Kompostwürmer & Wurmfarmen

Hallo zusammen,

ich habe am 22.06. meinen Wurmkomposter mit Eisenia und Dendros (insesamt 1000) eingerichtet. Erst kam eine Schicht aus Pappe, dann das Kokossubstrat und anschließend eine Hanfmatte. Unter die Hanfmatte habe ich zwei Salatblätter (kleingeschnitten) mit reingetan. Zwei Tage wurde bei geschlossenem Deckel von oben beleuchtet. Alle Würmer saßen unter/in der Hanfmatte. Nachdem die Lichtquelle entfernt wurde, fand ich 2 vertrocknete Würmer im Zimmer. In das Auffangbehälter flüchten auch nicht allzu viele.
Heute wollte ich die Würmer ein wenig füttern. Nur musste ich leider feststellen, dass meiner Meinung nach, viele Würmer fehlen. Die dicken sitzen noch in der Matte aber die kleineren/dünneren fehlen. Ich habe da ganze Substrat durchgewühlt, ich kann sie nicht finden. und hier im Zimmer finde ich auch keine, die geflüchtet sein könnten. Sind sie etwa tot und wurden zersetzt? Was habe ich falsch gemacht?

Ich danke euch im Voraus.

Es ist normal, dass am Anfang einige Würmer sterben, solange es nicht zu viele sind. Tote Würmer werden relativ schnell zersetzt. Wenn viele Würmer sterben und die Farm feucht/nass ist, merkt man dies schnell an einem fauligen Geruch. Falls im Auffangbehälter Flüssigkeit steht, lasse diese ab, da die Würmer sonst darin ertrinken können. Flüchten Würmer nach außen, kriechen diese zum Teil mehrere Meter weit. Oft findet man sie dann in dunklen Ecken.

Das Hauptproblem beim Starten einer Wurmfarm ist, dass das Substrat (z. B. die Kokoserde) noch zu „steril“ ist, das heißt komposttypische Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) müssen sich erst einmal vermehren, bis sich die Würmer im Substrat richtig wohlfühlen.
Daher solltest du 1-2 Handvoll halb verrotteten Kompost aus einem bodenoffenen Gartenkomposter in die Wurmfarm geben und unter das Substrat mischen. Komposterde enthält viele nützliche Mikroorganismen.
Außer Kompost kannst du auch einen „Terra preta“-Bodenaktivator verwenden, welcher ebenfalls nützliche Mikroorganismen enthält.

Außerdem sollest du die Farm länger über Nacht beleuchten, bei mir hat es 3-4 Wochen gedauert, bis kein Wurm mehr fliehen wollte. Es reicht eine kleine LED-Lampe oder eine Lichterkette.

Und du solltest darauf achten, dass du am Anfang nicht zu viel fütterst. Solange das Substrat nicht säuerlich, muffig oder gar faulig riecht, ist alles in Ordnung.
Am besten kleine Mengen (z. B. eine Handvoll) in einer Ecke der Farm füttern und beobachten, wie schnell es zersetzt wird. Nach einigen Wochen kannst du die Futtermenge dann langsam erhöhen.
Zum Futter ab und zu etwas Mineral Mix und Kalkpulver geben, damit das Substrat nicht versauert.
Man sollte ca. 1 x monatlich den pH-Wert messen (z. B. Teststreifen), er sollte zwischen 7 und 5 liegen.

Achte auch darauf, dass das Substrat feucht, aber nicht klitschnass/matschig ist. Wenn es sich eher trocken anfühlt, besprühe die Oberfläche oder gieße mit der Brause etwas Wasser (nicht mehr als 500 ml, überschüssiges Wasser unten wieder ablassen).

Stecke ein Thermometer (Aquarium/Terrarium) in die Farm, die Temperatur im Substrat sollte nicht über 30 °C steigen. Schütze die Farm vor direkter Sonneneinstrahlung, Hitze und Regen.

Falls du noch ein Problem haben solltet, guck mal in den Anhang, dort findest du die „SOS Wurmkisten Anleitung“ (Quelle: http://www.wurmwelten.de/wp/faq-1/ unter „Meine Wurmkiste hat Problem {XYZ}...“).