So, Werner, ich denke, du kannst mir eine sinnvolle Erklärung liefern, warum so einfache Mittel funktionieren...
Wie ich ja schon berichtete, war Anfang des Jahres mein kompletter Tomatenbestand mit der weißen Fliege kontaminiert. Die Startvoraussetzungen meiner Tomaten, die ja nun ein schreckliches Ende nahmen, waren also von vornherein alles andere, als gut.
Ich habe verschiedene Dinge probiert: Gelbtafeln - mehr als mäßiger Erfolg, Insektizid - davon sind die Blätter kaputtgegangen, Nikotinsud - ohne nenneswerten Erfolg.
Nun habe ich nur noch drei Gurkenpflanzen draußen stehen und die zeigten auch einen üblen Befall mit den fliegenden Untieren. In einem anderen Forum habe ich von einer Mischung aus 1 Liter Wasser, 1 EL Rapsöl, 1/2 Päckchen Backpulver und ein bißchen Spülmittel gelesen. Vorgestern habe ich diese Mischung zum ersten Mal ausprobiert und die Gurken damit besprüht - inklusive Blattunterseiten.
Das hat eingeschlagen, wie ne Bombe! Die Viecher sind umgefallen, wie die Fliegen - hähä -.
WARUM funktioniert das?
weiße Fliege
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wurmige Grüße
Wurmmama
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Re: weiße Fliege
Hallo Wurmmama,
meine Intention ist es in der Regel nicht Insekten umzubringen, sondern sie zu beobachten. Ein potentieller Kammerjäger bin ich daher ganz bestimmt nicht
Im Prinzip kann ich nur raten. Das Öl verklebt die Insekten und verschließt möglicherweise die Atemöffnungen der Tracheen. Durch das Spülmittel wird die Oberflächenspannung herabgesetzt, damit findet eine intensivere Benetzung mit der öligen Emuslion statt. Speziell kleine, zarte Insekten wie die weiße Fliege können sich nicht mehr befreien und verenden.
Mit dem Backpulver in dieser Rezeptur kann ich absolut nichts anfangen. Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) reagiert mit Säuren (die im Backpulver bereits in Pulverform enthalten sind) in wässriger Lösung zu Kohlenstoffdioxid und Wasser, durch die entstehenden Gasblasen geht der Teig auf. Vielleicht hast Du vergessen das Mehl zuzufügen, und die ganze Masse abschließend in die Fritteuse zu werfen :mrgreen:
LG Werner
meine Intention ist es in der Regel nicht Insekten umzubringen, sondern sie zu beobachten. Ein potentieller Kammerjäger bin ich daher ganz bestimmt nicht
Im Prinzip kann ich nur raten. Das Öl verklebt die Insekten und verschließt möglicherweise die Atemöffnungen der Tracheen. Durch das Spülmittel wird die Oberflächenspannung herabgesetzt, damit findet eine intensivere Benetzung mit der öligen Emuslion statt. Speziell kleine, zarte Insekten wie die weiße Fliege können sich nicht mehr befreien und verenden.
Mit dem Backpulver in dieser Rezeptur kann ich absolut nichts anfangen. Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) reagiert mit Säuren (die im Backpulver bereits in Pulverform enthalten sind) in wässriger Lösung zu Kohlenstoffdioxid und Wasser, durch die entstehenden Gasblasen geht der Teig auf. Vielleicht hast Du vergessen das Mehl zuzufügen, und die ganze Masse abschließend in die Fritteuse zu werfen :mrgreen:
LG Werner
Re: weiße Fliege
Hallo Wurmmama,
eigentlich hatte ich gestern eine antwort geschrieben, aber wie ich sehe ist diese nicht angekommen.
Werner hat eigentlich die antwort schon gegeben und auch gut erklärt.
Dein Rezept liest sich als wäre es aus einer hexenküche . Was das backpulver dabei soll weiß auch ich nicht. Öl ist allerdings auch so eine sache die ich weniger gut finde, es sei denn es ist zwingend erforderlich. Öl verschließt nämlich auch die poren der blätter und das kann bei einer schon geschwächten pflanze negative wirkung haben.
Ich benutze ein gemisch aus wasser, schmierseife und ein schuss spiritus (spüli geht auch). Das alles in eine sprühflasche, welche beim sprühen schaum bildet und besprühe die befallenen pflanzen damit. Tagsdarauf wird die pflanze abgesprüht mit einem etwas festeren wasserstrahl. Diese behandlung muss mehrmals ausgeführt werden. All meine pflanzen haben bisher diese behandlung gut weggesteckt. Ob denn diese mischung auch bei Deinem befall hilft musst Du selbst ausprobieren.
mfG
kiko
eigentlich hatte ich gestern eine antwort geschrieben, aber wie ich sehe ist diese nicht angekommen.
Werner hat eigentlich die antwort schon gegeben und auch gut erklärt.
Dein Rezept liest sich als wäre es aus einer hexenküche . Was das backpulver dabei soll weiß auch ich nicht. Öl ist allerdings auch so eine sache die ich weniger gut finde, es sei denn es ist zwingend erforderlich. Öl verschließt nämlich auch die poren der blätter und das kann bei einer schon geschwächten pflanze negative wirkung haben.
Ich benutze ein gemisch aus wasser, schmierseife und ein schuss spiritus (spüli geht auch). Das alles in eine sprühflasche, welche beim sprühen schaum bildet und besprühe die befallenen pflanzen damit. Tagsdarauf wird die pflanze abgesprüht mit einem etwas festeren wasserstrahl. Diese behandlung muss mehrmals ausgeführt werden. All meine pflanzen haben bisher diese behandlung gut weggesteckt. Ob denn diese mischung auch bei Deinem befall hilft musst Du selbst ausprobieren.
mfG
kiko
Re: weiße Fliege
Die befallenen Blätter waren eh schon hinüber, da die kleinen Mistviecher so fleißig waren. Dafür treibt die Gurke jetzt wieder neue Blätter aus. Seit der Behandlung recht intensiv.
Ich hatte noch eine Tomate stehenlassen, die habe ich gleich mit besprüht. Nicht zu fassen, aber die Krautfäule breitet sich nicht weiter aus. Sieht so aus, als könnte ich tatsächlich noch ein, zwei selbstgezogene Tomaten essen.
Dein Gemisch hatte ich bei Wollläusen probiert, die ich mir mit einem Ficus pumila eingeschleppt hatte. Hat auch funktioniert.
Ich hatte noch eine Tomate stehenlassen, die habe ich gleich mit besprüht. Nicht zu fassen, aber die Krautfäule breitet sich nicht weiter aus. Sieht so aus, als könnte ich tatsächlich noch ein, zwei selbstgezogene Tomaten essen.
Dein Gemisch hatte ich bei Wollläusen probiert, die ich mir mit einem Ficus pumila eingeschleppt hatte. Hat auch funktioniert.
wurmige Grüße
Wurmmama
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Re: weiße Fliege
Quelle: www.zeit.de
"Softkill mit Soda
Kathrin Grandke aus Berlin fragt: Stimmt es, dass Backpulver Ameisen tötet, weil sie es fressen und dann explodieren?
Backpulver enthält Natron, chemisch Natriumhydrogencarbonat, das in Amerika unter dem Namen baking soda als universelles Wundermittel gilt – gegen Kühlschrankgerüche, zum Zähneputzen und eben auch zur Abwehr von Ameisen.
Anzeige
Im Jahr 2004 haben zwei Forscher von der University of Georgia in Griffin den Mythos endlich einmal richtig wissenschaftlich getestet. Sie streuten Natronpulver auf dem Boden aus, außerdem bereiteten sie eine Lösung aus Zuckerwasser und Natron zu, die sie zwei Ameisenarten als Nahrung anboten.
Als Ergebnis lässt sich festhalten: Erstens ist den Ameisen das Natron ziemlich egal, sie meiden es nicht, was ihnen dann zum Verhängnis wird. Denn zweitens ist die Substanz offenbar wirklich ein mildes Gift für Ameisen. Bei einer ausgestreuten Menge von vier Milligramm pro Quadratzentimeter war nach sechs Tagen die Hälfte der Insekten tot. Auch die mit Natron versetzte Zuckerlösung tötete einen großen Teil der Ameisen. Von einer spektakulären Aufblähung oder gar Explosion der Tiere kann allerdings keine Rede sein – sie sterben, weil das Natron den pH-Wert in ihrem Körper verändert.
Christoph Drösser"
"Softkill mit Soda
Kathrin Grandke aus Berlin fragt: Stimmt es, dass Backpulver Ameisen tötet, weil sie es fressen und dann explodieren?
Backpulver enthält Natron, chemisch Natriumhydrogencarbonat, das in Amerika unter dem Namen baking soda als universelles Wundermittel gilt – gegen Kühlschrankgerüche, zum Zähneputzen und eben auch zur Abwehr von Ameisen.
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Im Jahr 2004 haben zwei Forscher von der University of Georgia in Griffin den Mythos endlich einmal richtig wissenschaftlich getestet. Sie streuten Natronpulver auf dem Boden aus, außerdem bereiteten sie eine Lösung aus Zuckerwasser und Natron zu, die sie zwei Ameisenarten als Nahrung anboten.
Als Ergebnis lässt sich festhalten: Erstens ist den Ameisen das Natron ziemlich egal, sie meiden es nicht, was ihnen dann zum Verhängnis wird. Denn zweitens ist die Substanz offenbar wirklich ein mildes Gift für Ameisen. Bei einer ausgestreuten Menge von vier Milligramm pro Quadratzentimeter war nach sechs Tagen die Hälfte der Insekten tot. Auch die mit Natron versetzte Zuckerlösung tötete einen großen Teil der Ameisen. Von einer spektakulären Aufblähung oder gar Explosion der Tiere kann allerdings keine Rede sein – sie sterben, weil das Natron den pH-Wert in ihrem Körper verändert.
Christoph Drösser"
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Wurmmama
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Explosiver Ameisensuizid
Hallo Wurmmama,
die durch Backpulver explodierenden Ameisen gehören zu jenen Mythen die irgendwann im Internet auftauchen und dann tausendmal unreflektiert und ungeprüft übernommen werden. Deswegen bin ich bei Quellen aus dem Internet immer sehr, sehr vorsichtig.
Davon abgesehen gibt es tatsächlich zwei "artgerecht" explodierende Ameisenarten aus Malaysia:
"Die von Camponotus (Colobopsis) saundersi und C. sp. nahesaundersi kontrahieren bei mechanischer Reizung ihren Hinterleib so stark, daß er an einer Intersegmentalhaut zerplatzt. Dies hat den Tod der zur Folge. Beim Zerplatzen zerreißen die Schläuche der stark vergrößerten Mandibeldrüse. Dabei werden große Mengen eines weißlich-gelben (C. saundersi) bzw. intensiv gelben (C. sp. nahesaundersi) Sekrets frei. Die Drüsenflüssigkeit wirkt durch ihre starke Klebrigkeit als Wehrsekret, durch das angreifende Insekten, z.B. Ameisen, bewegungsunfähig gemacht werden können. Für das Phänomen der Selbstopferung bei sozialen Insekten, zu dem dieser Vorgang zählt, wird der Terminus Autothysie verwendet"
Dieser Mechanismus ist auch bei vielen Termitenarten verbreitet.
LG Werner
die durch Backpulver explodierenden Ameisen gehören zu jenen Mythen die irgendwann im Internet auftauchen und dann tausendmal unreflektiert und ungeprüft übernommen werden. Deswegen bin ich bei Quellen aus dem Internet immer sehr, sehr vorsichtig.
Davon abgesehen gibt es tatsächlich zwei "artgerecht" explodierende Ameisenarten aus Malaysia:
"Die von Camponotus (Colobopsis) saundersi und C. sp. nahesaundersi kontrahieren bei mechanischer Reizung ihren Hinterleib so stark, daß er an einer Intersegmentalhaut zerplatzt. Dies hat den Tod der zur Folge. Beim Zerplatzen zerreißen die Schläuche der stark vergrößerten Mandibeldrüse. Dabei werden große Mengen eines weißlich-gelben (C. saundersi) bzw. intensiv gelben (C. sp. nahesaundersi) Sekrets frei. Die Drüsenflüssigkeit wirkt durch ihre starke Klebrigkeit als Wehrsekret, durch das angreifende Insekten, z.B. Ameisen, bewegungsunfähig gemacht werden können. Für das Phänomen der Selbstopferung bei sozialen Insekten, zu dem dieser Vorgang zählt, wird der Terminus Autothysie verwendet"
Dieser Mechanismus ist auch bei vielen Termitenarten verbreitet.
LG Werner