Hallo,
auf der österreichischen Seite habe ich gesehen, dass es da sog. Beetkisten gibt, die man einfcah ins Beet/ Hochbeet eingräbt und direkt dort die Würmer füttert. Was haltet ihr von sowas ? Hat das einer mal ausprobiert ?
Mein Mann baut mir gerade 4 Hochbeete aus Paletten sodass ich auf die Idee kam mal in einem so eine Kiste einzugraben und das auszuprobieren. Aber lohnt sich das ? Hauen mir die Würmer nicht ab ?
Was haltet ihr von Beetkisten
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- Wurmling
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Re: Was haltet ihr von Beetkisten
Alles hat irgendwo seine Berechtigung, und man kann es zur Kunst entwickeln.
Ich selber verfolge eher folgenden Ansatz:
In natürlich gehaltenen und gepflegten Graslandböden kann erwiesenermaßen eine Wurmdichte von 100 bis 400 Stück pro Quadratmeter nachgewiesen werden => natürliche Herkunft. Wenn man sich seinen Boden anschaut, wird man bemerken, dass man zu diesen Zahlen sehr viel Luft hat.
Maßnahme: Mulchen, also Flächenkompost. Aus den zugänglichen Quellen gehen Mulchdicken von einem Zentimeter bis etwa 20 Zentimeter hervor. Das muss man abhängig von seinen Kulturen machen, man kann ja auch laufend nachlegen/variieren.
Mulch hat sehr viele Vorteile. Ohne Vollständigkeit:
- Mulch ist die natürliche Art der Bodenfütterung. Der Blick in einen (ursprünglichen) Wald kann einem das verdeutlichen.
- Mulch verhindert Unkraut. Die meisten Unkräuter sind Lichtkeimer. Bei einer Bedeckung haben sie ein Problem.
- Mulch bildet eine Schutzschicht für den Boden mit seinem Bodenleben gegen UV-Strahlung, (erodierenden) Wind, Hitze und Kälte (ausgeglichenere statt extreme Temperaturschwankungen, mehr Wohlfühlbereiche) => die Zone des vollen Lebens kann an die Bodenoberfläche kommen
- Verdunstung wird reduziert
- Der CO2-Sturm aus der Rotte kommt unmittelbar den dort stehenden Pflanzen zugute. Auch wenn über das viele CO2 geklagt wird - für die Pflanzen stellt es sich so dar, dass sie aus 0,04 Prozent Luftgehalt den Grundstoff für ihr Wachstum beziehen müssen. Da ist eine örtliche Anhebung des Gehaltes ein Lebensbrunnen.
Um jetzt wieder näher an das eigentliche Thema zu kommen: Die Party des Fütterns des Boden und seines Lebens findet vor Ort kontinuierlich und schonender statt, in Unterscheidung zu einzelnen Düngemaßnahmen.
Also: Flächenkompost ist besser als Haufenkompost oder die Kiste.
Jetzt sorgt man idealerweise dafür, dass auch der Mulch in der Zusammensetzung eher vielfältig statt einfältig ist und dass keine Fäulnisprozesse entstehen, wie man das sicher von frischem Rasenschnitt kennt.
Selber habe ich da einen Komposthaufen zur Vorrotte von allem, was da anfällt und jetzt nicht zwingend sichtbar sofort im Garten verteilt werden sollte. Dort wird zusätzlich Vielfalt angesammelt und eingemischt: Laub, Mist, Stroh, Kräuter vom Wegesrand, Altgras, Moos, Garten- und Küchenabfälle.
Vorrotte heißt dann auch vorrangig Vorrotte. Solches Material wird dann mit anfallendem Grünmaterial (geerntete Gründüngung, Rasenschnitt, Holunder, Haselnuss u.a.) gemischt und zum Mulchen eingesetzt. Solches Material ist dann auch nicht mehr so anfällig, vom Winde verweht zu werden, wie das bei mir bei purem Stroh oder Laub häufig vorkam.
Unterstützend wird die Mulchschicht mit einem Rottelenker besprüht (EM, EM-Ersatz), wo also Milchsäurebaktierien & Co. ein mögliches Faulen unterdrücken und für eine gesunde Kleinatmosphäre sorgen.
Ich selber verfolge eher folgenden Ansatz:
In natürlich gehaltenen und gepflegten Graslandböden kann erwiesenermaßen eine Wurmdichte von 100 bis 400 Stück pro Quadratmeter nachgewiesen werden => natürliche Herkunft. Wenn man sich seinen Boden anschaut, wird man bemerken, dass man zu diesen Zahlen sehr viel Luft hat.
Maßnahme: Mulchen, also Flächenkompost. Aus den zugänglichen Quellen gehen Mulchdicken von einem Zentimeter bis etwa 20 Zentimeter hervor. Das muss man abhängig von seinen Kulturen machen, man kann ja auch laufend nachlegen/variieren.
Mulch hat sehr viele Vorteile. Ohne Vollständigkeit:
- Mulch ist die natürliche Art der Bodenfütterung. Der Blick in einen (ursprünglichen) Wald kann einem das verdeutlichen.
- Mulch verhindert Unkraut. Die meisten Unkräuter sind Lichtkeimer. Bei einer Bedeckung haben sie ein Problem.
- Mulch bildet eine Schutzschicht für den Boden mit seinem Bodenleben gegen UV-Strahlung, (erodierenden) Wind, Hitze und Kälte (ausgeglichenere statt extreme Temperaturschwankungen, mehr Wohlfühlbereiche) => die Zone des vollen Lebens kann an die Bodenoberfläche kommen
- Verdunstung wird reduziert
- Der CO2-Sturm aus der Rotte kommt unmittelbar den dort stehenden Pflanzen zugute. Auch wenn über das viele CO2 geklagt wird - für die Pflanzen stellt es sich so dar, dass sie aus 0,04 Prozent Luftgehalt den Grundstoff für ihr Wachstum beziehen müssen. Da ist eine örtliche Anhebung des Gehaltes ein Lebensbrunnen.
Um jetzt wieder näher an das eigentliche Thema zu kommen: Die Party des Fütterns des Boden und seines Lebens findet vor Ort kontinuierlich und schonender statt, in Unterscheidung zu einzelnen Düngemaßnahmen.
Also: Flächenkompost ist besser als Haufenkompost oder die Kiste.
Jetzt sorgt man idealerweise dafür, dass auch der Mulch in der Zusammensetzung eher vielfältig statt einfältig ist und dass keine Fäulnisprozesse entstehen, wie man das sicher von frischem Rasenschnitt kennt.
Selber habe ich da einen Komposthaufen zur Vorrotte von allem, was da anfällt und jetzt nicht zwingend sichtbar sofort im Garten verteilt werden sollte. Dort wird zusätzlich Vielfalt angesammelt und eingemischt: Laub, Mist, Stroh, Kräuter vom Wegesrand, Altgras, Moos, Garten- und Küchenabfälle.
Vorrotte heißt dann auch vorrangig Vorrotte. Solches Material wird dann mit anfallendem Grünmaterial (geerntete Gründüngung, Rasenschnitt, Holunder, Haselnuss u.a.) gemischt und zum Mulchen eingesetzt. Solches Material ist dann auch nicht mehr so anfällig, vom Winde verweht zu werden, wie das bei mir bei purem Stroh oder Laub häufig vorkam.
Unterstützend wird die Mulchschicht mit einem Rottelenker besprüht (EM, EM-Ersatz), wo also Milchsäurebaktierien & Co. ein mögliches Faulen unterdrücken und für eine gesunde Kleinatmosphäre sorgen.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Eberhard
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- Wurmling
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Re: Was haltet ihr von Beetkisten
OK vielen Dank für die Erklärung. Dann denke ich nochmal darüber nach. Da ich 4 Hochbeete habe, kann ich ja mal bisschen herumexperimentieren was gut geht. Mulchen tu ich ja bereits. Das hat auch auf den normalen Beeten im letzten Jahr gut geklappt und im Hochbeet wird das natrlich auch angewendet
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- Wurmling
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Re: Was haltet ihr von Beetkisten
Hallo Schmusekatze,
Habe in meinem Hochbeet in der Mitte dieses Teil vergraben und Würmer drin (https://www.ikea.com/de/de/p/hallbar-ko ... -80433882/)
Ist das selbe Prinzip... die Würmer fühlen sich wohl, das Hochbeet ist aktuell gut bevölkert mit vielen Kompostwürmern. Den Behälter hatte ich nach einem Küchen-Umbau über, im Nachhinein bin ich sehr glücklich mit der Lösung und habe ein weiteres Teil im Garten in der Nähe eines Beeren-Strauches vergraben...
Habe in meinem Hochbeet in der Mitte dieses Teil vergraben und Würmer drin (https://www.ikea.com/de/de/p/hallbar-ko ... -80433882/)
Ist das selbe Prinzip... die Würmer fühlen sich wohl, das Hochbeet ist aktuell gut bevölkert mit vielen Kompostwürmern. Den Behälter hatte ich nach einem Küchen-Umbau über, im Nachhinein bin ich sehr glücklich mit der Lösung und habe ein weiteres Teil im Garten in der Nähe eines Beeren-Strauches vergraben...
ich habe Hipster-Wurm-Turm aus Ton von der Konkurrenz - steht in unserer Küche und wir versuchen, den BioMüll eines 2-Personen-Haushalts hierin zu verwerten
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Re: Was haltet ihr von Beetkisten
Huhu danke für die Antwort. Ich habe mal nach diesen Kisten gegoogelt. Das sind ganz normale Bäckerkisten. Ich werde mal schauen was sich im Baumarkt so findet.
Würmer hab ich ja genug da kann ich doch bestimmt welche einfach umsetzen oder? Meine Hochbeete werden diespis Wochenende befüllt. Da kommt dann auch der Kompost aus dem Garten mit rein. Ich habe da schon einige gute Exemplare gesehen. Ich bin schon ganz hibbelig.
Würmer hab ich ja genug da kann ich doch bestimmt welche einfach umsetzen oder? Meine Hochbeete werden diespis Wochenende befüllt. Da kommt dann auch der Kompost aus dem Garten mit rein. Ich habe da schon einige gute Exemplare gesehen. Ich bin schon ganz hibbelig.
Re: Was haltet ihr von Beetkisten
In einem Kasten auf dem Balkon habe ich ein Wurmrohr, ein PVC ( ) Regenrohr, in dem ziemlich viele Löcher reingebohrt sind. Es steht senkrecht im Beet, oben drauf ist ein Deckel. Das hab ich vor zwei Jahren eingesetzt, etwa zur Hälfte mit Erde gefüllt, eine handvoll Judels aus der Kiste reingesetzt und immer wieder mit Gemüseabfällen gefüttert. Die Idee ist, dass die Judels durch die seitlichen Löcher in den Kasten ausschwärmen, in der Erde ihren Humus hinterlassen und sich dann wieder an die Futterstelle begeben.Genaue Messungen kann ich nicht machen, aber ich habe den Eindruck, es hat geklappt, Judels hab ich auch an anderen Stellen des Kastens gefunden. Ob die sich geteilt haben, die einen im Rohr, die anderen im Kasten wohnen oder ob sie tatsächlich rumwandern, kann ich leider nicht feststellen. In dem Kasten hat sich auch anderes viel Kleingetier angesammelt.
Inzwischen ist das Rohr voll geworden, heute habe ich es zur Hälfte leer gemacht und den Humus verteilt. Dabei habe ich festgestellt, dass in der Futterschicht im Rohr viele Judels sind und sie deutlich dicker sind als die in der Kiste. Und fast alle hatte ein Clittellum, es scheint ihnen gut zu gehen, trotz der Temperaturen der vergangenen Nächte. Die untere Hälfte der Rohrfüllung hab ich drin gelassen, weil die so gut durchwurzelt ist. Die Pflanzen wissen wohl auch, wo die Nährstoffquelle ist.
Meine Gedanken zur Bäckerkiste: Das würde ich nicht machen, sondern eher ein etwas tieferes Gefäß mit schmalerer Öfnung wählen, das du auch gut abdecken kannst. Stell dir sonst das Festmahl vor, das du der Amsel oder dem Maulwurf bereitest: So viele Würmer auf einem Haufen!
Sonnige Grüße
Worma
Inzwischen ist das Rohr voll geworden, heute habe ich es zur Hälfte leer gemacht und den Humus verteilt. Dabei habe ich festgestellt, dass in der Futterschicht im Rohr viele Judels sind und sie deutlich dicker sind als die in der Kiste. Und fast alle hatte ein Clittellum, es scheint ihnen gut zu gehen, trotz der Temperaturen der vergangenen Nächte. Die untere Hälfte der Rohrfüllung hab ich drin gelassen, weil die so gut durchwurzelt ist. Die Pflanzen wissen wohl auch, wo die Nährstoffquelle ist.
Meine Gedanken zur Bäckerkiste: Das würde ich nicht machen, sondern eher ein etwas tieferes Gefäß mit schmalerer Öfnung wählen, das du auch gut abdecken kannst. Stell dir sonst das Festmahl vor, das du der Amsel oder dem Maulwurf bereitest: So viele Würmer auf einem Haufen!
Sonnige Grüße
Worma