Hallo miteinander,
ich habe jetzt seit einem Jahr die Wurm Works Kiste. Ende Februar 2016 habe ich einen 2. Behälter auf den 1. gesetzt und füttere seitdem nur noch in diesem. Also bekommt der untere Behälter seit fast 9 (!) Monaten kein Futter mehr und ich habe erwartet, dass die Wümer alle nach oben wandern. Dennoch tummeln sich dort immer noch munter unzählige Würmer. Mittlerweile ist der (obere) Arbeitsbehälter so voll, dass ich einen weiteren draufsetzen und diesen teilweise leeren müsste.
Hatte jemand schon mal dieses Problem dass die Würmer trotz Nicht-Füttern die Kiste nicht verlassen?
Außerdem bewegen sich immer wieder sehr viele Würmer in den Auffangkasten, diese Würmer setze ich etwa alle 6-8 Wochen um in den oberen Kasten und wechsele das Flies aus, das verhindert, dass die Würmer in der Flüssigkeit (ist nicht sehr viel) ertrinken.
Ich könnte natürlich die Würmer aus der unteren Kiste einzeln rausklauben um den Wurmkompost wurmfrei zu bekommen, aber ich befürchte das würde einen ganzen Tag oder länger dauern.
Ich freue mich über Tipps und Erfahrungsaustausch.
Würmer verlassen die untere Kiste nicht
- Pfiffikus
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Re: Würmer verlassen die untere Kiste nicht
Hallo Gongola,
in Deiner unteren Kiste ist noch Leben drin, Mikrobenleben. Das wird auch noch monatelang so bleiben. Und die Würmer fressen und verdauen schließlich genau diese Mikroben. Warum sollte die alle aufsteigen, das Erdgeschoss wird noch lange nicht als Siedlungsraum aufgegeben?
Entscheidend sollte für Dich sein, ob die Würmer inzwischen in oberen Etagen expandiert sind. Wenn diese Etagen auch belebt sind, kannst Du die unteren Etagen ausräumen. Die Reste davon siebe ich erstmal und was nicht durch das Sieb passt, wird wieder in die frischeste Etage zwecks zweiten Durchlauf eingebracht. Bei dieser Gelegenheit kannst Du die letzten Würmer zwangsumsiedeln.
Pfiffikus,
der vorher die Würmer zu anderen Zwecken aus dem Siebgut aussortiert
in Deiner unteren Kiste ist noch Leben drin, Mikrobenleben. Das wird auch noch monatelang so bleiben. Und die Würmer fressen und verdauen schließlich genau diese Mikroben. Warum sollte die alle aufsteigen, das Erdgeschoss wird noch lange nicht als Siedlungsraum aufgegeben?
Entscheidend sollte für Dich sein, ob die Würmer inzwischen in oberen Etagen expandiert sind. Wenn diese Etagen auch belebt sind, kannst Du die unteren Etagen ausräumen. Die Reste davon siebe ich erstmal und was nicht durch das Sieb passt, wird wieder in die frischeste Etage zwecks zweiten Durchlauf eingebracht. Bei dieser Gelegenheit kannst Du die letzten Würmer zwangsumsiedeln.
Pfiffikus,
der vorher die Würmer zu anderen Zwecken aus dem Siebgut aussortiert
Re: Würmer verlassen die untere Kiste nicht
Hallo Pfiffikus,
meinen Kompost sieben um die Würmer "auszusortieren" wird wohl daran scheitern, dass der Kompost feucht (nicht nass) ist und die Würmer sicher eher durch ein Sieb fallen würden als der Kompost.
Im Wurmforum und überall sonst wird doch immer beschrieben, dass die Würmer, nachdem man aufhört auf einer Ebene zu füttern, früher oder später zu der Ebene mit Futter wechseln. Das scheint aber nicht zu stimmen. Ich freue mich ja, wenn ich dann in der untersten Ebene super wirksamen Kompost habe, den wollte ich aber eigentlich dieses Jahr schon nutzen, nur das wurde nichts. Also hoffe ich auf 2017.
Vermutlich wird mir nichts anderes übrig bleiben, als die Würmer doch einzeln rauszuklauben und den Rest dann in eine neue Ebene zu tun.
Sollte ich das jetzt im Dezember machen, ist der Kompost dann im April/Mai 2017 noch wirksam?
Hier im Forum habe ich gelesen, dass man ihn feucht halten und alle paar Wochen wenden soll. Wie soll das funktionieren? Ich habe nur einen (relativ warmen und trockenen) Keller und einen Balkon, aber wenn es mal so kalt werden sollte dass es friert würde der Kompost ja auch einfrieren.
Danke
meinen Kompost sieben um die Würmer "auszusortieren" wird wohl daran scheitern, dass der Kompost feucht (nicht nass) ist und die Würmer sicher eher durch ein Sieb fallen würden als der Kompost.
Im Wurmforum und überall sonst wird doch immer beschrieben, dass die Würmer, nachdem man aufhört auf einer Ebene zu füttern, früher oder später zu der Ebene mit Futter wechseln. Das scheint aber nicht zu stimmen. Ich freue mich ja, wenn ich dann in der untersten Ebene super wirksamen Kompost habe, den wollte ich aber eigentlich dieses Jahr schon nutzen, nur das wurde nichts. Also hoffe ich auf 2017.
Vermutlich wird mir nichts anderes übrig bleiben, als die Würmer doch einzeln rauszuklauben und den Rest dann in eine neue Ebene zu tun.
Sollte ich das jetzt im Dezember machen, ist der Kompost dann im April/Mai 2017 noch wirksam?
Hier im Forum habe ich gelesen, dass man ihn feucht halten und alle paar Wochen wenden soll. Wie soll das funktionieren? Ich habe nur einen (relativ warmen und trockenen) Keller und einen Balkon, aber wenn es mal so kalt werden sollte dass es friert würde der Kompost ja auch einfrieren.
Danke
- Peter_86
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Re: Würmer verlassen die untere Kiste nicht
Gibt es in der oberen Ebene auch viele Würmer?
Falls nicht, dann gibt es evtl. größere Lufträume zwischen den Ebenen, die eine Wanderung nach oben behindern. Oft sackt das Substrat in der unteren Ebenen mit der Zeit etwas in sich zusammen, so dass oberhalb davon ein Luftraum entsteht. Diesen sollte man mit schon gut zersetztem Material aus der darüber liegenden Ebene (oder mit Kokoserde) bis zum maximalen Füllstand (es gibt meist eine Markierung am Plastik) auffüllen. So können die Würmer nicht nur über die Wände, sondern auch über die Löcher im Boden der darüber liegenden Ebene nach oben wandern.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass etwas mit dem Substrat in der oberen Ebene nicht in Ordnung ist, z. B. Fäulnis, Übersäuerung, zu trocken, und die Würmer deshalb lieber unten bleiben.
Wenn oben alles in Ordnung ist, versuche mal, die Würmer mit Lieblingsfutter (wie z. B. Kaffeesatz, süße u./o. wässrige Früchte, Mineral Mix, Kalkpulver usw.) nach oben zu locken.
Steht die Wurmfarm bei niedrigen Temperaturen (ca. 10°C und darunter)?
Wenn es kälter wird, wandern die Würmer nach unten, um zu überwintern, so wie sie das auch in der freien Natur tun. In der Wurmfarm begeben sie sich dann in die unterste Ebene oder den Auffangbehälter, wo sie dann zum Teil große „Knäuel“ aus hunderten Würmern bilden.
Zitat von Gongola
Man gibt den feuchten Wurmhumus in einen Kompostsack aus atmungsaktivem Plastikgewebe, oder einen Sack aus nicht mit Pestiziden behandeltem Stoff. Den Sack stellt o. legt man auf einen Untersetzer, in eine große Plastik-Schale etc. (damit der Boden nicht dreckig / nass wird).
Man kann den Wurmhumus auch max. 20 cm hoch in einer unbehandelten offenen Holzkiste aufschichten, dann muss man aber die Oberfläche mit Pappe etc. abdecken, da der Wurmhumus sonst schnell (oberflächig) austrocknet.
Ab und zu kontrolliert man, ob der Wurmhumus noch feucht ist (in einem kühlen Raum trocknet er nicht so schnell aus). Er darf nicht vollständig austrocknen, da sonst viele nützliche Mikroorganismen absterben würden und der Wurmhumus dadurch seine gute Wirkung verliert. Außerdem wird trockener Wurmhumus meist auch sehr hart.
Falls es zu trocken ist, sollte man den Wurmhumus etwas anfeuchten, es sollte aber keine Staunässe entstehen.
Den Sack sollte man etwa alle 2 Monate wenden, so dass der Wurmhumus krümelig bleibt.
Falls nicht, dann gibt es evtl. größere Lufträume zwischen den Ebenen, die eine Wanderung nach oben behindern. Oft sackt das Substrat in der unteren Ebenen mit der Zeit etwas in sich zusammen, so dass oberhalb davon ein Luftraum entsteht. Diesen sollte man mit schon gut zersetztem Material aus der darüber liegenden Ebene (oder mit Kokoserde) bis zum maximalen Füllstand (es gibt meist eine Markierung am Plastik) auffüllen. So können die Würmer nicht nur über die Wände, sondern auch über die Löcher im Boden der darüber liegenden Ebene nach oben wandern.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass etwas mit dem Substrat in der oberen Ebene nicht in Ordnung ist, z. B. Fäulnis, Übersäuerung, zu trocken, und die Würmer deshalb lieber unten bleiben.
Wenn oben alles in Ordnung ist, versuche mal, die Würmer mit Lieblingsfutter (wie z. B. Kaffeesatz, süße u./o. wässrige Früchte, Mineral Mix, Kalkpulver usw.) nach oben zu locken.
Steht die Wurmfarm bei niedrigen Temperaturen (ca. 10°C und darunter)?
Wenn es kälter wird, wandern die Würmer nach unten, um zu überwintern, so wie sie das auch in der freien Natur tun. In der Wurmfarm begeben sie sich dann in die unterste Ebene oder den Auffangbehälter, wo sie dann zum Teil große „Knäuel“ aus hunderten Würmern bilden.
Zitat von Gongola
Laut dem Buch „Kompost aus der Kiste“ (Brucksch, Rimpau, 2013, Ulmer Verlag) sollte Wurmhumus atmungsaktiv und feucht gelagert werden, und wenn möglich nicht länger als 6 Monate.„Hier im Forum habe ich gelesen, dass man ihn feucht halten und alle paar Wochen wenden soll. Wie soll das funktionieren?“
Man gibt den feuchten Wurmhumus in einen Kompostsack aus atmungsaktivem Plastikgewebe, oder einen Sack aus nicht mit Pestiziden behandeltem Stoff. Den Sack stellt o. legt man auf einen Untersetzer, in eine große Plastik-Schale etc. (damit der Boden nicht dreckig / nass wird).
Man kann den Wurmhumus auch max. 20 cm hoch in einer unbehandelten offenen Holzkiste aufschichten, dann muss man aber die Oberfläche mit Pappe etc. abdecken, da der Wurmhumus sonst schnell (oberflächig) austrocknet.
Ab und zu kontrolliert man, ob der Wurmhumus noch feucht ist (in einem kühlen Raum trocknet er nicht so schnell aus). Er darf nicht vollständig austrocknen, da sonst viele nützliche Mikroorganismen absterben würden und der Wurmhumus dadurch seine gute Wirkung verliert. Außerdem wird trockener Wurmhumus meist auch sehr hart.
Falls es zu trocken ist, sollte man den Wurmhumus etwas anfeuchten, es sollte aber keine Staunässe entstehen.
Den Sack sollte man etwa alle 2 Monate wenden, so dass der Wurmhumus krümelig bleibt.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
Re: Würmer verlassen die untere Kiste nicht
Hallo!
Habe zwar noch keine eigene Erfahrung dahingehend, aber nach Peters Beitrag folgende Idee:
Wenn die Tierchen bei kalten Temperaturen nach unten wandern und regelrechte Knäule bilden, wäre das doch die Methode, um sie gezielt aus den Etagen mit dem fertigen Humus zu locken!? Also für ein paar Stunden auf den Balkon, Würmer aus dem Auffangbehälter sammeln und sie an den gedeckten Tisch setzen. Und natürlich: schnell wieder ab ins Warme...
Wäre interessant zu erfahren, wie es bei Dir weitergeht!
Grüße,
Anja
Habe zwar noch keine eigene Erfahrung dahingehend, aber nach Peters Beitrag folgende Idee:
Wenn die Tierchen bei kalten Temperaturen nach unten wandern und regelrechte Knäule bilden, wäre das doch die Methode, um sie gezielt aus den Etagen mit dem fertigen Humus zu locken!? Also für ein paar Stunden auf den Balkon, Würmer aus dem Auffangbehälter sammeln und sie an den gedeckten Tisch setzen. Und natürlich: schnell wieder ab ins Warme...
Wäre interessant zu erfahren, wie es bei Dir weitergeht!
Grüße,
Anja
- Peter_86
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Re: Würmer verlassen die untere Kiste nicht
Zitat von anja
Dagegen finde ich bei Temperaturen um die 10°C immer noch einige Würmer unter der Hanfmatte (besonders nachdem etwas Leckeres wie z. B. Kaffeesatz gefüttert wurde) oder an den Innenwänden der obersten Ebene.
Ich weiß nicht, ob ein paar Stunden schon ausreichen. Als ich die „Wurmknäuel“ im Auffangbehälter gefunden habe, stand die Wurmfarm schon ca. 2 Wochen in einem Keller mit Temperaturen um die 5 °C.„Also für ein paar Stunden auf den Balkon“
Dagegen finde ich bei Temperaturen um die 10°C immer noch einige Würmer unter der Hanfmatte (besonders nachdem etwas Leckeres wie z. B. Kaffeesatz gefüttert wurde) oder an den Innenwänden der obersten Ebene.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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Re: Würmer verlassen die untere Kiste nicht
Das funktioniert, ist aber schrecklich langsam (Eher Wochen als Tage). Das Gegenteil ist schneller: Stell die Wurmkiste an einem warmen Ort (~20°C) und folge dann der Lichternte. Das geht schneller und ist sehr einfach.„Also für ein paar Stunden auf den Balkon“