Seite 3 von 3

Re: Holzkohle im Wurmkompost

Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 15:45
von Flomax
Wurmbär hat geschrieben:Würmlis Lieblingsfutter sind übrigens zermahlene Eierschalen
Na das möchte ich mal bestreiten, daß der Eierschalenkalk wirklich Futter ist. Es wird zwar behauptet daß die Würmer den Kalk brauchen - wohl um die Kokons zu bilden - was ich aber gar nicht nachvollziehen kann, denn aus Kalk sind die Kokons nicht! Auf jeden Fall hilft der Eierschalenkalk die meist etwas zu sauren Futterbestandteile im Bioabfall zu puffern.

Was sie wirklich ausserordentlich gerne vertilgen, ist Kaffeesatz. Den in Kombination mit dem puffernden Eierschalenkalk - das ist wohl das Futter was die Würmer am ehesten mögen! Zumindest was die Umsatzgeschwindigkeit angeht. Alles was bei mir mit Kaffeesatz vermischt ist, ist am schnellsten weg!

Gruß
Flomax

Re: Holzkohle im Wurmkompost

Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 15:50
von dynamind
Flomax hat geschrieben:Was sie wirklich ausserordentlich gerne vertilgen, ist Kaffeesatz. Den in Kombination mit dem puffernden Eierschalenkalk - das ist wohl das Futter was die Würmer am ehesten mögen! Zumindest was die Umsatzgeschwindigkeit angeht. Alles was bei mir mit Kaffeesatz vermischt ist, ist am schnellsten weg!
Hast du ein Rezept für das Verhältnis von Kalk und Kaffeesatz?
Bei uns im Haushalt fällt nämlich relativ viel Kaffeesatz an, aber da der alleine ja eher sauer ist halte ich mich immer damit zurück.

Re: Holzkohle im Wurmkompost

Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 16:09
von kiko63505
Hallo in die Runde,

Ich habe jetzt mal mitgelesen und so nebenbei nach infos zu milben gesucht.
Vielleicht sollte ich einfach mehr Eier essen
Eier tun der mama gut wenn sie der pappa essen tut :lol:
Eierschalen müsssen tatsächlich sehr fein gemahlen werden, auf eierschalen/Kalk trifft aber das gleiche zu wie zu den anderen futtergaben, alles in maßen aber vielfältig. Abwechslungsreiches futter beeinflusst auch die qualität des wurmhumus. Kalk puffert zwar das substrat, ist aber auch enorm wichtig für die würmer.
Kaffeesatz kommt bei mir 1 mal monatlich in die farm, eine filtertüte mit kaffeesatz sollte aus meiner sicht langen, zumal meine würmer nicht sosehr auf kaffee stehen.
Das Mikroklima in meiner farm hat sich erst jetzt so richtig entwickelt und das bei +-10°C, gut 8 monate hat es gedauert. Nun bin ich gespannt wie es denn erst sein wird wenn die temperaturen steigen.
In allen ecken und kanten meiner farm bebt es nur so von leben, ich sehe kleinsttiere die zuvor in meiner farm nicht entdecken konnte. Selbst Raubmilben haben sich eingefunden und ich konnte diese sogar beim jagen beobachten, das ziel ihrer wünsche war ein springschwanz.
Pauschal würde ich jetzt eine wurmfarm nicht beurteilen, egal ob es um die würmer oder das futter geht. Wichtig erscheint mir allerdings eine angemessen zeit in der sich das leben entwickeln kann und eine gerechte wasser und sauerstoffversorgung und eine vielfältiges futterangebot.
kiko

Re: Holzkohle im Wurmkompost

Verfasst: Sa 5. Feb 2011, 21:49
von Wurmbär
Flomax hat geschrieben:Na das möchte ich mal bestreiten, daß der Eierschalenkalk wirklich Futter ist. Es wird zwar behauptet daß die Würmer den Kalk brauchen - wohl um die Kokons zu bilden - was ich aber gar nicht nachvollziehen kann, denn aus Kalk sind die Kokons nicht! Auf jeden Fall hilft der Eierschalenkalk die meist etwas zu sauren Futterbestandteile im Bioabfall zu puffern.
Ich glaube eher, dass die Würmer den Kalk für Ihre Kalkdrüsen brauchen und es ist wahrscheinlich einfacher und schneller für sie, diesen aus dem Eierschalenkalk zu verwerten, als aus normalem Gartenkalk.

Re: Holzkohle im Wurmkompost

Verfasst: Sa 28. Sep 2013, 04:21
von Wurmmann
Noch ein kleines Update zu der ursprünglichen Frage: Holzkohle im Wurmhumus ist super hilfreich wenn der Anteil der Pflanzenkohle 20% nicht übersteigt. Es ist allerdings wichtig, dass es sich um pyroliserte Pflanzenkohle handelt, da die keine schwermetalle mit sich bringt. Nach langem testen haben wir jetzt auch zertifizierte Biokohle im Shop.

Re: Holzkohle im Wurmkompost

Verfasst: Di 28. Jun 2022, 06:54
von Wurmklosett
Hallo zusammen,

bin neu beim Thema Wurm. Eigentlich arbeite ich für ein Unternehmen im Bereich Kompost und Pflanzenkohle und bastle jetzt an einem Wurmklosett bzw an einer passenden Einstreumischung.

Auf Nachfrage bei einem Hersteller habe ich erfahren, dass "frische Pflanzenkohle noch so viele Stoffe bindet, dass die Würmer regelrecht mit vollen Magen verhungern", kann das stimmen?
Wurmmann hat geschrieben: Sa 28. Sep 2013, 04:21 Holzkohle im Wurmhumus ist super hilfreich wenn der Anteil der Pflanzenkohle 20% nicht übersteigt.
Meinst du den fertigen Wurmhumus? und was passiert deines Erachtens wenn man da drüber ginge?

mit besten Grüßen,
Wurmklosett

Re: Holzkohle im Wurmkompost

Verfasst: Di 28. Jun 2022, 08:44
von Eberhard
erfahren, dass "frische Pflanzenkohle noch so viele Stoffe bindet, dass die Würmer regelrecht mit vollen Magen verhungern"
Überprüfe / nenne Deine Quelle.

Frische Pflanzenkohle bindet Nährstoffe und lässt daher ggf. Pflanzen hungern. Würmer holen ihre Stoffwechselenergie aber aus Mikroorganismen, die sie mit ihrem Nahrungsbrei aufnehmen. Der Großteil jener MO lebt von der Zersetzung von Pflanzenteilen. Letztere sollten in einem Kompost bzw. einer Wurmbox ausreichend vorhanden sein, so dass sich MO-vermehrung und Wurmernährung wohl kaum als problematisch darstellen werden.

Wenn Du die Würmer in purer Kohle aussetzt, kann selbstredend Dein geschilderter Fall eintreten. Aber wer macht so etwas?

Zu den 20 Prozent: Pflanzenkohle ist gegenüber den zu kompostierbaren Materialen höherer Aufwand, auch im Sinne der Kosten. Nicht in Blumentopfexperimenten, wohl aber in der Praxis (denke mal in Kubikmetern) wird der reale Einsatz von Pflanzenkohle anteilmäßig niedriger sein, weil da Kosten/Aufwand im relativ kurzfristig zu erzielenden Nutzen aufgehen sollten (wenn man Wirtschaftlichkeit zur Ideologie hinzunimmt).