Zu wenig Substrat und Überfütterung?

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canchita
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Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von canchita »

Hallo miteinander,
seit drei Wochen leben ja nun die Würmer bei mir, und ich bin völlig überfordert damit, einschätzen zu müssen, wie viel sie jetzt schon essen können / dürfen / sollen, und ob sie überhaupt genug Platz zum buddeln haben.

Die Kiste steht mittlerweile im Keller, da ist es nicht so warm wie in der Wohnung (wo es die letzten Tage 24 Grad hatte - ich schätze im Keller sind es derzeit 20 Grad?)
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Ich habe mit 1000 Würmern angefangen, und die Kiste so gestartet, wie ich es aus der Anleitung verstanden habe. Rückblickend (nach tausend Youtube Videos etc.) denke ich, dass ich deutlich mehr Papier und Pappe hätte unterlegen müssen, und auch die mitgelieferte Menge Kokosstaub war deutlich weniger als der Block Kokossubstrat, den man laut Anleitung hätte einweichen und dazugeben sollen. Ich habe heute mal ein bisschen gebuddelt und festgestellt, dass die Papierschicht unten quasi nicht mehr existent ist, und die Substratschicht ziemlich dünn - vielleicht 3-4cm?
Reicht das den armen Tierchen, oder wäre es geschickt, noch Kokossubstrat nachzulegen, eventuell sogar eine Kiste voll unter der Futterkiste? Ich habe (eigentlich für den Balkon) hier noch einen Block "Kokosblumenerde" von Rewe, da ist allerdings NPK-Dünger drin, und ich kenne mich zu wenig aus um zu wissen, ob der nun wurmverträglich ist oder nicht...

Die ersten Tage bekamen die Tierchen immer einen Apfelstrunk und den Inhalt meiner Teebeutel, das ging jeweils weg wie nichts. Dann habe ich gesteigert auf ein Schälchen (ursprünglich 400g Partysalat, Abfälle von mir aber auf ca. 150-200g gewogen) voll mit Erdbeeroberteilen, Teebeutelinhalt, Paprikastiel- und Innenleben, Auberginen- und Zucchinienden, ..., was halt gerade anfiel, alle ca. 2 Tage, jeweils mit einem Stück Zeitungspapier. Das Schälchen habe ich bis vor ein paar Tagen immer ein Paar Minuten in die Mikrowelle gestellt, jetzt will ich das eigentlich nur noch machen, wenn keimfähige Kerne dabei sind. Dazu gab es ein- bis zweimal die Woche eine Hand voll Wurmfutter oder Mineralmix.

Das vor einer Woche gefütterte Zeug (Mikrowelle) sieht so aus - inklusive Pappwattestäbchen:
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Das vier Tage alte (nicht vorbehandelt) so:
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Und das zwei Tage alte (auch nicht vorbehandelt) so:
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(merkt man dass gerade Erdbeerzeit ist?)

Ich beobachte, dass die roten Teile der Erdbeere deutlich schneller weg sind als die Blätter, aber das ist vermutlich normal, die sind ja auch viel weicher. Teereste fressen sie auch schnell.

Die meisten Würmer habe ich bei der "Umgrabeaktion" unter dem vier Tage alten Fressen gefunden:
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Ein paar Würmer finden sich auch immer unten in der Wanne, allerdings sind es mal mehr und mal weniger, die scheinen also gut hin und her zu kommen.
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Weiße Milben gibt es reichlich:
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und Kokons habe ich auch einige entdeckt:
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Ist das nun schon zu viel Futter? Wie blass und fett müssen die Würmer sein um zu blass und fett zu sein? Ist es normal, dass bislang nur diese Pfütze Wurmtee produziert wurde?
Derzeit liegt der pH laut meiner Teststreifen bei 7, die Kiste riecht unter der Hanfmatte leicht süßlich, aber bislang nicht wirklich unangenehm.

Viele Grüße und vielen Dank!
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Wurmcolonia
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Canchita,

Deine Würmer sehen, nach meiner Einschätzung, gut aus. Sie haben gelbe Schwanzenden, d.h. sie haben kleine Fettpolster und es gibt helle Kokons, d.h. sie wurden erst kürzlich abgelegt. Je dunkler sie werden, desto älter sind sie. Dass Du Kokons findest, bedeutet, dass es auch adulte Würmer geben muss. Das ist prima! :D

Das Süssliche, das Du riechen kannst, stammt wahrscheinlich vom Mineralmix und evtl. auch vom Wurmfutter. Mineralmix riechst Du auf jeden Fall, sobald es anfängt sich aufzulösen. Der pH-Wert von 7 ist optimal für die Würmer :D .

Futter musst Du nicht täglich geben. Manche Wurmhalter geben es nur 2 bis 3-mal die Woche, manche auch nur wöchentlich oder zweiwöchentlich. Es gibt Futter, das die Würmer schnell verdrücken können, manches dauert Tage oder sogar Wochen (und noch länger). Nicht schlecht wäre es eine Mischung von unterschiedlich schnell fressbarem Futter zu geben. So haben sie über einen gewissen Zeitraum immer was zu verdrücken. Man kann das aber ganz unverkrampft sehen. Einfach nach Gefühl gehen. Wenn viele Würmer auf den Wänden herumkrabbeln, suchen sie womöglich was zu fressen, wobei auch sein kann, dass das vorhandene Futter noch nicht für sie verdrückbar ist. Dann gebe ich ihnen auch mal etwas Mehl oder Haferflocken, das sie sofort fressen können und treibe, wenn erforderlich, zusätzlich etwas für später auf. Wenn man die Judels beobachtet, lernt man was bei ihnen los ist. Wenn ich z.B. ausnahmsweise mal in ihrer Kiste herumwühlen muss :evil: , verziehen sie sich immer für eine Weile in den Untergrund, wohl um sich von dem Stress zu erholen.

Was das Futter angeht, wäre ich mit Kernen (Tomatenkernen, Paprikakernen, etc.) und Schalen mit "lebenden" Augen (z.B. rohe Kartoffelschalen) vorsichtig. Der Wurmhumus ist so nährstoffreich, dass die Würmer damit ihr Futter züchten können. Da gibt es viele Triebe. Mei mir gab es kürzlich sogar einen Trieb aus einem Stück Kohlrabischale. Man kann die Triebe zwar mit dem Fingernagel abknipsen und den Würmern füttern, sollte das aber nicht in größerer Menge tun, da die jungen Triebe sehr proteinhaltig sind und daher zu viel davon für die Würmer nicht gesund ist. Es droht eine Proteinvergiftung.

Wurmtee gibt es je nach Futterkonsistenz. Wenn das Futter sehr wasserhaltig ist, gibt es mehr, ist es eher trocken weniger oder gar keinen. Wenn viel eher trockenes Futter gegeben wird, sollte auch geprüft werden, ob das Substrat ausreichend feucht ist für die Bewohner.

Wurmige Grüße
Wurmcolonia
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von canchita »

Hallo Wurmcolonia,
vielen Dank für die Tipps! Das mit den gelben Schwanzenden ist ein guter Hinweis, da werde ich zukünftig mit drauf achten und sie gegebenenfalls auf Diät setzen :)
Füttern tue ich derzeit alle ca. 2 Tage, weil ich keine Lust habe, jedes Salatblatt einzeln in den Keller zu tragen, andererseits auch nicht gefühlt den halben Kühlschrank mit Küchenabfällen voll haben will - aber gut, dass ich das undogmatisch machen kann.
Heute saßen sie jedenfalls in großer Zahl AUF der Hanfmatte :? - vielleicht doch zu wenig Substrat?
Wegen eventuell keimender Samen hatte ich auch ein wenig Sorge und habe eigentlich gehofft, dass das Aufkochen in der Mikrowelle dem entgegenwirkt. Wenn ich merke, das es trotzdem keimt in der Box, muss ich das nochmal überdenken. Ich wünsche mir eigentlich, dass die Würmer so viel wie möglich meiner Küchenabfälle fressen, da mein Vermieter keine Biotonne aufstellen will. Der Humus ist ein nettes Nebenprodukt, aber der war nicht Auslöser für die Entscheidung zur Box.
Viele Grüße
Canchita
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Canchita,
deine Würmer brauchen keine Diät, wenn sie gelbe Schwanzenden haben. Sie haben keine Probleme wegen Überfütterung (außer mit Proteinen). Die gelben Enden sind vielmehr ein gutes Zeichen. :)
Wurmige Grüße
Wurmcolonia
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von canchita »

Ja, danke, Wurmcolonia, das hatte ich auch so verstanden. ;) Was ich meinte war, dass ich sie falls das irgendwann nicht mehr so sein sollte auf Diät setzen will - weil blass und dick im Moment für mich noch so ein vages Indiz ist. Blass sind sie irgendwie teils schon, und dick auch, aber wohl noch im normalen Rahmen!
Liebe Grüße
Canchita
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Diät?

Beitrag von Trulllla »

Würmer brauchen Diäten? Echt?
Ich habe heute bei mir einen Wurm gesehen, der schon halb gelb war. Und auch die ganz kleinen haben gelbe Schwanzenden. Muss ich jetzt eine Wurmdiät anordnen? Wie erkennt man, wann eine Diät nötig ist? Oder bin ich jetzt komplett auf dem falschen Dampfer.... :?
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*Ces*
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von *Ces* »

Hat einer schon mal Dendrobena und andreis zusammen in einer Kiste gehabt? (Oder bin ich jetzt wieder falsch und es waren andere?)

Also ich habe wo gelesen, dass es Würmer gibt, die eher oben sind und welche, die eher unten sind im Substrat.

Auch habe ich wo gelesen, dass bei mehreren Sorten sich eine durchsetzt.

Was passiert, wenn man einen Muxvaus düsen beiden macht? Ergänzen die sich oder dominiert dann auch eine?
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von Trulllla »

Rumbleteazer hat geschrieben: Mi 13. Jun 2018, 19:19 Hallo,

ich selbst lass meine Judels alle 6-8 Wochen fasten. Dabei beobachte ich die Verwertung der zuletzt gereichter Mahlzeit. Ist augenscheinlich alles verputzt, gibt es für eine Woche kein Frischfutter. In der Zeit müssen sich die Würmlies mit dem schwer verdaulichem auseinander setzen. Es ginge sicher auch länger, nur sind das dann keine optimalen Bedingungen mehr gegeben und die Reproduktionsrate nimmt ab.

Gruß Dirk
Und wozu ist das dann genau gut? Dass dann Material verwertet wird, das sonst übrig bleibt, habe ich kapiert. Ist es denn für die Gesundheit der Judels nötig? (party)
canchita
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von canchita »

Jetzt muss ich aber doch mal wieder über mich selber schmunzeln :D Die Meinungen im Internet gehen so auseinander, die Würmer finden von "man muss sie jeden Tag füttern, am besten abgewogen und eventuell püriert" bis zu "Nulldiät vier bis fünf mal im Jahr" anscheinend das meinste ganz okay - und ich mach mir so einen Kopf... :D :D
Heute gab es jedenfalls eine ordentliche Portion Wellpappe, und wenn ich bald in den Urlaub fahre, müssen sie notgedrungen ja mal zwei Wochen ohne mich auskommen, das wird dann zwar keine Nulldiät, aber doch weniger als mein bisher sehr regelmäßiges Füttern. Gut dass ich so reiselustig bin, da sind ein paar Diäten pro Jahr vorprogrammiert - und damit hoffentlich mein sonst vorhandener Fütterenthusiasmus etwas ausgeglichen.
Danke für euren Input!
canchita
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Re: Zu wenig Substrat und Überfütterung?

Beitrag von canchita »

So, ich glaube ich habe es doch übertrieben mit dem Futter...
Nachdem ich heute früh einen Wurm gefunden habe, der sich zerteilt hat, und die Kiste nun doch etwas dubios roch (nicht richtig eklig, aber säuerlich - obwohl der pH bei 7 lag), habe ich erstmal alle sichtbaren Essensreste entfernt, gut umgegraben und ordentlich Diabasmehl verteilt. Ob die vielen Kokons jetzt von freudig erregten oder gestressten Würmern kamen, kann ich nicht so ganz einschätzen - ich hoffe jedenfalls, dass sie bedeuten, dass der Fortbestand meiner Population gesichert ist.
Heute Abend sehen die Würmer soweit ganz fidel aus, der Geruch hat sich weitestgehend normalisiert und Milben sind kaum mehr welche zu sehen (vorgestern waren erstmalig nicht nur weiße, sondern auch braune in der Kiste unterwegs). Mein Plan wäre, die Tierchen erstmal drei Tage von Luft, Liebe, Hanfmatte, Pappe und Kokossubstrat leben zu lassen, und dann ab Montag wieder mit einer kleinen Portion aus der Tiefkühltruhe anfangen. Klingt das vernünftig?
Liebe Grüße
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