Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Kompostwürmer für den Garten oder als Futtertier? Fragen zu den Spezies: Eisenia foetida, Dendrobaena veneta oder doch ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) ? Dann bist Du hier richtig!
eribach
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Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von eribach »

Jeder Wurm legt jede Woche ein Ei.
Aus jedem Ei schlüpfen zwanzig Würmer.
Jeder Wurm ist nach drei Monaten fähig sich fortzupflanzen.
Das Leben eines Wurms kann bis zu 16 Jahre betragen.
Jeder Wurm erzeugt also im seinem Leben um die16’500 Nachkommen.
Wenn jemand sich das ausrechnet, und sagen wir mal mit eintausend Würmern beginnen will, oder gar mit zwanzigtausend Würmern startet, kommt er mit der Zeit auf eine schön steigende Rendite, denn bei 1000 ergibt das16,5 Millionen und bei 20’000 sind das 320 Millionen Würmer. Das ist aber bloss die erste Generation. Wenn man nun weiter rechnen würde, würde man schnell die Übersicht verlieren, denn jeder der Abkömmlinge (der 2. und den folgenden Generationen) ist nach 3 Monaten Aufzuchtzeit ja wieder fähig sich fortzupflanzen. Das ergibt pro Jahr 3 bis 4 Generationen.
Was macht man mit soviel Würmern?
Man kann angefangen, Würmer an die Hühner zu verfüttern. Das ist sehr einfach, man lässt sie auf einen der Wurmkomposte und die Hühner bedienen sich dann selbst. Der Erfolg ist erstaunlich, Die bereits fast erwachsenen Hühner legen alle zwei Wochen ein Kilo zu, ohne das man ihnen weiteres Futter gibt. Hierzu muss anfügt werden, dass diese Hühner in kurzer Zeit vier Kilo wiegen, und ganz besonders betonen, dass sie dann ganz fettfrei sind. Die Erklärung hierzu liegt darin, dass diese Kompostwürmer zu 80 Prozent aus Proteinen bestehen, und die Hühner dieses eben in Fleisch umsetzen.
Daneben kann man sehr schnell ein profitables Wurm – Verkaufsgeschäft in der Umgebung aufbauen um Gärtnereien, Hobby-Fischer, Gemüsepflanzer und andere als Kunden zu bedienen.
Wer selber dann noch einen Garten betreibt, erhält dabei einen unerreichten Dünger, welcher absolut natürlich ist. Das garantiert ihm normalerweise eine besonders üppige Ernte.

Das Ganze setzt natürlich voraus, dass die eigene Wurmfarm professionell aufgebaut und betrieben wird, die Umwelteinflüsse stimmen, d.h. angepasst werden und genügend Platz vorhanden ist.

Mit Gruessen aus dem tropischen Fernosten!
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dynamind
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von dynamind »

..ja..das was du da schilderst klingt nach ziemlich idealen Bedingungen...und...man braucht auch jede Menge Futter dafür.
Aber im "tropischen Fernosten" herscht ja immerhin das richtige Klima :P
Wurmmama
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von Wurmmama »

So, Jasper, jetzt mal Butter bei die Fische: Was hast du uns bisher verschwiegen? :o

Eribach, nimms mir nicht uebel, aber irgendwie mutet deine Berechnung an, als koennte man gut: "Es war einmal..." davor setzen.
Wuermer haben niemals 80% Proteinanteil, dafuer haette ich gerne eine Quellenangabe, denn dann wuerde ich glatt in die Massenzucht einsteigen, um unsere Huehner damit zu fuettern 8-) , die Kompostwuermer noch nicht mal so sehr moegen... :roll:
wurmige Grüße
Wurmmama
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dynamind
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von dynamind »

In diesem Artikel ist von 67% Eiweissanteil bei "Wurmmehl" (wie gruselig) die Rede. Auch sonst wohl sehr gutes Kraftfutter die kleinen - also für Notzeiten vormerken! :P

http://www.regenwurm.de/pdf/eco-lombrico.pdf
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von Wurmmama »

67% i.T. kann ich mir schon eher vorstellen. Jetzt braucht es den Wassergehalt von nem Wurm und schon bekommt man einen (halbwegs) brauchbaren Wert. ;)
wurmige Grüße
Wurmmama
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von Pfiffikus »

Moin Roland,

sei uns herzlich willkommen hier!
eribach hat geschrieben:Jeder Wurm erzeugt also im seinem Leben um die16’500 Nachkommen.
jetzt legst Du aber menschliche Maßstäbe an. Wenn Du diese Zahl erreichen willst, musst Du die Kindersterblichkeit bei den Wurmis unterbinden. Sollte doch mal ein Wurm ein Zipperlein haben - ab zum Tierarzt! Sonst geht die Rendite flöten. :P

Man kann angefangen, Würmer an die Hühner zu verfüttern. Das ist sehr einfach, man lässt sie auf einen der Wurmkomposte und die Hühner bedienen sich dann selbst.
Und wie sieht es dort rings um die Wormfarm anschließend aus? Wie viel vom Inhalt scharren die Hühner aus dem Wurmkompost heraus und verteilen es in der Umgebung?


Pfiffikus,
bei dem die Würmer keine ganzen Mangos, sondern nur die Abfälle bekommen würden
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von Wurmmama »

Also bei Huehner weiss ich es nicht, aber Laufenten sind gut im Wurmkiste pluendern, da faellt nicht mal was daneben. :o
wurmige Grüße
Wurmmama
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von eribach »

Danke fuer Eure Beitraege. Das, was ich Euch hier "aufgetischt" habe ist eine theoretische Berechnung eines Wurmwissenschaftlers aus der Wurmzucht - Universitaet. im Wurmparadies.
Im echten Leben sieht es wohl anders aus. Hier in den Tropen war die letzte Trockenzeit mit bis zu 35 Grad am Schatten ein Todes-inferno in den Wurmzuchten hier. Bis jetzt, fast mitte August, sind immer noch keine Wuermer hier zu kaufen. Futter fuer die Wuermer haben wir,da seit 2 Monaten Regenzeit ist, mehr als genug.
Da wir unser Land bisher mit gekaufter Wurm- und Komposterde "geimpft" haben und weiterhin ideale Verhaeltnisse schaffen, haben wir nun ueberall in den Beeten hunderte von Wuemern. Sie wurden anscheinend von den Wurmeiern der beigemischten Wurmerde, nun auf unserem Land heimisch. Durch regelmaessiges Mulchen und moderatem Giessen haben sie anscheinend ueberlebt in der Hitze.Das fanden wir heraus, als unsere neue Waescherin das Waschwasser statt in den Kanal in die Erdebeim Waschplatz laufen liess. Hunderte vun Wuermern auf etwa 4 qm versuchten sich an die Oberflaeche zu retten.Ich sammelte sie umgehend auf, doch sie ueberlebten das Waschmittelbad nicht. Seitdem gehe ich nach dem taeglichen Regen mit der kleinen Harke die Erdkruste lockern und jeder 2. Wurm kommt in die neu geschaffene Wurmfarm bei uns. So waechst meine Wurmfarm taeglich, vorlaeufig mit 100 Stueck. Sobald es moeglich ist werde ich dazukaufen.
Momentan regnet es sehr stark. Ich werde wohl heute nacht, wenn es wieder klar ist, mit Stirnlampe und Harke auf Wurmjagd gehen. (gaehn)
Gruesse aus den Tropen,
Erich
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dynamind
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von dynamind »

Sehr interessant was du da aus den Tropen berichtest?
Aber verwendet ihr unsere hiesigen Würmer? Denn es gibt ja durchaus an tropische Bedingungen angepasste Würmer denen auch die 35 Grad Grenze nichts ausmachen dürfte.
Eudrilus eugeniae (African night-crawler)

Ein rot-dunkelvioletter Kompostwurm, ca. 9 bis 14 cm lang. Als "Afrikaner" ist es ihm bei uns zu kalt. Ursprünglich in Westafrika beheimatet, wurde er mittlerweile in praktisch alle wärmeren Regionen verschleppt. Wird in der Mittelmeerregion und Ostasien als Kompostwurm eingesetzt.
Ist natürlich immer eine Überlegung wert, ob man eine neue Spezies irgendwo einführen möchte.

Die Würmer breiten sich aber auch bei mir tatsächlich im ganzen Garten aus und suchen sich wohl auch Plätzchen wo sie gut überleben können. Ich finde im Bereich meiner Aussenkomposter im Frühjahr praktisch überall unter feuchtem Laub meine Würmer die dort wohl auch den Winter gut überstehen können. Auch in den Kompostbeeten wuseln sie munter herum.

Aber sind die Würmer die bei dir aus der Erde kriechen sicher Kompostwürmer und nicht die heimischen "Regenwürmer"? Denn die Kompostwürmer bohren sich eher nicht in die Erde. Wo genau bist du denn zuhause?

Anpassungsfähig sind sie jedenfalls. Sonst gäbe es sie ja auch nicht schon so lange in relativ unveränderter Form :-)
eribach
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Re: Ein gutes Geschaeft mit Würmern?

Beitrag von eribach »

Ja, es sind die "Afrikaner"(African night-crawler), die wir hier einsetzen. Es werden aber auch andere Arten eingesetzt. Die Beissen einander nicht.

Wir fuettern sie mit Kuechenabfaellen,(Juserreste und allem was anfaellt) und ergaenzen es vor allem mit welken und frischen Bananenblaettern. Diese hacken wir sehr fein mit einem Bolo, geben das aber moderat dazu, also nicht ueberfuettern. Am Abschluss des warmen Tages geniessen sie eine feine Dusche und wir decken sie dann mit einem duennen Karton ab. Solange sie den Karton nicht anknappern haben sie genug Futter, ein wichtiger Indikator. Ich habe auchzu der Wurnfarm an schattigen Plaetzen Rabatten gemauert, die vorlaeufig noch mit Blumen bepflanzt sind. Sie sind aber auch da um eine uebezaelige Population dann zu erfassen.

Wir leben 10 Grad noerdlich vom Equator im fernen Osten. Das Vermicasten ist hier sehr populaer und dadurch gefragt. Doch ich verkaufe keine Wurmerde, ich brauche es selber fuer meine Gemuese- unf Heilkraeutergaerten fuer die Batak und Palawan. das sind Naturvoelker unserer grossen Insel.
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