Trockene Raumluft

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kiko63505

Trockene Raumluft

Beitrag von kiko63505 »

Moin in die runde,

Seit nun 2 monaten kämpfe ich hier gegen die trockene raumluft, mehr oder weniger erfolglos. Sicherlich kommt erschwerend hinzu das ich seit beginn der heizperiode einen kaminofen habe und den auch fleissig benutze. Trockene schleimhäute und braune blattspitzen an den pflanzen reisen derzeit einfach nicht ab. Alle versuche die luftfeuchte von 20% bei 20°raumtemperatur auf mindestens 40% zu steigern sind erfolglos verlaufen. Kurzfristig habe ich das zwar geschafft, aber alleine schon 10 min fenster öffnen hat gereicht um die luftfeuchte wieder auf 20% zu senken.
Ich hatte bis zu 4 wassergefüllte töpfe auf dem ofen stehen, 4 luftbefeuchter wie man sie an heizungen anbringt hingen ebenfalls am ofen, nasse handtücher auf einem wäschetrockner hatte ich als zusatz ebenfalls im versuch. Zu guter letzt habe ich dann den versuch gestartet mittels campingofen und wasser kochen dem problem entgegen zu wirken, alles ohne großen erfolg. So richtig kann und will ich das alles eigentlich nicht glauben, andere haben schimmelprobleme wegen zuviel feuchtigkeit und ich vertrockne regelerecht.
Derzeit habe ich ein luftbefeuchter als leihgerät von einem guten bekannten, das gerät arbeitet ohne zusatzfilter, reinigt weitgehenst die luft, stromverbrauch liegt bei 30watt und die luftfeuchte ist auf etwas über 30% dauerhaft angestiegen. Täglich werden in diesem gerät bis zu 8 liter wasser an die raumluft abgegeben. Der wohnraum sieht jetzt auch wieder ein wenig geordneter aus, so wassertöpfe, gaskocher und wäschetrockner stören schon das gesamtbild.

trockene grüße an alle

kiko
Hajo
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Re: Trockene Raumluft

Beitrag von Hajo »

Hallo Kiko,

deine Probleme mit der sehr geringen Luftfeuchtigkeit dürften meiner Meinung folgende Ursache haben:
Da der Kaminofen fleißig benutzt wird, benötigt dieser Verbrennungsluft. Die muß, wenn Du nicht ersticken willst,von ausserhalb zugeführt werden. Bei den gegenwärtigen Aussentemperaturen hat die Aussenluft zwar einen relativen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 80 bis 90%, das aber bezogen auf die reale Temperatur. Der absolute Feuchtigkeitsgehalt, und der spielt hier die entscheidende Rolle, ist aber sehr gering. Bei dieser geringen Temperatur ist das Speichervermögen für Wasser ebenfalls sehr klein. Bei Erwärmung der Zuluft durch die Heizung nimmt das Speichervermögen für Wasser dann aber rasant zu, d.h. die relative Feuchtigkeit sinkt drastisch. Falls Du noch eine andere Heizmöglichkeit hast,die keine Aussenluft benötigt, probier doch diese mal aus und miss dann die Feuchte der Innenluft.

Gruß Hajo
kiko63505

Re: Trockene Raumluft

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Hajo,

so generell ist mir Deine erklärung schon geläufig, zumal das thema luftfeuchte und schimmelbildung ein teil meiner beruflichen existenu ist.
Auf die idee in anderen räumen die luftfeuchte zu messen bin ich auch schon gekommen, angefangen vom heizungskeller, derzeitiger standort meiner wurmfarm, bis hin ins kinderzimmer im letzten stock. Im mittel liegt in allen räumen die rel. luftfeuchte irgenwo zwischen 20% und 30% was in etwa 4gr/m³ Wasser entspricht, brauchen allerdings würde ich in etwa 7 bis 8 gr. Wasser je m³ Wohin meine feuchte abwandert ist mir schon klar, ins freie, ins treppenhaus und dann nach oben in den 1ten stock. Aber das würde mir auch passieren wenn ich die normale heizung nutzen würde.
kiko
Hajo
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Re: Trockene Raumluft

Beitrag von Hajo »

Hallo Kiko,

da hast Du ja eine Freiluftwohnung mit ständigem Luftaustausch!
Auch wenn in der Wohnung alle Räume die Luft gegeneinander austauschen können, ist bei dichten Fenstern und Türen für die Feuchtigkeit keine Möglichkeit gegeben, irgendwie stiften zu gehen. Wenn Dein Kaminofen erst ab Heizperiode in Betrieb ist, wie war es denn im vorigen Winter? Waren die Verhältnisse da ähnlich?
Feuchtigkeit kann eigentlich nur auf folgende Weise die Wohnung verlassen oder gebunden werden:
1. ständiger Luftwechsel (undichte Fenster / Türen -> Zugluft; raumluftabhängige Heizung -> Verbrennungsluft)
2.hygroskopische Stoffe in der Wohnung (Luftentfeuchter; Silicagel)
3.kalte oder gefrorene Oberflächen, an denen die Feuchtigkeit kondensiert;
Punkt 2 und 3 hättest Du sicher schon gefunden, bei 1 kommen, wie schon gesagt, die unterschiedlichen Temperaturen innen und außen dazu. Bei 1 gibt es gegenüber 2 und 3 im Sommer keine Probleme.

MfG Hajo
kiko63505

Re: Trockene Raumluft

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Hajo,

Generell haben wir über die wintermonate ein problem mit trockener raumluft, wobei dieses problem bei uns ein wenig schlimmer ist als in anderen wohneinheiten. Frischluft wird bei uns groß geschrieben, mit anderen worten ein luftaustausch findet bei uns öfters statt als es normal wäre. Mein frauchen hat eigentlich nachts immer ein fenster offen, alle versuche dieses abzustellen endet in einer erfolglosen diskussion. Willst Du als mann ärger vermeiden gibst Du irgendwann auch nach.
Durch den kaminofen hat sich unser heizverhalten ein wenig geändert, durchweg hatten wir diesen winter 2 bis 3° mehr im wohnraum als die anderen jahre davor. Im mittel liegt derzeit die temperatur bei 21 bis 22°, im letzten jahr waren es da eher 19°. Im letzten jahr hatten wir die wohnraumtür weitgehenst geschlossen, dieses jahr war diese tür weitgehenst offen. Alles in allem hat sich einiges durch den kaminofen geändert. fenster sind eigentlich dichtschliesent, ein luftaustausch erfolgt also hier nur durch öffnen dieser.
Sicherlich senkt die erhöhte temperatur die rel. luftfeuchte, verstärkt hierzu käme noch das treppenhaus durch die offene tür, die darüber liegenden zimmer und die wetterlage im dezember.
Gestern habe ich wieder 8l wasser über den verdunster in die raumluft abgegeben, mit dem erfolg das ich auf 36% rel. luftfeuchte kam. Alles in allem habe ich in einer woche nun gut und gerne 30l wasser auf diese art verdunstet und genau das erscheint mir sehr viel. Als mögliche und plausible erklärung für mich selbst käme da nur ein absolutes austrocknen der wände und des inventars in den letzten wochen in frage .
Die derzeitige wetterlage allerdings hat mein problem erheblich abgeschwächt, im moment habe ich 18,3°C und 41% rel. luftfeuchte am pc, heizung und ofen sind aus.

mfG
kiko
Hajo
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Re: Trockene Raumluft

Beitrag von Hajo »

Hallo Kiko,

hab mir gerade mal aus dem Internet die absoluten Sättigungswerte des Wassers geholt:
-10 °C = 2,36 g/m³; - 5°C = 3,41 g/m³ ; +19°C = 16,3 g/m³ und +23°C = 20,6 g/m³. Bei vollständigem Luftaustausch mit diesen Werten ergibt sich bei 100% rel Feuchte Aussenluft dann folgende rel. Innenfeuchte:
-10°C auf +19°C => 14,5%, -10°C auf 23°C =>11,5%, -5°C auf 19°C => 21% und bei -5°C auf 23°C => 16,6% !
Da braucht man sich dann natürlich nicht zu wundern, wenn's dann sehr trocken ist. Daß dies aber so extrem ist, hätte ich mir aus dem Gefühl heraus nicht so vorgestellt. 8 Liter pro Tag Wasser ist aber ein trotzdem ein mächtiger Brocken, wo der hingeht, ist mir echt schleierhaft!
Wenn Wände und Mobiliar austrocknen sollten, geben die Wasser an die Raumluft ab, so daß die Innenfeuchte dadurch steigen müsste.

MfG Hajo
kiko63505

Re: Trockene Raumluft

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Hajo,

da hast Du dir aber viel mühe gegeben um dieser sache dienlich zu sein, danke für die infos die hoffentlich dem einen oder andern dienlich sein kann.
Zum ermitteln der werte benutze ich eine kostenlose excell datei die man im internet herunterladen kann, jeder der daran interesse hat kann diese hier runterladen http://hobby-photo.de/download/Luftfeuc ... -photo.xls
In der tat sind 8 liter wasser eine menge, aber so ein wassereimer lügt nicht.
Wenn ich davon ausgehe das 6 bis 8 wochen die raumfeuchte in etwa bei 20% gewesen war, so kann ich mir auch vorstellen das in dieser zeit alles an feuchte in den wänden, holzdecken und möbeln in die raumluft übergegangen ist. Gehe ich nun davon aus das diese gegenstände sich erst wieder mit feuchtigkeit sättigen müssen so wäre das eine erklärung für die 8 liter wasser am tag.

mfG
kiko
Hajo
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Re: Trockene Raumluft

Beitrag von Hajo »

Hallo Kiko,

mir ist Dein Problem mit der trockenen Raumluft gestern abend nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
Mich hat einfach mal interessiert, wie oft bei dieser Wassermenge und einer angenommenen
Luftfeuchtigkeiterhöhung von ca 10% durch Verdunstung ein Luftwechsel stattfinden muß und welche
Energiemenge Dir da entfleucht.
Annahmen: Aussenluft -5°C 100% Feuchte; Innenluft 23°C; verdunstete Wassermenge 8000g;
Verdunstungswärme Wasser: 8000g x 539kcal/kg = 4312 kcal
1 kWh = 859,8 kcal => 4312/ 859,8 = ca 5 kWh;
Bei -5°C hat Luft eine abs.Feuchte von 3,4g/m3 = 16,6% Feuchte nach Erwärmung auf 23°C.
Bei 26,6% Feuchte sind 5,48g/m³ enthalten, ist eine Differenz von 2,08 g/m³.
8000 g / 2,08 g/m³ = 3846m³ Luft. Bei einer Wohnungsgröße von 120m² und 2,5m Höhe sind
300 m³ Luft enthalten, 10% Mobiliarvolumen abgezogen, ergeben 3846m³/270m³ = 14,25 Luftwechsel
pro Tag. Bei einer mittleren Dichte der Luft von 1,2kg/m³ sind das 4615kg. Die spez.Wärme Luft
ist ca. 0,24 kcal/kg*Grd. Aufzuwendende Energiemenge zu Erwärmung :
3846m3 x 1,2kg/m³ x 0,24kcal/kg*grad x 28 Grad = 31014kcal. Das sind 31014kcal / 859,8 kWh/kcal
= 36,1kWh. 5kWh für Wasserverdunstung dazu = 41kWh. Und das täglich.
Macht im Monat 41kWh x 30 Tage = 1230kWh. Bei 5ct/kWh entfleuchen Dir dann im Monat 61,5 €, mit denen
Du die Umwelt heizt. Ich war platt, als ich das sah. Oder mache ich hier eienen kapitalen Rechenfehler?

Mal 'ne andere Frage. beim Schreiben eines Beitrages interessieren mich die kleinen grünen
Männchen an der rechten Seite. Ziehe ich eines von ihnen per Maus in's Editierfenster, so
verwandeln sie sich mit konstanter Boshaftigkeit in eine Internetadresse. Die Vorschau ergibt
das gleiche Ergebnis. Recherchen im persönlichen Bereich, ob ich ein Häkchen oder andere
Einstellmöglichkeiten übersehen habe, waren negativ. Was mache ich bei den Smileys falsch?

MfG Hajo
kiko63505

Re: Trockene Raumluft

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Hajo,

nu hab ich mich erst einmal von dem schleudertrauma erholt, welches ich vom lesen der vielen zahlen bekommen habe :lol:. (um den smilie einzufügen habe ich jetzt lediglich den passenden smilie angeklickt)

Rechnerisch scheinen die zahlen zu stimmen, alles andere müsste ich irgendwie erst nachvollziehen. In der tat allerdings wäre das eine menge an energie die verloren ginge.
Praktisch gesehen erscheint mir jetzt ein 14 facher luftaustausch innerhalb der wohnräume ein wenig viel, das würde ja einem mittlerem sturm gleichkommen :?
Seit beginn der heizperiode habe ich jetzt gut 2 raummeter holz verfeuert, je rm wären das in etwa 2100KW/h brennwert, wären zusammen 4200KW/h. Rechnet man nun 10% vom brennwert ab so hätte man den heizwert von buchenholz. Der luftbefeuchter hat einen stromverbrauch von 30 watt/h und ist bisher ca 40std gelaufen, was in etwa 1,2KW entsprechen würde. In € ausgedrückt habe ich ca. 130€ an kaminholz und einige cent an strom verbraucht ohne das ich frieren musste und weitgehenst ohne heizung.
Ob denn meine entscheidung den kaminofen zu kaufen sich rechnet wird sich erst noch zeigen müssen, die nächste heizkostenabrecheng wird da ein wenig licht in die sache bringen, wobei ich die anschaffungskosten vorab mal ausen vorlassen möchte.
Ein erhöhter luftaustausch findet bei uns statt, das ist nun einmal fakt, dieser luftaustausch fand aber auch in den jahren vorher statt. Unerklärlich bleibt für mich weiterhin wo denn die erzeugte luftfeuchte bleibt, bzw. auf welche weise diese abwandert oder sich sonstwo bindet.
Derzeitiger wert im wohnraum:
18,5°C und 39% rel. luftfeuchte, was in etwa 6,18gr wasser entspricht.
Derzeitiger wetterwert laut wetteramt hier im ort:
5°C und 81%rel. luftfeuchte, was in etwa 5,5gr wasser entspricht.

mfG
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Hajo
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Re: Trockene Raumluft

Beitrag von Hajo »

Hallo Kiko,

für den Sonntagvormittag waren das ja etwas viel Zahlen, aber ohne Rechnerei geht's nicht. Die nächste Heizkostenrechnung wird's ja zeigen, was Dich das alles gekostet hat. Bei 5°C Aussentemperatur und 81 % sieht's natürlich schon ganz anders aus.
Und mit den Smilies kann ich nur sagen: (danke)
Auf die Idee war ich nicht gekommen...

Noch eine Antwort zu meinen "Zwischenringen": Diese großen Linsen habe ich beim Fotoshooting einfach vor mein Kameraobjektiv gehalten, die hat einen Schutztubus, da komme ich dem Zoomobjektiv nicht in die Quere.
Bei der dicken Linse sind die Verzeichnungen und Farbsäume schon seeehr deutlich zu sehen (Foto Springschwänze).
Welche Vergrößerung das gibt, weiß ich nicht, ausschlaggebend ist doch das erreichte Bildfeld.

MfG Hajo
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