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Sauerteig ansetzen

Verfasst: Di 7. Apr 2015, 08:04
von Bad-Minton
Hallo!
Betreibe seit einigen Jahren eine "Wurmecke" in der sonnenabgewandten Seite meines Hochbeets und habe gerade diesen Threat mit Interesse verfolgt.

Ich kann hier vielleicht etwas Licht in die Sauerteig-Problematik bringen.
Ich mache seit ca. 10 Jahren Sauerteig- und Sauerteigmischbrote und habe noch nie(!) eine Sauerteigmischung dafür kaufen müssen (auch nicht am Anfang).
Alles was ihr braucht ist Roggenmehl (ich verwende Bio-Vollkorn) und Wasser: Einfach Roggenmehl und Wasser zu einer gerade noch fließfähigen Masse (ca. wie Waffelteig) vermischen und abgedeckt (ich verwende dafür ein Gurkenglas mit aufliegendem Teller) ein paar Tage bei Zimmertemperatur ruhen lassen (ev. alle 1-2 Tage etwas umrühren, sonst bildet sich eine Haut).
Wenn man sieht, dass sich Gasblasen bilden (bei einem Glasbehälter ja gut sichtbar) und die ganze Sache sauer riecht (Essiggeruch) passt es ... man hat ein sogenanntes "Anstellgut" - also die Basis für Sauerteigbrot-Herstellung).
Nach einiger Zeit (ca. 3 Tage bis 1 Woche, je nach Zugabe u. Temperatur) wird der Sauerteig "hungrig" und man muss ihn wieder "füttern" - mit Wasser und Roggenmehl usw.
Man kann sich also jede beliebige Menge (Schnappsglas bis 10l-Eimer) Sauerteig selber herstellen und er wird mit den Jahren immer stabiler gegen schädliche Einflüsse (wie oben beschrieben ist meiner schon über 10 Jahre alt und somit super-stabil).

Ach ja ... Fruchtfliegen lieben Sauerteig (Essiggeruch) ... daher immer abdecken!

BTW: Wer mal Sauerteigbrot selber machen möchte: http://www.guenterra.at/Sauerteig

Hoffe ich konnte helfen ;-)

Greets from Austria!

Re: Sauerteig ansetzen

Verfasst: Di 7. Apr 2015, 19:26
von derdaniel1972
Hallo, Herzlich Willkommen (wave) und Danke für die super Anleitung!

Eine Bekannte von mir macht es seit Jahren genauso und ihre Brote (zu Feierlichkeiten) schmecken auch immer sehr lecker!
Nur faulig sollte der Sauerteig nicht riechen, dann ist er ein Fall für den Kompost... ;)

Gruß Daniel

Re: Selbstgemachter Bokashi mit Sauerteig als Wurmfutter

Verfasst: Do 18. Jun 2015, 12:33
von dynamind
@Sepp: Bei mir haben die Fruchtfliegen immer massiv abgenommen wenn ich die Oberfläche des Wurmkomposters abgedeckt habe. Entweder mit der Hanfmatte die es auch im Wurmwelten-Shop gibt (die schmeckt den Wümern aber sehr gut) oder mit einer Kokosmatte (die war recht haltbar, aber ich glaube es ist schwierig ein ökologisch korrektes Produkt zu bekommen) oder einfach mit einem zugeschnittenen dickeren Pappkarton.

Re: Selbstgemachter Bokashi mit Sauerteig als Wurmfutter

Verfasst: Mo 20. Jul 2015, 18:58
von FaSiRiskMan
:?: Die Versuche mit Bokashi und Sauerteig finde ich faszinierend. Habt ihr Erfahrung, ob es auch mit größeren Gefäßen funktioniert, die sukzessive gefüllt werden? Ich möchte das ganze mal mit einem 10 l Topf versuchen und bin gerade am knobeln ob eher etappenweise der Sauerteig dazugegeben werden sollte bevor die nächste Schicht kommt oder ob es vorteilhafter wäre, es ganz zum Schluß zu tun...?

Re: Selbstgemachter Bokashi mit Sauerteig als Wurmfutter

Verfasst: Mo 20. Jul 2015, 20:49
von dynamind
FaSiRiskMan hat geschrieben::?: Die Versuche mit Bokashi und Sauerteig finde ich faszinierend. Habt ihr Erfahrung, ob es auch mit größeren Gefäßen funktioniert, die sukzessive gefüllt werden? Ich möchte das ganze mal mit einem 10 l Topf versuchen und bin gerade am knobeln ob eher etappenweise der Sauerteig dazugegeben werden sollte bevor die nächste Schicht kommt oder ob es vorteilhafter wäre, es ganz zum Schluß zu tun...?
Ich würde es am Anfang zugeben...dann kann er (der Sauerteig) gleich loslegen

Schalen von Erdnüssen, Haselnüssen, Walnüssen

Verfasst: Do 28. Dez 2017, 17:39
von Eberhard
Die Aufarbeitung von Holz ist eher die Aufgabe von Pilzen als von Milchsäurebakterien, und diese Pilze mögen eher ein neutrales bis alkalisches Milieu. Also ist die Kombination von Holz und Bokashi kontraproduktiv.

Zum Holzaufschluss benötigt man neben den entsprechenden Mikroben (aus Altkompost, Wurmhumus & Co.) reichlich Stickstoff und Zeit. Zerkleinertes Holz ist da selbstredend schneller verwertet als ganze Äste oder Klötze.
Als Stickstoffquelle in Eigenproduktion kommt da Urin in Frage. In Komposttoiletten nutzt man die Mischung Holz(späne) + Urin, wo da aber der Urin der eigentliche zu verwertende Abfall ist.

Auf einem Kompost machen sich Holzanteile zur Einstellung eines günstigen C:N-Verhältnisses sowie für luftige Strukturen auch gut. Dort liefern dann grüne Anteile (Rasenschnitt, Unkräuter, Garten kräuter und - abfälle) den nötigen Stickstoff.

Re: Selbstgemachter Bokashi mit Sauerteig als Wurmfutter

Verfasst: Do 31. Jan 2019, 15:12
von bigsur
Ich habe nun folgenden Versuch gemacht und bin sehr gespannt, was dabei heraus kommt (im wahrsten Sinne des Wortes):

Einen 16l Bokashi Eimer mit dem Inhalt eines übel riechenden, missratenen Bokashis befüllt und oben aus praktischen Gründen (war gerade eh da) "frischen" Bioabfall aus den letzten Tagen hinzu gegeben. Darüber habe ich frischen Sauerteig flüssig aus der Tüte, gemischt mit 1,5l Wasser, gegossen.

Nun lasse ich alles für 4 Wochen ruhen.

Re: Selbstgemachter Bokashi mit Sauerteig als Wurmfutter

Verfasst: Do 31. Jan 2019, 20:34
von *Ces*
Dann mal berichten.
Was verstehst du unter misslungenen Bokashi?
Sauerteig geht sich super einfach zu machen, da du nur Mehl und Wasser und das erste Mal etwas Hefe benötigst. Man muss es also nicht mal kaufen 😉
Aber bin gespannt ob das klappt (hier wäre ein Parallelversuch mit EM statt Sauerteig ob der noch zu retten ist.

Re: Selbstgemachter Bokashi mit Sauerteig als Wurmfutter

Verfasst: Fr 1. Feb 2019, 10:04
von bigsur
*Ces* hat geschrieben: Do 31. Jan 2019, 20:34 Dann mal berichten.
Mache ich gerne - der Deckel des Eimers hat sich gewölbt, aber bisher hat es Ihn noch nicht abgehoben oder gar gesprengt.
*Ces* hat geschrieben: Do 31. Jan 2019, 20:34 Was verstehst du unter misslungenen Bokashi?
Hatte einen Eimer mit EM Streu zwischen den verdichteten Lagen angesetzt. Nach einem Monat sollte er ja fertig sein, hat aber extrem gestunken. Das sollte ja nicht sein, deswegen bin ich davon ausgegangen, dass etwas nicht korrekt abgelaufen ist. -> zu viel/zu wenig Flüssigkeit, oder zu viel Luft etc.

Jetzt ist er Teil des Sauerteigversuchs und ich bin auf die Geruchsentwicklung gespannt.
*Ces* hat geschrieben: Do 31. Jan 2019, 20:34 Aber bin gespannt ob das klappt (hier wäre ein Parallelversuch mit EM statt Sauerteig ob der noch zu retten ist.
Was meinst Du mit "ob der noch zu retten ist"?

Re: Selbstgemachter Bokashi mit Sauerteig als Wurmfutter

Verfasst: Fr 1. Feb 2019, 20:24
von *Ces*
Du hast ja jetzt den stinkenden Bokashi genommen und ihm mit Sauerteig begossen. damit versuchst du ja den misslungenen Bokashi in richtigen Bokashi zu verwandeln. Wenn du das mit EM (den gleichen Stinkenden Bokashi also vorher geteilt) auch noch gemacht hättest, hättest du vergleichen können ob es was bringt und was besser ist.