EM1 selber machen
EM1 selber machen
https://youtu.be/ezs3LX91lD8
Gerade im Netz gefunden und so wie es aussieht ist es recht einfach die Urlösung selber zu basteln. Hochinteressant, wie ich finde.
Gerade im Netz gefunden und so wie es aussieht ist es recht einfach die Urlösung selber zu basteln. Hochinteressant, wie ich finde.
- Peter_86
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Re: EM1 selber machen
Da das Glas mit der Reis-Flüssigkeit oben nicht fest verschlossen ist, werden Mikroorganismen aus der Luft eingefangen. In der Luft kommen Milchsäurebakterien und Hefen vor (aus diesem Grund funktioniert die traditionelle Gärung z. B. bei der Herstellung von Sauerkraut, Wein u. Bier ohne dass man bewusst Bakterien/Hefen zugibt).
In der Luft können natürlich auch unerwünschte Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Fäulnisbakterien vorkommen (eine Kontamination lässt sich aber leicht am Wachstum von Schimmelpilzflecken o. am fauligen Geruch erkennen).
Im 2. Video sieht man nicht genau, ob die später zugesetzte Milch pasteurisiert ist. Rohe Milch enthält selbst noch viele Mikroorganismen, die Gärung betreiben können. In den USA ist aber der Verkauf von Rohmilch (u. Rohmilchprodukten wie Rohmilchkäse) verboten. Daher kann man vermuten, dass es sich im Video mit großer Wahrscheinlichkeit um pasteurisierte Milch handelt. Pasteurisierte Milch würde nur als Nährstoffquelle (Laktose, Proteine) für die schon in der Flüssigkeit existierenden Mikroorganismen dienen.
Würde man dagegen ein Produkt mit lebenden Mikroorganismen wie Rohmilch, Joghurt, Kefir, Sauerkrautsaft etc. zugeben, dann würde sich die Vielfalt der Gärung betreibenden Mikroorganismen im Endprodukt wahrscheinlich noch erhöhen.
Die „Effektiven Mikroorganismen“ erhalten ja eine Vielzahl von Bakterien- u. Hefearten. Darunter sind immer 3 Gruppen*:
1.) Milchsäurebakterien (welche teilweise auch in Joghurt u. a. Milchprodukten vorkommen)
2.) Hefen (kommen z. T. auch in Kefir vor, werden bei Bier- u. Sauerteigherstellung benutzt)
3.) Nichtschwefelpurpurbakterien: werden auch „phototrophe Bakterien“ genannt, da sie Photosynthese betreiben können. Sie können sich aber bei Lichtmangel auch heterotroph (durch Abbau organischer Stoffe) ernähren. Nichtschwefelpurpurbakterien kommen im Boden, im (Süß-)Wasser und Gewässersedimenten vor, z. B. Rhodopseudomonas palustris.
* Manche EM-Lösungen enthalten zusätzlich zu den 3 oben genannten Gruppen noch Actinomyceten (Actinomycetales). Diese Bakterien kommen u. a. im Boden vor, viele bilden Myzel-artige Filamente. Einige Gattungen wie Streptomyces u. Amycolatopsis können antibiotisch wirksame Stoffe produzieren, die andere Bakterienarten abtöten können.
Das im Video erzeugte Endprodukt enthält wahrscheinlich Milchsäurebakterien und Hefen, aber höchstwahrscheinlich keine Nichtschwefelpurpurbakterien, entspricht daher höchstwahrscheinlich nicht vollständig der „EM1“-Lösung.
Um eine größere Mikroben-Vielfalt zu erreichen, könnte man zur Lösung etwas Bodensubstrat u./o. Wasser aus einem Teich zugeben.
Bei den „indigenen Mikroorganismen“ (= einheimischen Mikroorganismen) gibt es z. B. folgende Methode (stammt aus dem koreanischen „Natural Farming System“):
Eine Holzkiste mit gekochtem braunem Reis u./o. anderem Getreide (z. B. Roggenschrot) wird im Waldboden vergraben, der Inhalt wird von Boden-Mikroorganismen besiedelt. Wenn sich eine weiße, flockige Pilzschicht (kein farbiger Schimmel) gebildet hat, entnimmt man den Inhalt und kultiviert die Mikroorganismen weiter: Der Kisteninhalt wird mit unraffiniertem Zucker und Wasser vermischt und in ein luftdicht geschlossenes (Ton-)Gefäß gefüllt, wo man das Ganze ca. 2-3 Wochen gären lässt (Quellen: „Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald“, Scheub, Pieplow, Schmidt, 2. Auflage 2013, oekom Verlag;
http://terrapretawiki.org/index.php?title=(IMO) ab "Wie werden IMO eingesammelt?"
http://terrapretawiki.org/index.php?tit ... organismen)
Allerdings lassen sich nicht alle in der Natur vorkommenden Mikroorganismen kultivieren. Und es besteht das Risiko, das schädliche Mikroorganismen (z. B. Fäulnisbakterien) in die Kulturlösung / das Kultursubstart gelangen. Wenn die Lösung / das Substrat einen niedrigen pH-Wert (um die 4) hat, werden aber die meisten schädlichen Mikroorganismen abgetötet. Das Risiko, das schädliche Mikroorganismen das Produkt verderben, ist daher zu Beginn am größten, wenn die Gärung noch nicht oder noch nicht vollständig einsetzt hat. In dieser Phase ist der pH-Wert noch eher im o. nahe dem neutralen Bereich, und es sich auch noch viele nicht umgesetzte Nährstoffe (z. B. Kohlenhydrate) vorhanden.
In der Luft können natürlich auch unerwünschte Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Fäulnisbakterien vorkommen (eine Kontamination lässt sich aber leicht am Wachstum von Schimmelpilzflecken o. am fauligen Geruch erkennen).
Im 2. Video sieht man nicht genau, ob die später zugesetzte Milch pasteurisiert ist. Rohe Milch enthält selbst noch viele Mikroorganismen, die Gärung betreiben können. In den USA ist aber der Verkauf von Rohmilch (u. Rohmilchprodukten wie Rohmilchkäse) verboten. Daher kann man vermuten, dass es sich im Video mit großer Wahrscheinlichkeit um pasteurisierte Milch handelt. Pasteurisierte Milch würde nur als Nährstoffquelle (Laktose, Proteine) für die schon in der Flüssigkeit existierenden Mikroorganismen dienen.
Würde man dagegen ein Produkt mit lebenden Mikroorganismen wie Rohmilch, Joghurt, Kefir, Sauerkrautsaft etc. zugeben, dann würde sich die Vielfalt der Gärung betreibenden Mikroorganismen im Endprodukt wahrscheinlich noch erhöhen.
Die „Effektiven Mikroorganismen“ erhalten ja eine Vielzahl von Bakterien- u. Hefearten. Darunter sind immer 3 Gruppen*:
1.) Milchsäurebakterien (welche teilweise auch in Joghurt u. a. Milchprodukten vorkommen)
2.) Hefen (kommen z. T. auch in Kefir vor, werden bei Bier- u. Sauerteigherstellung benutzt)
3.) Nichtschwefelpurpurbakterien: werden auch „phototrophe Bakterien“ genannt, da sie Photosynthese betreiben können. Sie können sich aber bei Lichtmangel auch heterotroph (durch Abbau organischer Stoffe) ernähren. Nichtschwefelpurpurbakterien kommen im Boden, im (Süß-)Wasser und Gewässersedimenten vor, z. B. Rhodopseudomonas palustris.
* Manche EM-Lösungen enthalten zusätzlich zu den 3 oben genannten Gruppen noch Actinomyceten (Actinomycetales). Diese Bakterien kommen u. a. im Boden vor, viele bilden Myzel-artige Filamente. Einige Gattungen wie Streptomyces u. Amycolatopsis können antibiotisch wirksame Stoffe produzieren, die andere Bakterienarten abtöten können.
Das im Video erzeugte Endprodukt enthält wahrscheinlich Milchsäurebakterien und Hefen, aber höchstwahrscheinlich keine Nichtschwefelpurpurbakterien, entspricht daher höchstwahrscheinlich nicht vollständig der „EM1“-Lösung.
Um eine größere Mikroben-Vielfalt zu erreichen, könnte man zur Lösung etwas Bodensubstrat u./o. Wasser aus einem Teich zugeben.
Bei den „indigenen Mikroorganismen“ (= einheimischen Mikroorganismen) gibt es z. B. folgende Methode (stammt aus dem koreanischen „Natural Farming System“):
Eine Holzkiste mit gekochtem braunem Reis u./o. anderem Getreide (z. B. Roggenschrot) wird im Waldboden vergraben, der Inhalt wird von Boden-Mikroorganismen besiedelt. Wenn sich eine weiße, flockige Pilzschicht (kein farbiger Schimmel) gebildet hat, entnimmt man den Inhalt und kultiviert die Mikroorganismen weiter: Der Kisteninhalt wird mit unraffiniertem Zucker und Wasser vermischt und in ein luftdicht geschlossenes (Ton-)Gefäß gefüllt, wo man das Ganze ca. 2-3 Wochen gären lässt (Quellen: „Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald“, Scheub, Pieplow, Schmidt, 2. Auflage 2013, oekom Verlag;
http://terrapretawiki.org/index.php?title=(IMO) ab "Wie werden IMO eingesammelt?"
http://terrapretawiki.org/index.php?tit ... organismen)
Allerdings lassen sich nicht alle in der Natur vorkommenden Mikroorganismen kultivieren. Und es besteht das Risiko, das schädliche Mikroorganismen (z. B. Fäulnisbakterien) in die Kulturlösung / das Kultursubstart gelangen. Wenn die Lösung / das Substrat einen niedrigen pH-Wert (um die 4) hat, werden aber die meisten schädlichen Mikroorganismen abgetötet. Das Risiko, das schädliche Mikroorganismen das Produkt verderben, ist daher zu Beginn am größten, wenn die Gärung noch nicht oder noch nicht vollständig einsetzt hat. In dieser Phase ist der pH-Wert noch eher im o. nahe dem neutralen Bereich, und es sich auch noch viele nicht umgesetzte Nährstoffe (z. B. Kohlenhydrate) vorhanden.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
Re: EM1 selber machen
Danke Peter für die sehr informative Antwort. Ich denke, das ich erst mal mit dem gekauften EM1 arbeite und wenn das alle ist, werd ich evtl mal was eigenes in Angriff nehmen.
Re: EM1 selber machen
Bin auch interessiert:
Für die Bokashi-Herstellung, reichen da nicht die ersten zwei Gruppen, d.h. Milchsäurebakterien und Hefen? Muss es die original EM-Mischung sein?
Ich glaube diese Bokashiflocken, die es bei Wurmwelten zu kaufen gibt, sind ja auch nicht das Original, oder? Ich hätte keine Lust, das Zeug immer zuzukaufen. Wenn es so wie hier beschrieben auch Brottrunk oder Sauerkrautsaft tun, fände ich das super.
Hat jemand Erfahrung?
Für die Bokashi-Herstellung, reichen da nicht die ersten zwei Gruppen, d.h. Milchsäurebakterien und Hefen? Muss es die original EM-Mischung sein?
Ich glaube diese Bokashiflocken, die es bei Wurmwelten zu kaufen gibt, sind ja auch nicht das Original, oder? Ich hätte keine Lust, das Zeug immer zuzukaufen. Wenn es so wie hier beschrieben auch Brottrunk oder Sauerkrautsaft tun, fände ich das super.
Hat jemand Erfahrung?
Re: EM1 selber machen
Ich habe keine Erfahrungen, aber einiges gelesen.
Ich würde Dich einfach in Deinem Vorhaben bestärken. Wenn man den Schwerpunkt auf milchsaure Fermentation legt (für EM gibt es viele weitere Anwendungen), dann funktioniert die ja durch die massenhafte Vermehrung der beteiligten wirkenden Mikroben, also schwerpunktmäßig der Milchsäurebakterien. Die hättest Du in den genannten Startkulturen. Etwas Backhefe ist dann auch kein Problem hinsichtlich Investition und Besorgen.
Die Photosynthesebakterien als dritte beteiligte wesentliche Mikrobengruppe sind deutlich komplexer aufgebaut und haben schon daher einen drastisch längeren Vermehrungszyklus, so dass ihr relativer Anteil über die Zeit sowieso abnehmen wird. Daher gelingt auch die erneute Vermehrung von aktiviertem EM nicht mehr wirklich.
Wenn die Startkulturen aus eigener (unaufwändiger) Herstellung kommen, dann entspricht das auch dem Gedanken des Schließens von Stoffkreisläufen. Man muss nicht alles kaufen, manchmal muss man nur die Augen richtig öffnen.
Ich würde Dich einfach in Deinem Vorhaben bestärken. Wenn man den Schwerpunkt auf milchsaure Fermentation legt (für EM gibt es viele weitere Anwendungen), dann funktioniert die ja durch die massenhafte Vermehrung der beteiligten wirkenden Mikroben, also schwerpunktmäßig der Milchsäurebakterien. Die hättest Du in den genannten Startkulturen. Etwas Backhefe ist dann auch kein Problem hinsichtlich Investition und Besorgen.
Die Photosynthesebakterien als dritte beteiligte wesentliche Mikrobengruppe sind deutlich komplexer aufgebaut und haben schon daher einen drastisch längeren Vermehrungszyklus, so dass ihr relativer Anteil über die Zeit sowieso abnehmen wird. Daher gelingt auch die erneute Vermehrung von aktiviertem EM nicht mehr wirklich.
Wenn die Startkulturen aus eigener (unaufwändiger) Herstellung kommen, dann entspricht das auch dem Gedanken des Schließens von Stoffkreisläufen. Man muss nicht alles kaufen, manchmal muss man nur die Augen richtig öffnen.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Eberhard
Re: EM1 selber machen
Danke, Eberhard, für deine Sichtweise. Ich bin auch eher für eine einfache, pragmatische Herangehensweise zu haben. Weniger ist manchmal mehr.
Im Moment probiere ich mich noch ausschließlich am Wurmkomposter, aber Bokashi klingt auch sehr interessant.
Ich kann mir vorstellen, dass das das nächste Projekt bei uns wird.
Im Moment probiere ich mich noch ausschließlich am Wurmkomposter, aber Bokashi klingt auch sehr interessant.
Ich kann mir vorstellen, dass das das nächste Projekt bei uns wird.
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Re: EM1 selber machen
Liebe Trulllla,
eine weitere potenzielle Bokashi-Herstellerin! Juhu! Vielleicht wird das Forum auch mal aktiver. Das wäre hilfreich.
Ich bin auch für einfach und unkompliziert. Ich nutze Bokashi als Ergänzung zum Wurmkompostieren, also für die Dinge, die die Judels nicht mögen oder wenn es einfach mal zu viel wird.
Ich kaufe auch nicht gerne EM nach und mache auch keinen perfekten Bokashi. Ich will einfach, dass der Abfall schneller kompostiert wird und über den Winter haltbar ist.
Am Anfang habe ich mir eine Flasche EM gekauft und angewendet. Inzwischen "impfe" ich die neuen Eimer einfach immer mit dem Bokashi-Saft des letzten Eimers. Es funktioniert trotzdem - soweit ich das beurteilen kann - auch wenn es wahrscheinlich kein echtes Bokashi ist. Das ist mir aber dann auch egal.
Außer Holzkohle zum Senken des pH-Werts und Papierschnipseln für den C-Anteil und die Feuchtigkeitsbindung packe ich auch keine Zusatzstoffe rein. Wenn ich zu viel davon habe, packe ich hin und wieder einen Löffel Eierschalenmehl mit in den Eimer.
Beim Bokashi-Ausbringen muss ich dann halt ein bisschen auf den pH-Wert achten und potenziell kalken, bisher gab es aber noch keine Probleme. Allerdings mache ich es auch erst seit einem dreiviertel Jahr.
Schöne Grüße
Bine
eine weitere potenzielle Bokashi-Herstellerin! Juhu! Vielleicht wird das Forum auch mal aktiver. Das wäre hilfreich.
Ich bin auch für einfach und unkompliziert. Ich nutze Bokashi als Ergänzung zum Wurmkompostieren, also für die Dinge, die die Judels nicht mögen oder wenn es einfach mal zu viel wird.
Ich kaufe auch nicht gerne EM nach und mache auch keinen perfekten Bokashi. Ich will einfach, dass der Abfall schneller kompostiert wird und über den Winter haltbar ist.
Am Anfang habe ich mir eine Flasche EM gekauft und angewendet. Inzwischen "impfe" ich die neuen Eimer einfach immer mit dem Bokashi-Saft des letzten Eimers. Es funktioniert trotzdem - soweit ich das beurteilen kann - auch wenn es wahrscheinlich kein echtes Bokashi ist. Das ist mir aber dann auch egal.
Außer Holzkohle zum Senken des pH-Werts und Papierschnipseln für den C-Anteil und die Feuchtigkeitsbindung packe ich auch keine Zusatzstoffe rein. Wenn ich zu viel davon habe, packe ich hin und wieder einen Löffel Eierschalenmehl mit in den Eimer.
Beim Bokashi-Ausbringen muss ich dann halt ein bisschen auf den pH-Wert achten und potenziell kalken, bisher gab es aber noch keine Probleme. Allerdings mache ich es auch erst seit einem dreiviertel Jahr.
Schöne Grüße
Bine
Re: EM1 selber machen
Danke, Bine!
Ich werde mir vor dem Anfang auf jeden Fall mehr Infos besorgen, als vor dem Start der Wurmkiste. Mein Kollege, von dem ich dir Würmer habe, sagte sinngemäß: Würmer in eine Tonne, alles Biomaterial drauf, und fertig....
Na, ist dann doch nicht ganz so einfach, aber umso spannender.
Jedenfalls bin ich jetzt schon an allen Bokashi-Berichten interessiert, auch wenn es bei mir sicher noch eine ganze Weile dauern wird.
Und dann muss ich auch erst noch meinen Mann ignorieren, bevor es los geht.
Ich werde mir vor dem Anfang auf jeden Fall mehr Infos besorgen, als vor dem Start der Wurmkiste. Mein Kollege, von dem ich dir Würmer habe, sagte sinngemäß: Würmer in eine Tonne, alles Biomaterial drauf, und fertig....
Na, ist dann doch nicht ganz so einfach, aber umso spannender.
Jedenfalls bin ich jetzt schon an allen Bokashi-Berichten interessiert, auch wenn es bei mir sicher noch eine ganze Weile dauern wird.
Und dann muss ich auch erst noch meinen Mann ignorieren, bevor es los geht.
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Re: EM1 selber machen
Also ich halte die EM Produkte für entbehrlich. Die "effektiven Mikroorganismen" sind schon mal eine werbliche Aussage, die dem Produkten nurmehr eine besondere Wirksamkeit zuschreiben sollen.
Diese Erwartung wird in der Praxis so kaum erreicht.
Ich verweise da auch auf die Versuchsergebnisse der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART in Zürich.
http://orgprints.org/9691/1/9691_Mayer_Vortrag.pdf
Wenn dann wurden förderliche Effekte durch Nährstoffe aus dem "Bokashi" oder der "Fermentlösung" attestiert. Selbst die sterilisierten EM Produkte zeigten die selben Ergebnisse.
Praktisch sind mehr nur die Milchsäurebakterien "aktiv". Diese kann man wunderbar für die Konservierung besonders von Eiweißen verwenden um sie später als Kompost oder Dünger zu verwenden.
Die Milchsäuregärung ist für die Kompostierung selbst mehr ein Umweg. Die thermophile Umsetzung wird durch Hefen initiiert, die in der Natur überall vorkommen oder billig zu beschaffen sind.
Wir können doch über unsere Komposte oder deren wässrigen Extrakten ebenso eine Nährstoffversorgung sichern. Mit sorgfältig zusammengesetzten Komposten kann ggf. auch das Bodenleben befördern, aber das ist mehr noch "Forschung".
Jedenfalls wird man diese Komposte bei sich vor Ort im frisch herstellen und verwenden müssen um beste "Effektivität" zu sichern.
Ich kann hier mal von meinen selbsgebrauten "EM-Lösung" berichten.
Ich verwende hier als Grundlage den "Tee" aus meiner Wurmfarm. Oder ich schlämme rinfach etwas fertigen aber frischen Wurmhumus auf und gieße die Lösung ab.
Ich habe mir aus einem kleinen Kunststoffass mit 30 Liter Inhalt und einem Aquariumheizstab einen Fermenter gebaut, so wie der auch für die EM "Aktivierung" verwendet werden soll.
Der Heizstab hat 75 Watt und reicht bei 15 Grad Raumtemperatur aus um den vollen Behälter auf 34 Grad zu erwärmen.
Der Heizstab ist eigentlich auf die einzige Investitionen, ein passender Behälter ist mit etwas Glück irgendwo übrig.
In diesen Fermenter fülle ich dann warmes Wasser ein und löse darin zwei Becher Rübensirup (je 400g zu 1,30 Euro) auf. Dann fülle ich mit kaltem Wasser auf so dass eine Mischung mit reichlich 30 Grad Temperatur entsteht. Dazu kommt jetzt 1 Liter Wurmtee.
Das ganze lasse ich dann bei 34 Grad 7 Tage fermentieren und erhalte dann ein fruchtig riechendes Mikroben-Kultur-Konzentrat. Das kostet die mit Zucker und Strom um die 13 Cent pro Liter und ist damit um ein vielfaches billiger als das käufliche EM.
Damit kann man wunderbar eine Heissrotte auslösen. Auch kann man das in die Wurmfarm sprühen und ereicht so eine schnellere Umsetzung.
Auch lässt sich sich hiermit "Bokashi" herstellen oder wie mit "Essigreiniger" putzen.
Man kann auch mal nach "Garbage Enzyme" suchen.
Sauerkraut hatte die Uroma auch immer selber gemacht unter der Kellertreppe stehen. Diese Gärtöpfe aus Steingut wenn man noch den Einsatz und Deckel findet oder beim Flohmarkt kauft, kann man zur Bokashi Herstellung verwenden ohne teuren Plastikeimer.
Auch bei
http://www.sansolum.de/effektive-mikroorganismen/ kann man mal gucken. Die stellen käufliche Kompostextrakte her, da sieht man mal wieviel Wertschöpfung man mit dem Kompost betreiben kann. Die setzen sich auch mit "effektiven" Organismen auseinander.
Diese Erwartung wird in der Praxis so kaum erreicht.
Ich verweise da auch auf die Versuchsergebnisse der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART in Zürich.
http://orgprints.org/9691/1/9691_Mayer_Vortrag.pdf
Wenn dann wurden förderliche Effekte durch Nährstoffe aus dem "Bokashi" oder der "Fermentlösung" attestiert. Selbst die sterilisierten EM Produkte zeigten die selben Ergebnisse.
Praktisch sind mehr nur die Milchsäurebakterien "aktiv". Diese kann man wunderbar für die Konservierung besonders von Eiweißen verwenden um sie später als Kompost oder Dünger zu verwenden.
Die Milchsäuregärung ist für die Kompostierung selbst mehr ein Umweg. Die thermophile Umsetzung wird durch Hefen initiiert, die in der Natur überall vorkommen oder billig zu beschaffen sind.
Wir können doch über unsere Komposte oder deren wässrigen Extrakten ebenso eine Nährstoffversorgung sichern. Mit sorgfältig zusammengesetzten Komposten kann ggf. auch das Bodenleben befördern, aber das ist mehr noch "Forschung".
Jedenfalls wird man diese Komposte bei sich vor Ort im frisch herstellen und verwenden müssen um beste "Effektivität" zu sichern.
Ich kann hier mal von meinen selbsgebrauten "EM-Lösung" berichten.
Ich verwende hier als Grundlage den "Tee" aus meiner Wurmfarm. Oder ich schlämme rinfach etwas fertigen aber frischen Wurmhumus auf und gieße die Lösung ab.
Ich habe mir aus einem kleinen Kunststoffass mit 30 Liter Inhalt und einem Aquariumheizstab einen Fermenter gebaut, so wie der auch für die EM "Aktivierung" verwendet werden soll.
Der Heizstab hat 75 Watt und reicht bei 15 Grad Raumtemperatur aus um den vollen Behälter auf 34 Grad zu erwärmen.
Der Heizstab ist eigentlich auf die einzige Investitionen, ein passender Behälter ist mit etwas Glück irgendwo übrig.
In diesen Fermenter fülle ich dann warmes Wasser ein und löse darin zwei Becher Rübensirup (je 400g zu 1,30 Euro) auf. Dann fülle ich mit kaltem Wasser auf so dass eine Mischung mit reichlich 30 Grad Temperatur entsteht. Dazu kommt jetzt 1 Liter Wurmtee.
Das ganze lasse ich dann bei 34 Grad 7 Tage fermentieren und erhalte dann ein fruchtig riechendes Mikroben-Kultur-Konzentrat. Das kostet die mit Zucker und Strom um die 13 Cent pro Liter und ist damit um ein vielfaches billiger als das käufliche EM.
Damit kann man wunderbar eine Heissrotte auslösen. Auch kann man das in die Wurmfarm sprühen und ereicht so eine schnellere Umsetzung.
Auch lässt sich sich hiermit "Bokashi" herstellen oder wie mit "Essigreiniger" putzen.
Man kann auch mal nach "Garbage Enzyme" suchen.
Sauerkraut hatte die Uroma auch immer selber gemacht unter der Kellertreppe stehen. Diese Gärtöpfe aus Steingut wenn man noch den Einsatz und Deckel findet oder beim Flohmarkt kauft, kann man zur Bokashi Herstellung verwenden ohne teuren Plastikeimer.
Auch bei
http://www.sansolum.de/effektive-mikroorganismen/ kann man mal gucken. Die stellen käufliche Kompostextrakte her, da sieht man mal wieviel Wertschöpfung man mit dem Kompost betreiben kann. Die setzen sich auch mit "effektiven" Organismen auseinander.
Re: EM1 selber machen
Herzlichen Dank Rüdiger,
Ist dein Fermenter ist nur dazu da, das ganze zu beschleunigen? Oder setzt das noch andere Prozesse in Gang?
Und dazu, dass du Wurmtee oder ähnliches nimmst: Das sollte doch auch einen anderen Prozess in Gang setzen als Milchsäurebakterien wie in Brottrunk oder Sauerkrautsaft, oder? Mir geht es im Moment um Bokashi, da muss es wohl nicht Original EM1 sein..
Trinken will ich das Zeug jedenfalls nicht.
Danke auch für die Links!
Ist dein Fermenter ist nur dazu da, das ganze zu beschleunigen? Oder setzt das noch andere Prozesse in Gang?
Und dazu, dass du Wurmtee oder ähnliches nimmst: Das sollte doch auch einen anderen Prozess in Gang setzen als Milchsäurebakterien wie in Brottrunk oder Sauerkrautsaft, oder? Mir geht es im Moment um Bokashi, da muss es wohl nicht Original EM1 sein..
Trinken will ich das Zeug jedenfalls nicht.
Danke auch für die Links!