicht's -> Ende Teil 3 - Fortsetzung folgt!
mvlwG Hajo
Re: Neu hier
Hallo Hajo,
schöner bericht, bin schon gespannt auf den nächsten teil. Der tipp mit dem wachs und den schrauben ist zwar nicht neu, aber sehr wertvoll für leute die diesen beherzigen wenn sie mal im freien schrauben versenken wollen.
mfG
kiko
schöner bericht, bin schon gespannt auf den nächsten teil. Der tipp mit dem wachs und den schrauben ist zwar nicht neu, aber sehr wertvoll für leute die diesen beherzigen wenn sie mal im freien schrauben versenken wollen.
Mich würde jetzt einfach mal interessieren um wieviel % die lebensdauer des holzes durch die einseitig aufgebrachte wachsschicht Deiner meinung nach verlängert werden könnte.Holz, Feuchtigkeit, Sauerstoff und mittlere Temperaturen an einem Ort haben bekanntlich zur Folge, daß das Holz nach einiger Zeit von den verschiedensten Kreaturen zersetzt und abgebaut wird. Um dem zumindest in den ersten Monaten ein wenig Einhalt zu gebieten, habe ich wieder mal wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz, die Diffusion von Sauerstoff durch die Holzwände links liegen gelassen und beim Bau des Hotels die Innenseiten aller Etagen und die Querstreben mit Heißluftpistole und Kerze bewaffnet, mit einer Schicht Kerzenwachs überzogen.
mfG
kiko
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Re: Neu hier
Hallo Kiko!
Diese Wachsschicht habe ich leider nach dem Zusammenbau der Seitenteile mit Wachs versehen.
Da ich z.Zt. mein LWH bei mir im Gewächshaus stehen habe, wo's auch im Winter bekanntlich doch recht feucht ist, und zusätzlich dazu die hier unterschiedlichen Temperaturverhältnisse in meinem LWH, führten nun in den letzten Wochen dazu, daß sich an der kälteren Seite des LWH die hinteren beiden Enden etwas nach außen wölben - meiner Ansicht nach ein Produkt des Eindringens von Kondensfeuchtigkeit in die leider nicht versiegelten Schnittstellen.
Wieder mal ein Fall von nicht zuende gedachten Konstruktionseinzelheiten. Die anderen 3 Seiten sehen mir auch nach 4 Wochen Heizung im LWH und Umgebungstemperaturen von 3 Grad doch noch so aus, wie ich sie zusammengeschraubt habe. Da z.Zt nur eine Ebene in Betrieb ist, werden mit Sicherheit die anderen vor Einsatz noch nachbehandelt. Wie lange dem Fäulnisprozeß nun Einhalt geboten werden kann, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Das hängt auch davon ab, wie saugfähig das Holz ist -> Eindringtiefe und wie sorgfältig man beschichtet hat -> Fehlstellen oder Kratzer beim Einbau. Dringt an irgeneiner Stelle auch durch das noch so kleinste Leck Wasser ein, so ist der Schutz genau wie bei einer normalen Beschichtung mit Farbe oder Lack an dieser Stelle durchbrochen. Sind die Leckstellen klein genug, hat die Feuchtigkeit aber die reale Chance, mittels Diffusion das Holz nach außen zu verlassen. Ich meine, bei sorgfältiger Arbeit dürfte die Lebensdauer mindestens doppelt oder dreifach so hoch sein. Ich mach's eingentlich bei Feuchtigkeitseinwirkung fast schon aus Routine, aber über die tatsächlich erzielte Lebensdauer habe ich auch nach intensiver Recherche auf meiner Festplatte keine verläßlichen Daten finden können. Ist für mich aber ein Anlaß, bei mir dieser Frage mal etwas intensiver nachzugehen.
mvlwG Hajo
Diese Wachsschicht habe ich leider nach dem Zusammenbau der Seitenteile mit Wachs versehen.
Da ich z.Zt. mein LWH bei mir im Gewächshaus stehen habe, wo's auch im Winter bekanntlich doch recht feucht ist, und zusätzlich dazu die hier unterschiedlichen Temperaturverhältnisse in meinem LWH, führten nun in den letzten Wochen dazu, daß sich an der kälteren Seite des LWH die hinteren beiden Enden etwas nach außen wölben - meiner Ansicht nach ein Produkt des Eindringens von Kondensfeuchtigkeit in die leider nicht versiegelten Schnittstellen.
Wieder mal ein Fall von nicht zuende gedachten Konstruktionseinzelheiten. Die anderen 3 Seiten sehen mir auch nach 4 Wochen Heizung im LWH und Umgebungstemperaturen von 3 Grad doch noch so aus, wie ich sie zusammengeschraubt habe. Da z.Zt nur eine Ebene in Betrieb ist, werden mit Sicherheit die anderen vor Einsatz noch nachbehandelt. Wie lange dem Fäulnisprozeß nun Einhalt geboten werden kann, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Das hängt auch davon ab, wie saugfähig das Holz ist -> Eindringtiefe und wie sorgfältig man beschichtet hat -> Fehlstellen oder Kratzer beim Einbau. Dringt an irgeneiner Stelle auch durch das noch so kleinste Leck Wasser ein, so ist der Schutz genau wie bei einer normalen Beschichtung mit Farbe oder Lack an dieser Stelle durchbrochen. Sind die Leckstellen klein genug, hat die Feuchtigkeit aber die reale Chance, mittels Diffusion das Holz nach außen zu verlassen. Ich meine, bei sorgfältiger Arbeit dürfte die Lebensdauer mindestens doppelt oder dreifach so hoch sein. Ich mach's eingentlich bei Feuchtigkeitseinwirkung fast schon aus Routine, aber über die tatsächlich erzielte Lebensdauer habe ich auch nach intensiver Recherche auf meiner Festplatte keine verläßlichen Daten finden können. Ist für mich aber ein Anlaß, bei mir dieser Frage mal etwas intensiver nachzugehen.
mvlwG Hajo
Re: Neu hier
Moin Hajo,
generell ist holz ein sehr guter werkstoff, jedoch muss man diesen auch gut kennen um fehler zu vermeiden.
Ständige feuchtigkeit in verbindung mit temperaturschwankungen führt eigentlich immer zu verformumg eines brettes, besonderst dann wenn das einseitig auftritt. Einseitige beschichtungen bei einem brett verstärken dieses verhalten noch, wobei einseitige beschichtungen kaum einen schutz für holz darstellen.
Meine vollholzbox, unbehandelt, steht seit gut 2 monaten im keller ohne das sich bisher das holz viel verändert hat. Permanent habe ich in der box ca.90% rel luftfeuchte und ausserhalb gute 20%. Selbst der deckel passt noch ohne großartig zu klemmen, wobei der deckel mittels leisten in die box eingeklemmt wird. Würmer an den seitenwänden oder am deckel waren bisher nicht vorhanden, was hoffentlich auch so bleiben wird. Sollte die box nun 3 oder 4 jahre durchhalten so bin ich vollkommen zufriedengestellt.
Kurz erwähnen möchte ich noch das in meiner box 70cm*40cm*40cm derzeit ca 25cm feuchtes substrat vorhanden sind.
mfG
kiko
Nachtrag: Über die holzeigenschaften könnte uns stephan einige auskünfte geben, er hat diesen beruf glaube ich mal gelernt. In diesem falle würde mich sogar interessieren welche seite eines brettes, die rechte oder linke, der feuchtigkeit zu oder abgewendet wird.
generell ist holz ein sehr guter werkstoff, jedoch muss man diesen auch gut kennen um fehler zu vermeiden.
Ständige feuchtigkeit in verbindung mit temperaturschwankungen führt eigentlich immer zu verformumg eines brettes, besonderst dann wenn das einseitig auftritt. Einseitige beschichtungen bei einem brett verstärken dieses verhalten noch, wobei einseitige beschichtungen kaum einen schutz für holz darstellen.
Meine vollholzbox, unbehandelt, steht seit gut 2 monaten im keller ohne das sich bisher das holz viel verändert hat. Permanent habe ich in der box ca.90% rel luftfeuchte und ausserhalb gute 20%. Selbst der deckel passt noch ohne großartig zu klemmen, wobei der deckel mittels leisten in die box eingeklemmt wird. Würmer an den seitenwänden oder am deckel waren bisher nicht vorhanden, was hoffentlich auch so bleiben wird. Sollte die box nun 3 oder 4 jahre durchhalten so bin ich vollkommen zufriedengestellt.
Kurz erwähnen möchte ich noch das in meiner box 70cm*40cm*40cm derzeit ca 25cm feuchtes substrat vorhanden sind.
mfG
kiko
Nachtrag: Über die holzeigenschaften könnte uns stephan einige auskünfte geben, er hat diesen beruf glaube ich mal gelernt. In diesem falle würde mich sogar interessieren welche seite eines brettes, die rechte oder linke, der feuchtigkeit zu oder abgewendet wird.
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Re: Neu hier
WGaA und an Dich Kiko!
Da diese ganze Geschichte bei mir als Experimentieraufbau geplant und realisiert wurde, sind die jetzt
auftretenden Unzulänglichkeiten eigentlich nur unangenehme Begleiterscheinungen. Falls eine solche
Konstruktion in Serie gebaut und vertrieben werden soll, sind natürlich solche Überlegungen für den
Unternehmer lebenswichtig. Ich nehm's zu Kenntnis, lerne draus und mach's beim nächsten Mal anders.
Ob das dann optimal ist, steht auch dann in den Sternen. "Jedes Mal ein bisschen besser"!
2 Monate sind für gesundes Holz auch bei Feuchtigkeit keine Zeit, von außen wird sich kaum eine
Veränderung feststellen lassen, wie es innen an der untersten Seite der Seitenbretter bzw. wie der Boden
aussieht, die ständig mit der Feuchtigkeit in Kontakt kommen, wäre interessant zu wissen. Da das
Substrat aber auch noch luftdurchlässig ist, wird sich die Zersetzung mit Sicherheit als Erstes
in den Stoßfugen zeigen. Wie heißt's so schön: "Schaun' wer mal!"
mvlwG Hajo
Da diese ganze Geschichte bei mir als Experimentieraufbau geplant und realisiert wurde, sind die jetzt
auftretenden Unzulänglichkeiten eigentlich nur unangenehme Begleiterscheinungen. Falls eine solche
Konstruktion in Serie gebaut und vertrieben werden soll, sind natürlich solche Überlegungen für den
Unternehmer lebenswichtig. Ich nehm's zu Kenntnis, lerne draus und mach's beim nächsten Mal anders.
Ob das dann optimal ist, steht auch dann in den Sternen. "Jedes Mal ein bisschen besser"!
2 Monate sind für gesundes Holz auch bei Feuchtigkeit keine Zeit, von außen wird sich kaum eine
Veränderung feststellen lassen, wie es innen an der untersten Seite der Seitenbretter bzw. wie der Boden
aussieht, die ständig mit der Feuchtigkeit in Kontakt kommen, wäre interessant zu wissen. Da das
Substrat aber auch noch luftdurchlässig ist, wird sich die Zersetzung mit Sicherheit als Erstes
in den Stoßfugen zeigen. Wie heißt's so schön: "Schaun' wer mal!"
mvlwG Hajo
- Flomax
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Re: Neu hier
@Hajo und Kiko
Lärchen oder Douglasienholz ist immer noch eine relativ günstige und, von der Verrottung her, die beste Lösung für Wände und Deckel von Wurmfarmen die direkt mit Kondensat und/oder Substrat in Berührung kommen.
Meine Durchflußwurmfarm ist bald fertig. Wenn sie in Betrieb genommen wird, schreibe ich einen größeren Bericht mit Fotos darüber. Sie wird aus Lärchenholz-Nut-und Federbretter bestehen. Meine derzeitigen Tests mit diesem Holz sind mehr als positiv zu bewerten. Ich bin eigentlich nur begeistert - kann es kaum erwarten daß das Wetter sich bessert und ich meinen neuen Wurmbesatz hierfür bestellen kann. Die Feuchteregulierung über die Holzwände ist top. Das Substrat trocknet leicht nach, aber nicht so daß es wirklich trocken wäre. Genau so viel daß das Substrat die, meiner Meinung nach, optimale Feuchte hat.
Die zwei bis drei Würmer die ich bislang in der Holzbox drin habe, meiden die Holzwände als Fluchtweg. Ich vermute mal daß das Holz ihnen unangenehm ist, weil es ihnen zu viel Körperflüssigkeit entzieht. Aber das sind nur Vermutungen. Richtige Erkenntnisse lassen sich erst dann ziehen, wenn die Kiste mit vollem Besatz in Betrieb geht. Derzeit habe ich nur quasi fertigen Wurmhumus mit ein paar Restwürmern drin.
Gruß
Flomax
Lärchen oder Douglasienholz ist immer noch eine relativ günstige und, von der Verrottung her, die beste Lösung für Wände und Deckel von Wurmfarmen die direkt mit Kondensat und/oder Substrat in Berührung kommen.
Meine Durchflußwurmfarm ist bald fertig. Wenn sie in Betrieb genommen wird, schreibe ich einen größeren Bericht mit Fotos darüber. Sie wird aus Lärchenholz-Nut-und Federbretter bestehen. Meine derzeitigen Tests mit diesem Holz sind mehr als positiv zu bewerten. Ich bin eigentlich nur begeistert - kann es kaum erwarten daß das Wetter sich bessert und ich meinen neuen Wurmbesatz hierfür bestellen kann. Die Feuchteregulierung über die Holzwände ist top. Das Substrat trocknet leicht nach, aber nicht so daß es wirklich trocken wäre. Genau so viel daß das Substrat die, meiner Meinung nach, optimale Feuchte hat.
Die zwei bis drei Würmer die ich bislang in der Holzbox drin habe, meiden die Holzwände als Fluchtweg. Ich vermute mal daß das Holz ihnen unangenehm ist, weil es ihnen zu viel Körperflüssigkeit entzieht. Aber das sind nur Vermutungen. Richtige Erkenntnisse lassen sich erst dann ziehen, wenn die Kiste mit vollem Besatz in Betrieb geht. Derzeit habe ich nur quasi fertigen Wurmhumus mit ein paar Restwürmern drin.
Gruß
Flomax
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Re: Neu hier
Holz ist ein lebendiger Baustoff. Zunächst einmal verwendet der Fachmann nur Stehende Jahrringe, heißt keine Seitenbretter mit Fladerung. Also im Balkonbau für die Ewigkeit zumindest, was sich natürlich im Preis für den Verkäufer gut macht.
Da gibt es noch Hölzer, die unbehandelt mindestens 1000 Jahre halten, zu erwähnen die Lärche als einheimischer Baum (wie zwischenzeitlich von Flomax eingebracht). Im Imkerbereich wird wegen Fähigkeiten und Gewicht die Weymouthkiefer favorisiert.
Das mit den Nut und Feder - Paneelen ist mit dem Arbeiten des Holzes (hier das Wölben in Richtung trockene Seite) bei besonders feuchten Angelegenheiten, eine gute Wahl. Die Konstruktion reißt nicht und reißt nichts ab, wenn sie sich bewegen kann. Die Wölbung verhindern kann man bei unbehandeltem Holz nie, nur die Frage nach der Stärke bleibt offen. Wenn Holz feucht wird, dann dehnt es sich aus, heißt es dreht sich immer in die trockene Richtung auf.
Das Fliegengitter in der Baumarktvariante sicher fürn Ars... Stabil ist sicher ein Nirostagitter aus dem Baumarkt, Fachhandel (hier Seefelder oder Draht Grünzweig), wenn man sich da selber den Luxus einräumt. Absperrgitter aus dem Bienenbereich könnten da auch eine gute Wahl sein. Kunststoff und knapp über 5mm Maschenweite.
Holzschutz, so mal angedacht, wäre Leinöl. Macht zuverlässig dicht und erhält minimal die Diffusion. Für Tiere ist das völlig ungefährlich, wenn gut getrocknet. Bruder Adam hat alle seine Bienenkästen so gestrichen und bis 50 Jahre aus den Kästen rausgholt..... die stehen im Freiland im nördlichen England (da regnet es schon mal) mit leicht überstehendem Blechdach. Dann aber bei Würmels für sonstige Sauerstoffdurchströmung sorgen, sonst stinkts und die großangelgte Flucht ist vorprogrammiert...Selbsterhaltungstrieb und überleben der Art als Schlagworte...........
Ich bin mir ganz sicher, daß die Version mit Naturholz bessere Diffusion zulässt, als jede Versiegelung. Zumal einseitig ist eher schädlich als nützlich..... eine Seite bleibt alleine wegen der "Kälte zieht Wasser an" Geschicht, die dann nicht gleich abziehen kann.....Fäulnisbildung.... erkennbar an blauen oder schwarzen Flecken.... Was der Schreiner als blaustreifig kennt und der schwedische Möbeldiscounter mit den Hackbällchen ganz gerne noch in den Schachteln bereit hält ist der Blaufäulepilz bei Kiefer.... Erstmal nur optisch und bei Trockenheit wie in der Wohnung nur optisch bleibend und nicht schädlich, ebnet aber den Weg für Schwarzfäule bei weiterer stehender Feuchte. Diese nährt sich dann flott vom Lignin und der Herztod der Konstuktion (hier beispielsweise LWH) steht innerhalb zwei Jahren ganz sicher an.
Schrauben aus Edelstahl kosten bei der Menge im Fachhandel nicht viel, im Baumarkt eine ganze Menge.... Ich zahle für eine Schraube ca 2- 4 Cent, im Baumarkt kosten 20 gleiche mindestens €2.99 also zu Eisenwaren Schmidt fahren für sowas. Edelstahl im Vergleich hat im Baumarktpreis zu Eisenschrauben gesehen sowas edles wie Seehasenrogen zu grauem oder goldenen Beluga....
Wenn die Zargen mal tatsächlich spreizen sollten, dann von aussen mit Wasser eisprühen, bis sich das gibt.... denke ich, würde ich so machen, ist meine Meinung, bin da nicht statisch, lasse mich da gerne belehren........
Dann mach ich mal wieder einen Korken auf die Flasche und mach was zu Essen
für die laaaange Aufmerksamkeit
Stephan
Und was der Imkerbereich noch hat so ganz im Verhältnis zu Wurmfarmern: reichlich Met
Da gibt es noch Hölzer, die unbehandelt mindestens 1000 Jahre halten, zu erwähnen die Lärche als einheimischer Baum (wie zwischenzeitlich von Flomax eingebracht). Im Imkerbereich wird wegen Fähigkeiten und Gewicht die Weymouthkiefer favorisiert.
Das mit den Nut und Feder - Paneelen ist mit dem Arbeiten des Holzes (hier das Wölben in Richtung trockene Seite) bei besonders feuchten Angelegenheiten, eine gute Wahl. Die Konstruktion reißt nicht und reißt nichts ab, wenn sie sich bewegen kann. Die Wölbung verhindern kann man bei unbehandeltem Holz nie, nur die Frage nach der Stärke bleibt offen. Wenn Holz feucht wird, dann dehnt es sich aus, heißt es dreht sich immer in die trockene Richtung auf.
Das Fliegengitter in der Baumarktvariante sicher fürn Ars... Stabil ist sicher ein Nirostagitter aus dem Baumarkt, Fachhandel (hier Seefelder oder Draht Grünzweig), wenn man sich da selber den Luxus einräumt. Absperrgitter aus dem Bienenbereich könnten da auch eine gute Wahl sein. Kunststoff und knapp über 5mm Maschenweite.
Holzschutz, so mal angedacht, wäre Leinöl. Macht zuverlässig dicht und erhält minimal die Diffusion. Für Tiere ist das völlig ungefährlich, wenn gut getrocknet. Bruder Adam hat alle seine Bienenkästen so gestrichen und bis 50 Jahre aus den Kästen rausgholt..... die stehen im Freiland im nördlichen England (da regnet es schon mal) mit leicht überstehendem Blechdach. Dann aber bei Würmels für sonstige Sauerstoffdurchströmung sorgen, sonst stinkts und die großangelgte Flucht ist vorprogrammiert...Selbsterhaltungstrieb und überleben der Art als Schlagworte...........
Ich bin mir ganz sicher, daß die Version mit Naturholz bessere Diffusion zulässt, als jede Versiegelung. Zumal einseitig ist eher schädlich als nützlich..... eine Seite bleibt alleine wegen der "Kälte zieht Wasser an" Geschicht, die dann nicht gleich abziehen kann.....Fäulnisbildung.... erkennbar an blauen oder schwarzen Flecken.... Was der Schreiner als blaustreifig kennt und der schwedische Möbeldiscounter mit den Hackbällchen ganz gerne noch in den Schachteln bereit hält ist der Blaufäulepilz bei Kiefer.... Erstmal nur optisch und bei Trockenheit wie in der Wohnung nur optisch bleibend und nicht schädlich, ebnet aber den Weg für Schwarzfäule bei weiterer stehender Feuchte. Diese nährt sich dann flott vom Lignin und der Herztod der Konstuktion (hier beispielsweise LWH) steht innerhalb zwei Jahren ganz sicher an.
Schrauben aus Edelstahl kosten bei der Menge im Fachhandel nicht viel, im Baumarkt eine ganze Menge.... Ich zahle für eine Schraube ca 2- 4 Cent, im Baumarkt kosten 20 gleiche mindestens €2.99 also zu Eisenwaren Schmidt fahren für sowas. Edelstahl im Vergleich hat im Baumarktpreis zu Eisenschrauben gesehen sowas edles wie Seehasenrogen zu grauem oder goldenen Beluga....
Wenn die Zargen mal tatsächlich spreizen sollten, dann von aussen mit Wasser eisprühen, bis sich das gibt.... denke ich, würde ich so machen, ist meine Meinung, bin da nicht statisch, lasse mich da gerne belehren........
Dann mach ich mal wieder einen Korken auf die Flasche und mach was zu Essen

Stephan
Und was der Imkerbereich noch hat so ganz im Verhältnis zu Wurmfarmern: reichlich Met
Re: Neu hier
Hallo in die runde,
sind wohl alle schreibwütig im neuen jahr
!
Sehr gut verständliche antworten und erklärungen wurden abgegeben, ist zumindest meine meinung, ich danke allen.
@Hajo,
auch ich befinde mich in der testphase ohne wirklich zu wissen was denn die bessere lösung darstellt.
Die innere beschaffenheit meiner kiste wird sich in wenigen wochen zeigen, nämlich dann wenn der umzug vom keller ins freie stattfindet. Als jetzige tatsache allerdings kann ich nur anführen das sich meine farm trotz kälte bestens entwickelt hat. Die würmer sind stark im wachstum, alles andere kleingetier hat sich rasend vermehrt, was ich als gutes zeichen deute.
@ Flomax,
auf die vorstellung des durchflusskomposters bin ich gespannt, ich will mal die daumen drücken das alles so funktioniert wie es in der vorstellung gewünscht wurde.
Die von Dir und auch von Stephan angesprochenen hölzer sind sehr langlebig und eigentlich auch zu empfehlen. Lediglich der preis und die unwissenheit über atmungsaktivität dieser hölzer haben mich bisher abgehalten diese zu verwenden. Ausgehend davon das sich im ernstfall fast 100l wurmhumus in der farm befinden muss ich für eine ausreichende sauerstoffversorgung garantieren können, was bisher kein problem darstellte. Ich gehe davon aus das ich bis zur jahresmitte in dieser sache ein wenig schlauer bin.
@ Stephan,
ich danke Dir für die fachliche auskunft die, so wie ich hoffe, jedem wurmfarmer zugute kommen kann.
Alles in allem finde ich das dieser beitrag ein gelungener austausch von wissen und erfahrung in sich vereint, eigentlich so wie man es sich nur wünschen kann.
mfG
kiko
sind wohl alle schreibwütig im neuen jahr

Sehr gut verständliche antworten und erklärungen wurden abgegeben, ist zumindest meine meinung, ich danke allen.
@Hajo,
auch ich befinde mich in der testphase ohne wirklich zu wissen was denn die bessere lösung darstellt.
Die innere beschaffenheit meiner kiste wird sich in wenigen wochen zeigen, nämlich dann wenn der umzug vom keller ins freie stattfindet. Als jetzige tatsache allerdings kann ich nur anführen das sich meine farm trotz kälte bestens entwickelt hat. Die würmer sind stark im wachstum, alles andere kleingetier hat sich rasend vermehrt, was ich als gutes zeichen deute.
@ Flomax,
auf die vorstellung des durchflusskomposters bin ich gespannt, ich will mal die daumen drücken das alles so funktioniert wie es in der vorstellung gewünscht wurde.
Die von Dir und auch von Stephan angesprochenen hölzer sind sehr langlebig und eigentlich auch zu empfehlen. Lediglich der preis und die unwissenheit über atmungsaktivität dieser hölzer haben mich bisher abgehalten diese zu verwenden. Ausgehend davon das sich im ernstfall fast 100l wurmhumus in der farm befinden muss ich für eine ausreichende sauerstoffversorgung garantieren können, was bisher kein problem darstellte. Ich gehe davon aus das ich bis zur jahresmitte in dieser sache ein wenig schlauer bin.
@ Stephan,
ich danke Dir für die fachliche auskunft die, so wie ich hoffe, jedem wurmfarmer zugute kommen kann.
Alles in allem finde ich das dieser beitrag ein gelungener austausch von wissen und erfahrung in sich vereint, eigentlich so wie man es sich nur wünschen kann.
mfG
kiko
-
- Adulter Wurm
- Beiträge: 67
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 10:38
Re: Neu hier
Anders geht es mit mir auch nicht.
Jeder hat Wissen, daß es wert ist zu teilen. Zwar oftmals was komisches dabei, aber selten doof und
wert.
Wenn man sich alleine überlegt, daß sich hier Vertriebler, Biologen, Soziologen und und und tummeln..... darauf könnten wir paar Hanseln schon fast eine eigene Industrie gründen
Grüße
Stephan
Jeder hat Wissen, daß es wert ist zu teilen. Zwar oftmals was komisches dabei, aber selten doof und

Wenn man sich alleine überlegt, daß sich hier Vertriebler, Biologen, Soziologen und und und tummeln..... darauf könnten wir paar Hanseln schon fast eine eigene Industrie gründen

Grüße
Stephan
-
- Schon länger dabei
- Beiträge: 97
- Registriert: Sa 1. Jan 2011, 17:41
- Wormery: DIY Wormery
- Wohnort: Leegebruch bei Berlin
Re: Neu hier
WGaA!
Vorstellungsfortsetzungroman Teil 4:
In den Wochen darauf sanken die Temperaturen durch den sich ankündigenden Winter immer mehr, so daß
die Notwendigkeit bestand, das LWH in etwas gemütlichere Gefilde umzusetzen. Da ich mir, wie schon
erwähnt, Ende 2008 ein kleines Gewächhaus gebaut habe und schon im voherigem Winter die von meinem
lieben Frauchen im zahlreicher Anzahl vorhandenen Blumentöpfe und -kästen den Winter frostfrei
überdauern mussten, wurde das Gewächhaus (GWH) nun neuer Standort vom LWH. Wenn die Temperaturen draußen immer weiter fallen, wird's im GWH auch kälter, ein Temperaturunterschied von ca. 3-4 Grad höher
hat sich herauskristallisiert. Das bedeutet aber, daß bei Aussentemperaturen von 0 Grad nur noch
3 Grad Innentemperatur vorhanden sind. Meine lieben Dauerzwangsgäste haben mir dann aber nach-
drücklich zu verstehen gegeben: "Bei diesen arktischen Temperaturen spielt sich nichts mehr ab,
such Dir 'nen anderen Partner"! Ausweg: eine "Mehretagenluxusunterkunftswurmfarmfußbodenheizung" !
Schon im voherigen Winter hatte ich mir, und als Elektroniker ist das kein Hit, eine 2-Kanal-
Temperaturregelung für den Bereich von 0 - 50 °C gebaut. Ein Kanal für die Regelung im
Pumpenhäuschen, ein Kanal für innen. Pumpenhäuschen war belegt, also übergangsweise Kanal 2
benutzen, solange noch keine frostigen Temperaturen draußen vorhanden waren.
Hier im Forum habe ich mal ein Thema "Heizung der Wurmfarm" gesehen, da ich aber meine Erfahrungen
nicht unbedingt auseinanderreißen will, werde ich das hier weiter beschreiben.
Da die Zeit drängte, durchforstete ich meine Kisten und Kästen nach Verwendbarem.
Und ich wurde fündig: eine Leiterplattenflächenheizung!
Um für Nichtelektroniker verständlich zu machen, was sich dahinter verbirgt, ein kleiner
Exkurs in die Elektrotechnik. Es dürfte sich eigentlich überall herumgesprochen haben, daß in fast
allen elektronischen Geräten, wie Fernseher, DVD-Plaer, PC's , Handy's usw. eine Leiterplatte
befindet, die die notwendigen Bauelemente aufnimmt. Sie besteht im einfachsten Fall aus einer
ca 1,5 mm dicken Isoliermaterialschicht, auf die auf einer oder beiden Seiten eine dünne Kupferfolie
aufgeklebt ist. Beim Herstellungsprozeß werden nun alle die Teile des Kupfers, die für die Verbindung
der einzelnen Bauelemente untereinander nicht notwendig sind, durch technologische Schritte
entfernt. Nach Einbringen von Bohrungen und anderen mechanischen Bearbeitungen können dann die
erforderlichen Bauelemente aufgelötet und in Betrieb genommen werden. So eine Leiterplatte,
allerdings komplett ohne Bauelemente, wird nun bei mir als Heizung verwendet. Diese sieht etwa
folgendermaßen aus: Größe: ca. 25 x 15 cm, wobei die Kupferfolie so bearbeitet wurde, daß eine
mäanderförmige Leiterbahn von ca. 1,5 mm Breite vorhanden ist. Bildlicher Vergleich: Große Heizdecke
- schön glattgepreßt - auf die o.a. Maße geschrumpft und mit Kleber zu einer dünnen Platte
verarbeitet. Die beiden Platten waren eigentlich für ein anderes Projekt bestimmt, lagen aber seit
Jahren bei mir in der Bastelkiste. Nun galt es noch, einen Trafo zu finden, der die erforderliche
Spannung und Leistungsfähigkeit besitzt, die Heizung zu betreiben. "Suchet, so werdet Ihr finden!
So heißt es doch so schön. Und ein Trafo wurde gefunden: Baujahr ca. 1960, Phenolharzgehäuse,
Aluminiumwicklung und was ganz wichtig war: 100 W Leistung und 24 V. Platten geschnappt,
Trafo ebenfalls, ab in meine im Dachboden befindliche Bastelwerkstatt. Da wurde dann ein kleiner
Testaufbau veranstaltet, der nachweisen sollte, wie schnell sich die Platten aufheizen und welche
Oberflächentemperatur sich dann einstellt. Da meine Temperaturregelung im GWH ein Relais als
Schaltelement hat, durfte die Aufheizgeschwindigkeit auch nicht zu hoch sein, denn wenn das Relais
wie eine Katze schnurrt, gibt's bald eine weiße Fahne und das Relais verabschiedet sich in die
ewigen Jagdgründe. Aber hier passte einfach alles. Also Lötkolben wieder an, ein paar Kabelenden
gesucht, Stecker dazu und alles miteinander verbunden. Den notwendigen Temperatursensor noch
mit einer Verlängerung versehen und der Einbau kann starten. Dank der guten Vorarbeit war der
Einbau dann innerhalb von 30 min erledigt. Der Platz für diese Heizplatten befindet sich im
Unterteil zwischen der Querleiste und der als Auffangwanne dienenden Folie in horizontaler
Richtung. Und alles sollte folgendermaßen funktionieren: Die im Unterteil befindliche Luft
wird durch die Platten erwärmt, Konvektion und Strahlung verteilen diese dann und durch die
Folie hindurch wird dann auch die darüberliegende Luft unter Etage 1 erwärmt. Probleme mit
Wasser oder Wurmtee waren ja damit nicht zu erwarten. Das Ganze anschließen und einschalten,
Schaltpunkte auf 50 °C Maximum und 45 °C Minimum einstellen und los ging's! Geschafft!
Es funktionierte! Schaltzeiten waren so, wie gewünscht, Messungen am Sensoranschluß waren
auch ok, nun konnte die Minipythongemeinde aufatmen - der Sommer nahte! Jetzt hieß es warten,
wie sich die Wohnetage mit dieser "Fußbodenluftheizung" verhalten würde.
So, meine Tastatur hält schon wieder die weiße Fahne hoch, also Schluß für heute,
aber : Fortsetzung folgt. Sollten Euch meine doch etwas umfangreicheren Ausführungen
auf die Nerven gehen, kurze Mitteilung genügt, der Text wird dann auf 10% geschrumpft!
Da ich verspochen hatte, ein paar Bilder von meinem LWH zu machen, hier die erste Serie.
mvlwG Hajo
Vorstellungsfortsetzungroman Teil 4:
In den Wochen darauf sanken die Temperaturen durch den sich ankündigenden Winter immer mehr, so daß
die Notwendigkeit bestand, das LWH in etwas gemütlichere Gefilde umzusetzen. Da ich mir, wie schon
erwähnt, Ende 2008 ein kleines Gewächhaus gebaut habe und schon im voherigem Winter die von meinem
lieben Frauchen im zahlreicher Anzahl vorhandenen Blumentöpfe und -kästen den Winter frostfrei
überdauern mussten, wurde das Gewächhaus (GWH) nun neuer Standort vom LWH. Wenn die Temperaturen draußen immer weiter fallen, wird's im GWH auch kälter, ein Temperaturunterschied von ca. 3-4 Grad höher
hat sich herauskristallisiert. Das bedeutet aber, daß bei Aussentemperaturen von 0 Grad nur noch
3 Grad Innentemperatur vorhanden sind. Meine lieben Dauerzwangsgäste haben mir dann aber nach-
drücklich zu verstehen gegeben: "Bei diesen arktischen Temperaturen spielt sich nichts mehr ab,
such Dir 'nen anderen Partner"! Ausweg: eine "Mehretagenluxusunterkunftswurmfarmfußbodenheizung" !
Schon im voherigen Winter hatte ich mir, und als Elektroniker ist das kein Hit, eine 2-Kanal-
Temperaturregelung für den Bereich von 0 - 50 °C gebaut. Ein Kanal für die Regelung im
Pumpenhäuschen, ein Kanal für innen. Pumpenhäuschen war belegt, also übergangsweise Kanal 2
benutzen, solange noch keine frostigen Temperaturen draußen vorhanden waren.
Hier im Forum habe ich mal ein Thema "Heizung der Wurmfarm" gesehen, da ich aber meine Erfahrungen
nicht unbedingt auseinanderreißen will, werde ich das hier weiter beschreiben.
Da die Zeit drängte, durchforstete ich meine Kisten und Kästen nach Verwendbarem.
Und ich wurde fündig: eine Leiterplattenflächenheizung!
Um für Nichtelektroniker verständlich zu machen, was sich dahinter verbirgt, ein kleiner
Exkurs in die Elektrotechnik. Es dürfte sich eigentlich überall herumgesprochen haben, daß in fast
allen elektronischen Geräten, wie Fernseher, DVD-Plaer, PC's , Handy's usw. eine Leiterplatte
befindet, die die notwendigen Bauelemente aufnimmt. Sie besteht im einfachsten Fall aus einer
ca 1,5 mm dicken Isoliermaterialschicht, auf die auf einer oder beiden Seiten eine dünne Kupferfolie
aufgeklebt ist. Beim Herstellungsprozeß werden nun alle die Teile des Kupfers, die für die Verbindung
der einzelnen Bauelemente untereinander nicht notwendig sind, durch technologische Schritte
entfernt. Nach Einbringen von Bohrungen und anderen mechanischen Bearbeitungen können dann die
erforderlichen Bauelemente aufgelötet und in Betrieb genommen werden. So eine Leiterplatte,
allerdings komplett ohne Bauelemente, wird nun bei mir als Heizung verwendet. Diese sieht etwa
folgendermaßen aus: Größe: ca. 25 x 15 cm, wobei die Kupferfolie so bearbeitet wurde, daß eine
mäanderförmige Leiterbahn von ca. 1,5 mm Breite vorhanden ist. Bildlicher Vergleich: Große Heizdecke
- schön glattgepreßt - auf die o.a. Maße geschrumpft und mit Kleber zu einer dünnen Platte
verarbeitet. Die beiden Platten waren eigentlich für ein anderes Projekt bestimmt, lagen aber seit
Jahren bei mir in der Bastelkiste. Nun galt es noch, einen Trafo zu finden, der die erforderliche
Spannung und Leistungsfähigkeit besitzt, die Heizung zu betreiben. "Suchet, so werdet Ihr finden!
So heißt es doch so schön. Und ein Trafo wurde gefunden: Baujahr ca. 1960, Phenolharzgehäuse,
Aluminiumwicklung und was ganz wichtig war: 100 W Leistung und 24 V. Platten geschnappt,
Trafo ebenfalls, ab in meine im Dachboden befindliche Bastelwerkstatt. Da wurde dann ein kleiner
Testaufbau veranstaltet, der nachweisen sollte, wie schnell sich die Platten aufheizen und welche
Oberflächentemperatur sich dann einstellt. Da meine Temperaturregelung im GWH ein Relais als
Schaltelement hat, durfte die Aufheizgeschwindigkeit auch nicht zu hoch sein, denn wenn das Relais
wie eine Katze schnurrt, gibt's bald eine weiße Fahne und das Relais verabschiedet sich in die
ewigen Jagdgründe. Aber hier passte einfach alles. Also Lötkolben wieder an, ein paar Kabelenden
gesucht, Stecker dazu und alles miteinander verbunden. Den notwendigen Temperatursensor noch
mit einer Verlängerung versehen und der Einbau kann starten. Dank der guten Vorarbeit war der
Einbau dann innerhalb von 30 min erledigt. Der Platz für diese Heizplatten befindet sich im
Unterteil zwischen der Querleiste und der als Auffangwanne dienenden Folie in horizontaler
Richtung. Und alles sollte folgendermaßen funktionieren: Die im Unterteil befindliche Luft
wird durch die Platten erwärmt, Konvektion und Strahlung verteilen diese dann und durch die
Folie hindurch wird dann auch die darüberliegende Luft unter Etage 1 erwärmt. Probleme mit
Wasser oder Wurmtee waren ja damit nicht zu erwarten. Das Ganze anschließen und einschalten,
Schaltpunkte auf 50 °C Maximum und 45 °C Minimum einstellen und los ging's! Geschafft!
Es funktionierte! Schaltzeiten waren so, wie gewünscht, Messungen am Sensoranschluß waren
auch ok, nun konnte die Minipythongemeinde aufatmen - der Sommer nahte! Jetzt hieß es warten,
wie sich die Wohnetage mit dieser "Fußbodenluftheizung" verhalten würde.
So, meine Tastatur hält schon wieder die weiße Fahne hoch, also Schluß für heute,
aber : Fortsetzung folgt. Sollten Euch meine doch etwas umfangreicheren Ausführungen
auf die Nerven gehen, kurze Mitteilung genügt, der Text wird dann auf 10% geschrumpft!
Da ich verspochen hatte, ein paar Bilder von meinem LWH zu machen, hier die erste Serie.
mvlwG Hajo
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