Kompostwürmer & Wurmfarmen

Um Fliegen zu verhindern, am besten den Abfall in Zeitungspapier einwickeln bevor er in die Wurmfarm gelegt wird...

Hallo!
Ich reihe mich mal ein bei den Anfängern mit dem Ertrikproblem. Ich habe meine Farm jetzt c.a. einen Monat. Ich habe mir heuer im Frühjahr viele unterschiedliche Würmer bestellt, um meinen Gartenboden aufzubessern. Vom Kompostwurm über Debrobrena, und auch Tauwürmer hab ich im Garten die Freiheit geschenkt.
Im Kompost und sonstigen Garten scheint es gut zu laufen, ich gehe in der Nacht nicht mehr auf die Wiese, weil sich überall WÜrmer paaren.
Die Farmhab ich mir zugelegt um bei der Vermehrung über den Winter beizutragen. Und bis gestern lief alles super, die Würmer die ich eingesetzt habe, haben die Farm geliebt und sind gleich ins Startsubstrat abgetaucht.
Sie haben auch dieses Substrat fast vollständig vererdet, doch seit gestern riecht der Komposttee komisch, das Substrat ansich nicht. Und jetzt habe ich doch auch tote Würmer im Auffangbehälter gefunden. Und mein erster Wurm hat einen Fluchtversuch gestartet.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es zu feucht ist in der Farm, also habe ich gschreddertes Papier eingearbeitet und dabei doch eine nette Anzahl Würmer gesehen, mehr als ich eingesetzt habe.
Die Farm hat theoretisch auch eine Wiederaufstiegsmöglichkeit für die Würmer, aber anscheinend folgen sie doch dem Komposttee, weil sie eben genau darin verenden.

Ich hab mir gedacht, obs möglich wäre den Unteren behälter mit groben Schotter zu füllen, also als Trainage. Hat das schon mal jemand probiert?
Ich hab auch schon in manchen Beiträgen gelesen, dass Würmer nicht in Schotter gehen... Wobei sie durch Schotter ja auch wieder hochkommen sollten.
Was meint Ihr dazu?

LG,

Rainer

Wo steht denn, dass die Wuermer nicht durch Schotter gehen? Hab ich noch nicht gelesen...

Probiert habe ich es dennoch und wuerde es aus zwei Gruenden nicht empfehlen:

1. Die gehen trotzdem nach unten und wenn sich dort unter dem Schotter Komposttee sammelt, ertrinken sie dort auch bloss.
2. Bei einer Wurmfarm auf vier Beinen wird der ganze Spass zu schwer.

Also: Ablaufhahn offen lassen! Joghurtbecher drunter haengen (so'n Eimer wo ein Kilo Joghurt drin war)

In meiner Farm mit Auffangbehaelter habe ich einen Kokoserdeblock liegen, einfach so, als Block. Der Wurmtee wird von dem Ding aufgesaugt, sammelt sich nicht am Boden und die Jungs koennen meinetwegen "Robinson Crusoe" spielen.

Man sollte sich vor Augen halten, dass die Wuermer nix dümmliches im Sinn haben, wenn sie (eurer Meinung nach) fluechten. Das ist ihre Natur!
Bei Nahrungsknappheit, Fehler im Substrat, Ueberbevoelkerung etc. wollen sie auf zu neuen Ufern! Naturgemaess unten lang, in der oberen Erdschicht, dass sie am Ende im Wurmtee ertrinken, weil es eine Begrenzung nach unten gibt, hat die Evolution so nicht vorgesehen

Also: Habt sie lieb, sie wollen euch nicht aergern!

Ich hätte in dem Zusammenhang mal eine Frage zum Wurmtee: Die Idee ein Auffanggefäß unter den Ablass zu stellen finde ich gut. Nach einer Woche Wurmfarmstart kommt natürlich noch nicht viel Tee zusammen. Aber mich würde mal interessieren, wenn die Farm mal läuft, wieviel Tee sammelt sich da denn in der Woche so ungefähr an?

Kommt drauf an, was du in die Farm einbringst z.B. viel Gurke = viel Wasser

Soll heissen: Kann man nicht so genau sagen...

Stellen wuerde ich den Eimer nicht, Joghurteimer haben meist einen Henkel, den kann man bequem ueber den Ablasshahn haengen.

Hallo!

Ich hab jetzt einmal folgendes Gemacht. Nachdem ich ja meine Farm neu aufgesetzt habe erstmal Würmer hinein.
In kleinen Bereichen der Farm haben sie sich dann konzentriert, aber es gab auch wieder Wanderung nach unten und Oben.
Nachdem ich ja eh 4 Behälter habe, habe ich einen mit alter Erde aus einem Blumentopf gefüllt, der schon ewig im Keller stand. In der Erde sind auch Blähtonkügelchen und Perlit und Quarzsand, etc. . Nachem sie durch das Jahrejange stehen und die Trockenheit sicher nichtmehr sehr Lebendig ist, müsste ich sie sowieso wieder Kompostieren und ich denk mir, dass der in Zukunft durchlaufende Komposttee die Erde gut mit Leben bereichern wird. Die habe ich angefeuchtet, damit Würmer die Hinunterklettern darinnen auch Leben können.

Und oben auf das substrat habe ich einen tria terra Bodenaktivator (hab noch einen halben Sack im Garten stehen) gestreut. Seither sind die Würmer ins Substrat eingetaucht und kein einziger versucht zu entkommen.
Außerdem hab ich ein wenig Holzkohlenstaub (von Korngröße bis max. 1cm Stückgröße) beigegeben, damit die Würmer den schön verteilen können und er das Zukünftige Substrat gur durchlüftet.

Im Monent siehts so aus als würde es gut funktionieren, was meint Ihr dazu?

LG,

Rainer

Hallo Rainer,
ich bin sehr gespannt wie es den Würmern mit bzw. in der Erdschicht weiter ergeht. Meine erste Wurmfarm ist jetzt 10 Tage alt und noch rette ich täglich einige bis viele Würmer aus dem Auffangbehälter. Nicht immer mit Erfolg, manche sind dann bereits tot (verdurstet? Noch ist kein Wurmtee im unteren Behälter und nicht alle Würmer finden zu der aufgeweichten Pappe, die ich dort als Rettung anbiete).

Wenn es bei dir gut funktioniert werde ich das übernehmen.

Viele Grüße
Astrid

Hallo Assel!

Also bis heute funktioniert es gut, es steigen zwar nach wie vor Würmer ab, aber bisher nur in die Erdschicht. Bisher habe ich keinen Einzigen im Auffangbehälter gefunden.
Wenn ich es richtig sehe gehen die Würmer in der Natur in untere Erdschichten um sich vor etwas zu schützen, wie Temperatur, Klima, etc. bzw. um sich Bestandteile zu holen, die oben nicht vorhanden sind. Ob das wirklich so ist, kann ich Dir nicht sagen, das ist zumindest meine Annahme.
Was allerdings auch geholfen haben dürfte ist das "Impfen" des oberen Substrats mit fast fertigem Kompost, denn seither steigen auch weniger ab und fast keine Würmer auf. Ich nehme mal an, dass sie dadurch das nötige Bakterienklima gefunden haben.

Sollte sich etwas ändern, sage ich gerne bescheid!

LG,

Rainer

Hallo!

Ich habe heute eine interesannte Beobachtung gemacht, um alles wegzuräumen, was dem nahenden Sturm heute zum herumschleudern dienen könnte habe ich meine Regentonne entleert. In ihr waren einige Weinblätter und 2 lebendige Würmer unter den Blättern. Die Würmer müssen mindestens schon seit gestern Nacht drinnen sein, und sie waren lebendig, sie haben sich eher durch meine Entleerungsaktion gestört gefühlt.
Da hab ich mich daran erinnert, dass ich heuer einmal, beim Ausräumen der Ablaufrohre der Dachrinnen in der Arbeit auch ganz viele Würmer in den Rohren gefunden habe in sehr viel Wasser.
Durch diese beobachtung ist mir der gedanke gekommen, ob es nicht sein kann dass wir missinterpretieren, dass die Würmer ertrinken, dass sie eigentlich in die Flüssigkeit gehen, die ja nach wie mit organischem material angereichert wirkt, allerdings dieses nichtmehr genug vorhanden ist und sie eigentlich verhungern?

Was meint Ihr dazu?

LG, Rainer

Vermutlich liegt die Antwort im Sauerstoffgehalt der Fluessigkeit in welche die Wuermer geraten.

Aber da kann Pfiffikus eher was dazu sagen... Wo ist er denn?