Für die Bestimmung benötigt man geschlechtsreife Würmer. Diese erkennt man am Clitellum, einer Verdickung im vorderen Drittel des Wurms.
Auf Hypersoil gibt es einen einfachen Bestimmungsschlüssel und Merkmale der Arten, allerdings nur für Arten die in Deutschland vorkommen.
http://hypersoil.uni-muenster.de/1/02/10.htm
http://hypersoil.uni-muenster.de/1/02/07.htm
Nach Süden hin nimmt die Vielfalt der Regenwürmer stark zu, da diese Gebiete während den Eiszeiten nicht vergletschert waren. Daher gibt es in der Türkei wahrscheinlich viel mehr Arten als in Deutschland.
Auf wormfarmfacts.com/Composting-Worms.html gibt es englische Beschreibungen der Kompostwurm-Arten.
http://www.discoverlife.org/mp/20q?guide=Earthworms englische Bestimmungsseite mit Bildern zu den Merkmalen
http://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1 ... 8909355639
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1 ... 9109355749
Artiklel “Earthworms of Turkey” und “Earthworms of Turkey II” mit Bildern
Kompostwürmer (Eisenia fetida, Eisenia andrei, Eisenia hortensis) kommen vor allem in Misthaufen und Komposthaufen vor. Am ehesten findet man sie in halbverrottetem Pferdemist.
Nicht in jedem Komposthaufen findet man auch Kompostwürmer. Oft kommen dort nur Tauwürmer (
Lumbricus terrestris) vor, die sonst im normalen Boden (auch in tieferen Schichten) leben und bis zu 30 cm groß werden, sie sind für Wurmkompostierung NICHT geeignet.
Außerhalb von Kompost- o. Misthaufen
findet man Kompostwürmer in Wäldern in der Streuschicht aus noch nicht vollständig verrottetem Material (Laub, Zweige usw.) oder in verrotteten Baumstämmen. Sie kommen auch
auf Viehweiden vor, wenn dort Mist liegenbleibt. Manchmal kommen sie auch in der obersten Schicht von Böden mit einem hohen Anteil an organischem Material vor (Gärten/Parks mit Mulch). Bei Frost oder wenn die oberste Streu-/Boden-Schicht sehr trocken ist, findet man keine
In Böden, die kaum organisches Material enthalten und keine Streu-/Mulch-Auflage haben, kommen Kompostwürmer nicht vor.
Eisenia fetida und
Eisenia andrei werden ca. 3 - 9 Zentimeter lang. Eisenia fetida hat 105 Segmente, das Clitellum reicht von Segment (24)26- bis 32. Die Segmente haben eine rote Färbung, die am Schwanzende heller wird. Eisenia fetida hat zwischen den Segmenten schmale helle gelbe Streifen, Eisenia andrei ist einheitlicher rot gefärbt. Bei Störung gibt Eisenia fetida eine stinkende gelbliche Flüssigkeit ab.
Eisenia hortensis (Dendrobaena veneta) werden ca. 6-12 (-18) cm lang. Das Clitellum liegt an Segmenten 27-32 (26-33). Sie sind violett bis dunkelrot/rosa-grau, mit helleren Streifen zwischen den Segmenten. Die Schwanzspitze ist heller (hellgelb bis hellrosa) [Quelle: Brohmer Fauna von Deutschland und Wikipedia detusch/english].
Wenn du in einer Gegend wohnst, wo es heiße Sommer aber keinen Frost im Winter gibt (oder die Wurmfarm bei Zimmertemperatur steht), dann kannst du natürlich auch
(sub)tropische Arten für die Wurmkompostierung nehmen, z. B.
Eudrilus Eugeniae (African Night Crawler), Perionyx excavatus (Indian Blue, Malaysian Blue).
Vielleicht findest du einen
Wurmfarmer in der Türkei, der dir ein paar Würmer abgibt. In einem mittleren (Wurm Cafe) bis großen (Holztruhe) Wurmkomposter leben 10000 – 20000 Tiere. Es macht also nichts aus, wenn man daraus 1000 - 2000 Würmer (500 – 1000 Gramm) entfernt. Oder du findest einen
Gärtner, der Kompostwürmer in den Komposthaufen gesetzt hat. Eisenia hortensis (Dendrobaena veneta) wird als
Köderwurm in Angelshops unter dem Namen „Dendros“ angeboten.
Ideal wäre es, wenn man Kokons und junge Würmer gleich mitsamt ihrem Heimatsubstrat (enthält viele Mikroorganismen, die für rasche Zersetzung in der Wurmfarm sorgen)
in den neuen Wurmkomposter transportiert. Während des Transports muss die Temperatur
über 0°C aber unter 30°C liegen (nicht bei Frost, kein direktes Sonnenlicht). Die
Würmer müssen atmen können (Transportbehälter NICHT luftdicht schließen) und
dürfen nicht austrocknen (Substrat anfeuchten).