Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Terra Preta mithilfe von Pflanzenkohle herzustellen ist ganz leicht
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dynamind
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von dynamind »

Ich finde das "IM" Konzept eigentlich interessanter, das mit ortsüblichen Mikrorganismen arbeitet.
Bei "IM" würde man sich aus lokalen Quellen (gute Bio-Gärten, Walderde usw.) Präparate herstellen die man anaerob und aerob (wie Wurmtee) vermehren kann und damit den Kompost und den Garten impfen.

Bei EM findet für mich vordergründig "nur" eine milchsaure Vergärung statt - die Effekte der anderen Mikrorganismen sind irgendwie nicht so deutlich und für mich daher nicht erfahrbar und quasi im Bereich "muss ich halt glauben" . Da das milchsauer vergärende Prinzip aber bei vielen Materialien auch ohne Zugabe von EM funktioniert - bei Exkrementen z.B. durch die natürlich im Darm vorhandenen milchsauren Bakterien - und alleine dadurch schon eine ausreichende Hygienisierung stattfindet kann man wohl für die meisten Anwendungen auf günstigere Alternativen zurückgreifen oder sich einen Sauerkrautsud oder Sauerteigsud ansetzen.

Ich experimentiere jedenfalls etwas mit EM und gebe ihm quasi eine Chance. Meine Bokashis funktionieren sehr gut - wobei der Joghurtbehälter während einer Abwesenheitszeit aus Versehen entsorgt wurde (Tipp: Bokashi Behälter beschriften ;) )
Was bei mir aber nicht funktioniert: Einen immer etwas verstopften Abfluss mit EM-A freizubekommen. Auch eine sehr lange Einwirkzeit hatte keine Effekte.
Aktuell teste ich ob ich eine umgekippte Schicht meiner Wurmfarm mit EM-A wieder aufpeppen kann...Ergebnis ist noch offen.

Meine grossen Bokashis gären munter vor sich hin und riechen relativ lecker. Essen würde ich es nicht :P
Probleme mit zu viel Flüssigkeit habe ich trotz fehlenden Ablasshahns nicht. Aber ich arbeite auch mit Biokohle die sehr saugfähig ist.
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dynamind
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von dynamind »

FaSiRiskMan hat geschrieben:Ich selber bin auch in Sachen Terra Preta interessiert. Zum Thema EMs bzw. EMA bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich habe das Gefühl, immer mehr Veröffentlichungen zu finden, die den Sinn und Zweck der EMs in Frage stellen. Ein Beispiel ist eine sehr interessante Dokumentation von Terra Preta - Herstellung mit und ohne EMs. Ich gebe hier einfach mal den Link dazu an: http://www.sonnenerde.at/index.php?rout ... ge&id=1246. Dort kann man sich den vollständigen Bericht herunterladen.
Interessanter Link.
Interessant ist ja vor allem das folgende Ergebnis "...durch die Beimpfung [mit EM] konnte keine Veränderung der Zusammensetzung im Endprodukt [Komposterde] erreicht werden" [Ergänzungen in eckiger Klammer von mir]

Das heisst: Der ganze EM-Aufwand führt zu einer eher umständlicheren Kompostierung und die daran beteiligten (EM) Mikroorganismen werden danach komplett verdrängt - vermutlich von ihren im Boden wesentlich wichtigeren aeroben Zeitgenossen. Das dachte ich mir allerdings immer schon...irgendwie :P

Aber zur Hygienisierung von Exkrementen u.ä. macht die milchsaure Vergärung durchaus Sinn. Ob man das allerdings mit EM einleiten muss sei mal dahingestellt.

Sinnvoller wäre es also vielleicht sich einen Fermenter zu bauen und damit - auf aerober Basis - entweder die Mikros in Wurmtee oder in guter regionaler Gartenerde zu vermehren um sich daraus Kompostpräparate herzustellen. Oder das - noch einfacher :P - in einem gut geführten Komposthaufen vorzunehmen. :P

Aber unter Beigabe von Biokohle - denn das scheint ja (siehe Versuch) wirklich einen Unterschied zu machen.

Noch ein Nachtrag hierzu:
Aktuell teste ich ob ich eine umgekippte Schicht meiner Wurmfarm mit EM-A wieder aufpeppen kann...Ergebnis ist noch offen.
Das hat interessanterweise dazu geführt, dass die Würmer aus den unteren Schichten in das umgekippte Substrat hochgelockt wurden. Sie scheinen den EM Geruch also zu mögen - ich hatte aber den Eindruck, dass ihnen das ja immer noch faulige Substrat eher nicht so gut bekommt. Der Versuch wurde aber abgebrochen und die ganze Misere in einen Aussenkomposter verbracht der damit besser klarkommt als die Wurmfarm.

Aktueller Versuch: die Waschmaschine mit EM-A aufpeppen. Vielleicht hilfts da ja wirklich was gegen anaerobe Bakteriennester und die Wäsche riecht dann lecker nach Sauerkraut :?:
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dynamind
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von dynamind »

UPDATE zu meinen Bokashibehältern:
Joghurtbehälter: Experiment beendet (aus Versehen entsorgt (cry) )
Windeleimer 10l: lief bis jetzt ganz gut, säuerlicher Geruch der zwar nicht lecker roch aber vielsprechend, durch die Hitze aber vlt. gekippt jedenfalls habe ich heute Madenbefall festgestellt den ich mit EM-A pur gekillt habe (soo gesund scheint EM zumindest für Maden nicht zu sein...haha)
Gärbehälter 30l: blubbert friedlich vor sich hin, Gärgase riechen säuerlich nicht verfault...könnte was werden.
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von dynamind »

Demnächst gibt es ein Update: Die Bokashi-Eimer stehen immer noch herum, weil ich mich getraut habe das Zeug im Garten zu entsorgen - da kann ich nämlich hin und wieder Ratten zuwinken und weitere Exemplare wollte ich nicht anlocken (bzw. die vorhandenen nicht zu sehr verwöhnen).
Aber ich werde den Eimerinhalt in den nächsten Tagen in meinen Terassenheisskomposter werfen und sehen was passiert. Eigentlich müsste der Stickstoff im Bokashi die Heissrotte ordentlich befeuern. Wenn das klappt würde ich den Bokashi-Kreislauf vielleicht wieder aufnehmen. Die Möglichkeit Essensreste zu verarbeiten finde ich nach wie vor verlockend.
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von dynamind »

rainer.gutkas@gmx.at hat geschrieben:Hallo!

Ich teilte lange die Skepsis, doch gibt es für die Em zur Terra Preta Herstellungen einen einfachen Grund. Haiko Pieplow verwendete sie soweit ich es verstehe zur Hygeninisierung von menschlichen Exrkimenten, sprich Kot und Urin, was durchaus sinn macht.
Sonnenerde ist ein Österreichisches Unternehmen und muß l.t. Österreichischer Kompostverordnung kompostieren. Da menschliche Aussscheidungen hier nicht angefürht sind, dürfen sie auch nicht enthalten sein. Damit gibt es auch für die Hygenisierung keinen Grund.

Auf der Anderen ein bekannter von mir, er ist Pferdezüchter, verwendet EM um seine Weiden zu gießen und ist extrem begeistert von den Ergebnissen. Er meint dass er seinen Silagen nichts beimengen muß um sie zu selieren, was normalerweise schon gemacht werden muss, die Pferde eiiges gesünder sind, als noch bevor er das gemacht hat,...


LG,

Rainer
Zum Hygenisieren sind EM auf jedem Fall sinnvoll. Der Effekt auf der Pferdewiese ist auch nachvollziehbar, weil eine Silage ja auch eine anaerobe Fermentierung ist er also das was er auch ins Silo geben könnte hier schon aufs Feld fährt.
Ich habe auch meine Skepsis gegenüber milchsaurer Fermentierung bei der Kompostierung etwas abgelegt, weil unter den Bodenbakterien tatsächlich auch einige milchsaure Bakterien vertreten sind. Aber ich glaube eigentlich immer noch nicht, dass man ein EM Markenprodukt braucht. Man könnte sich sicher was eigenes, lokales, aus ohnehin vorhandenen Bakterienkulturen brauen.

Zu meinem Bokashi:
Ich stehe immer noch kurz davor das Projekt durch Vererdung in meinem neuen Super-Thermokomposter abschliessen. Ich werde dann aber keinen neuen Bokashi mehr aufsetzen. Mein neuer Komposter hält durchgehend 60 Grad und ich kann in ihm kleine Mengen Lebensmittelreste einfacher hygienisch kompostieren als mit Bokashi-Ansätzen und ohne das Problem den sauren Bokashi nirgends wirklich verarbeiten zu können.
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von Peter_86 »

Ich glaube auch, dass man keine EM braucht. In der Natur sind genügend milchsaure Fermentierer (Bakterien, Pilze) vorhanden. Fermentation setzt ein, wenn das Material gut zusammengepresst wird.
Zum Beispiel wurden bei mir im Garten Grasschnitt, Unkraut und etwas Laub in einen 60 L-Eimer gesammelt und zusammengepresst, damit mehr reinpasst. Der Eimer wurde dann vergessen und stand im Herbst ca. 4 Wochen lang offen rum. Als der Inhalt dann auf den Kompost gekippt wurde, roch alles wie Sauerkraut.
Auch eine ca. 15-20 cm dicke Grasschicht, die relativ weit unten im Kompost lag und durch das Gewicht der darüber liegenden Schichten zusammengepresst wurde, roch im Frühling wie Sauerkraut.
Zur Not kann man auch einen alten Joghurt (mit lebenden Kulturen) oder (halb verrottetes) Laub mit etwas Erde aus dem Wald verwenden, um zu fermentierendes Material „anzuimpfen“.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
Carl
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von Carl »

Hallo von mir nach langer Zeit und vielen Komposten und Bokashis (leider immer noch ohne Würmer).


Wollte mal meine Erfahrungen bezüglich Bokashi und Aufwand mitteilen:

Im herkömmlichen Komposter ist es mir nahezu unmöglich, den gesammten Rasenschnitt vom Hausgarten zu verwerten, und auch die im Verhältnis kleinen Blumenbeete können den kaum vernünftig aufnehmen.

Ich mache Rasenschnitt-Bokashi seit je her einfach im Müllsack, OHNE Abfluß.

Das Endresultat riecht immer stark, aber es stinkt nicht - eher so wie früher(!) die gute Süß-Sauer-Soße im Chinarestaurant.


Die teuren Bokashi-Eimer befremden mich ehrlich gesagt sehr: Ich habe einige Erfahrungen mit anaerober Fermentation und einige Semester aktiv Bio studiert - wenn man den Behälter jeden Tag aufmachen muß und das Material (wenn man nicht mit dem Fuß kraftvoll reinstampft) nicht vernünftig verdichten kann, ist das meiner Meinung nach kaum seröser Weise als anaerob zu bezeichnen.

Schade: Das diskreditiert meiner Meinung nach EM sehr.

Von daher glaube ich euch eure Erfahrungen mit Gestank und "strengem Geruch" unbesehen und halte dies auch für gesundheitlich nicht unbedenklich.


Doch zurück zum Rasenschnitt-Sack-Bokashi:

Dieser verrotet mit halbfertigem Kompost vermischt zuverlässig in 2-3 Wochen und beschleunigt die Restrotte des Kompostes dabei enorm.

Auf Blumenkästen und im Beet entfaltet der Bokashi unglaubliche Düngekraft und zersetzt sich auch dort ähnlich schnell - leider stimmt es aber, daß alle möglichen Tiere den gerne fressen.

Oberflächlich hat der Bokashi bislang in Beeten keinen Schaden angerichtet und eingegraben habe ich nach einer Woche auch immer ohne Probleme auspflanzen können.

Ich habe auch den Eindruck, daß die Gesundheit der Pflanzen und auch die Lagerbarkeit eher positiv beeinflußt werden.


Also Fazit: Grasschnitt - zumindest ohne Würmer für mich nur aufwändig zu Kompostieren mit regelmäßigen Fäulniß-Unfällen - kann mit viel geringerem Aufwand in einen sehr gesunden und Wirksamen Dünger umgesetzt werden.

Ich vermute, dies gilt für alle gut zu verdichtenden Materialien (Kaffeesatz, Laub, etc ...).

Für Sachen, die weniger gut zu verdichten sind (gemischter Biomüll mit z. B. trockenem Brot und Kartoffelschalen) erscheint mir der Nutzen gelinde gesagt zweifelhaft, genau wie die Anwendung außerhalb geeigneter Umhüllungen wie Erdmieten, Säcken oder Silagen.


Edit: Das mit den Eimern meinte ich jetzt eher in Bezug auf die Kücheneimer, von denen hier nicht speziell die Rede war.
Da hatte ich bei meiner Recherschenwut (habe gerade viele Foren auf fortgeschrittene Bokashirerfahrungen durchsucht) etwas durcheinandergebracht. Ich lasse es doch mal stehen, da ich in Sachen Luftabschluß Säcke einfach für geeigneter und bequemer halte
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Peter_86
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von Peter_86 »

Zitat Carl
„Auf Blumenkästen und im Beet entfaltet der Bokashi unglaubliche Düngekraft und zersetzt sich auch dort ähnlich schnell - leider stimmt es aber, daß alle möglichen Tiere den gerne fressen.“
Die Erfahrung mit Düngekraft u. Zersetzung habe ich auch gemacht: Ich habe das Knollenfenchel-Beet mit fermentiertem Rasenschnitt gemulcht, damit der Boden nicht so schnell austrocknet und der Fenchel nicht schießt. Außerdem ist Rasenschnitt reich an Stickstoff, der bei der Zersetzung frei wird. Die Fenchel-Knollen waren 10 bis fast 15 cm groß. Da es im Beet viele Regenwürmer gibt, die sehr fleißig den Mulch in die Erde ziehen, und die Vögel den Mulch wegscharren, musste ich innerhalb von 3-4 Wochen neuen Mulch nachlegen.
Welche Tiere haben denn bei dir den Bokashi gefressen? Ich habe nämlich gelesen, dass Nacktschnecken gut fermentiertes Materiel nicht fressen würden, im Gegensatz zu frischem Mulch oder verfaulten Pflanzenmaterial.
Bei mir im Beet mit dem fermentierten Mulch hatte ich keine Nacktschnecken, das Beet lag aber auch sehr sonnig und ringsum ist der Boden fast immer trocken.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von Carl »

Hallo Peter_86.
Welche Tiere haben denn bei dir den Bokashi gefressen? Ich habe nämlich gelesen, dass Nacktschnecken gut fermentiertes Materiel nicht fressen würden, im Gegensatz zu frischem Mulch oder verfaulten Pflanzenmaterial.
Ehrlich gesagt kann ich das nicht so genau sagen.

Allerdings passiert es nur im Hausgarten (mitten im Dorf) und nicht auf meinem Landstück außerhalb.

Jetzt wo du vom Scharren der Vögel sprichst: Vielleicht wird es auch weniger gefressen als viel mehr weggescharrt.

Oft ist ein ganzer Topf (oberflächlich "gemulcht") beim nächsten schauen wieder freigescharrt und viel Material liegt drum herum. Ich meine, da fehlt immer etwas, aber das ist bei der schnellen Zersetzung und der sich eh immer ändernden Konsistenz schwer zu sagen.

Ich habe sehr stark die Amseln in Verdacht (wir haben nämlich viele im Garten), da es auch in erhöhten Töpfen stattfindet, die bei Katzen oder Mardern umkippen würden (was ich auch oft erlebe).

Die Katzen hatte ich aber auch im Verdacht, da eine zutrauliche Nachbarkatze immer ganz fasziniert und ausgiebig daran riecht, wenn ich das ausbringe (diese hat gute Manieren, aber wir haben so manche Streuner Nachts im Garten).

Hunde trinken ja sehr gerne aus Lehmpfützen, da die Photosynthesebakterien (auch wichtiger Bestandteil im EM) wohl die Gifte abbauen, die bei der Fleischverdauung entstehen.

Ratten kann ich ausschließen (checke ich regelmäßig auch Nachts) aber Spitzmäuse und auch mehrere Marder verweilen dort oft (tatsächlich mehrere: Die haben schon ein paar mal keine drei Meter von mir weg gekämpft, im Gegensatz zu denen aus dem Biobuch scheinen die ihre Reviere nicht so dauerhaft klären zu können).

Auf jeden Fall vermute ich, daß es nicht nur Vögel sind, da teilweise nicht nur gescharrt sondern auch richtig im Topf gegraben wurde - wenn auch weitaus seltener.


Schnecken habe ich auch noch nie Bokashi fressen sehen, sie scheinen aber auch keine große Abneigung zu haben,
Angeblich soll ja auf Dauer (nach Jahren) die Veränderung des Bodenmillieus den Schneckeneiern den Schlüpfimpuls nehmen, und tatsächlich wurden die meisten Pflanzen weniger von Schnecken heimgesucht.

Allerdings habe ich schwere Schneckenprobleme meist nur bei sehr jungen Pflanzen (bzw. Sämlingen), die in der Regel nicht direkt Bokashi bekommen.

Meine Erdbeeren wurden dieses Jahr allerdings trotz Bokashi sehr heimgesucht - die waren aber auch vom Wetter und von überhängendem Wildwuchs geschwächt.


Das ich jetzt Gras in großem Maßstab nutzen kann ist für mich auch das Beste an der EM-Geschichte: Ich bin mal durch eine These des biodynamischen Anbaus auf die besondere Wertigkeit des Grases gekommen.

Auch wenn Steiner das naturphilosophisch esoterisch begründet, ist es doch auffällig, daß die meisten der kraftvollsten Säugetiere (Bullen, Büffel, Elefanten, Pferde, etc.) ihre mächtigen Körper teilweise nahezu ausschließlich aus Gras aufbauen.

Wie schon angeführt erlebte ich bislang aber auch nichts als so widerspenstig bei der Kompostierung.
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen

Beitrag von dynamind »

Carl hat geschrieben: Das ich jetzt Gras in großem Maßstab nutzen kann ist für mich auch das Beste an der EM-Geschichte: Ich bin mal durch eine These des biodynamischen Anbaus auf die besondere Wertigkeit des Grases gekommen.

Auch wenn Steiner das naturphilosophisch esoterisch begründet, ist es doch auffällig, daß die meisten der kraftvollsten Säugetiere (Bullen, Büffel, Elefanten, Pferde, etc.) ihre mächtigen Körper teilweise nahezu ausschließlich aus Gras aufbauen.

Wie schon angeführt erlebte ich bislang aber auch nichts als so widerspenstig bei der Kompostierung.
Gras ist in meinen Gärten auch ein entscheidendes Element! Auf meinem sehr sandigen mageren Grundstück sammel ich das Gras das die Nachbarn in den Wald kippen ein und nähre damit meine Fargesien (die prächtig gedeihen). Ich kompostiere es dort zusammen mit sehr zähem Esskastanienlaub, aber es funktioniert super.

Auf dem anderen Grundstück nährt der Wiesenanteil die Gemüsebeete und ich wünschte ich hätte noch mehr zur Verfügung. Ich hatte aber bisher nie das Problem, dass es mir zerklumpt und fault, weil ich damit die Beerensträucher direkt mulche und die Kompostmieten füttere (und abdecke) - Kompostabdeckung ist glaube ich auch eine wichtige Verwendung bei den Biodynamikern.

Gras ist wirklich und in meinen Gärten sichtbar sehr nährstoffhaltig - ich wundere mich immer wodurch sich meine Wiese so reichlich mit Nährstoffen versorgt, weil ich da nichts zuführe. Aber es spriesst und gedeiht von selbst und nährt mein Gemüse :P
Und am meisten wundere ich mich über meine Nachbarn, die ihre Gras-Nährstoffe einfach in den Wald kippen. Seit meine Mutter ihr Mähgut nicht mehr kompostiert sondern in die grüne Tonne kloppt geht es nach meinem Empfinden auch mit ihrem Garten bergab...aber ich rufe dort in der Wüste (zum Glück noch nicht ganz, sondern nur metaphorisch).

Ich wollte aber meinen grossen Bokashi-Eimer (mit Gärspunt) jetzt im Garten für das milchsaure einlegen kranker Pflanzenteile verwenden. Leider habe ich dieses Jahr viel Braunfäule an den Tomaten und das kommt alles in den Topf. Leider habe ich nicht genügend Gras um das auch noch so einzumachen :-)

NACHTRAG: meine Haushaltsbokashi aus Essensresten usw. habe ich dann schliesslich noch in meinen Heisskomposter gekippt. Wurde dort sehr gut verarbeitet und hat auch die Temperatur ordentlich nach oben getrieben. Ich bin mir allerdings bei Essensresten nicht so sicher, wegen der Salze. Sonst würde ich vielleicht wieder einen Eimer anlegen.
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