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Moos in Wurmkompost - Probleme wegen fungizider Wirkung?

Verfasst: So 15. Apr 2012, 14:56
von dynamind
Ich sammel ab und zu von der Grünschnitthalde im Wald bei uns hinter dem Haus ein Moos-Gras Gemisch ein, dass beim Nachbarn vermutlich beim Vertikutieren anfällt. Jetzt habe ich mal gegoogelt wegen Moos auf dem Kompost und bin dann darauf gestossen, dass manche Moose (oder alle?) eine stark fungizide und antibakterielle Wirkung haben sollen. Dann wäre das aber ja Gift für unsere Kompostmischung, oder?

Meine bisherigen Erfahrungen mit der Mooskompostierung (erst seit letztem Sommer) sind nicht soo schlecht, weil Moos wie kleine Schwämme alles schön feucht und doch luftig hält - aber beim Komposternten aus meinem Thermokomposter ist mir nun auch aufgefallen, dass die Schicht mit den Moosen die ich letztes Jahr in den Komposter eingebracht habe noch sehr viel unzersetztes Moos enthält.
Hat jemand Erfahrungen mit dem verkompostern von eher grossen Mengen Moos? Wurmmann? Hattest Du nicht mal was dazu geschrieben? (als ich von meinem "Moosgärtlein" geschrieben hatte :P )

Hier ein Erfahrungsbericht zur fungziden Wirkung von Moos:
http://www.pferdeglueck.de/content_dir. ... ab06121009

EDIT:
und hier noch was im Forum gefunden:
viewtopic.php?f=4&t=393&hilit=moos

Wie sind eure Erfahrungen mit Moos?

Re: Moos in Wurmkompost - Probleme wegen fungizider Wirkung?

Verfasst: So 15. Apr 2012, 22:36
von Wurmmama
In die Sonne legen und trocknen lassen, wuerde ich vorschlagen. Ich lege Moos immer zuoberst auf den Holzkomposter, damit es austrocknet.

Re: Moos in Wurmkompost - Probleme wegen fungizider Wirkung?

Verfasst: Di 5. Jun 2012, 13:54
von helicius
Auch wenn mein Wurmcafé erst seit Januar läuft, war Moos aus meinem Rasen wohl mein erstes Experiment. . .
(Ich hab´ einfach zu viel davon. . . :( )
Ich hatte versucht es zu pressen und zu trocknen, um es als Hanfmattenersatz zu nehmen. Das geht schlecht, weil es nicht zusammen hält. Aber weil ich auch den Eindruck hatte, daß die Würmer es mögen, hab´ ich noch öfter welches rein - auch ungetrocknetes.
Getrocknet oder nicht, eingegraben, oder oben drauf, machte bei mir alles keinen wesentlichen Unterschied.
Es hält das Substrat luftig, wird aber selbst nur schlecht verarbeitet.

Probleme konnte ich keine feststellen. Meine kleine Farm läuft zwar etwas langsam, aber das könnte ja auch 1000 andere Gründe haben. Manchmal hatte ich den Eindruck, daß sich die Enchyträen durch´s Moos etwas stärker vermehren, aber vielleicht sehe ich sie darauf nur besser. . .

Ob es insgesamt eher nutzt oder schadet, kann ich natürlich nicht beurteilen, da mir die 'Kontrollgruppe' fehlt - also eine 2. Wurmfarm mit den gleichen Bedingungen, nur ohne Moos.
Unter: viewtopic.php?f=4&t=393&hilit=moos findet sich der Beitrag von Flomax, der einen solchen 'Versuch mit Kontrolle' mit seinem 'Deckelmoss' gemacht hat. Das ist wahrer Forschereifer - bin schwer beeindruckt.
Wenn meine Wurmfarm etwas besser eingefahren ist, nehm´ ich mir mal ein Beispiel daran und fülle 2 Eimer - den einen auch mit Moos. Aber vielleicht hat´s bis dahin ja schon jemand anderes gemacht und es hier berichtet. . . :lol:

Re: Moos in Wurmkompost - Probleme wegen fungizider Wirkung?

Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 21:45
von derdaniel1972
Ich benutze Moos schon seit Anbeginn meiner Wurmzuchtversuche.
Es braucht recht lange bis es zersetzt ist, hält das Substrat auch auf geschätzten 30cm Höhe immer schön luftig und speichert überflüssige Feuchtigkeit. Für die Hälterung von Angelwürmern halt ideal, zur schnellen Wurmhumusherstellung eher nicht geeignet...
Nach ca. einem dreiviertel Jahr ist das Moos dann auch komplett verarbeitet und die Eimer fangen an sich zu verdichten. Ich werde jedoch bald auch meine (Kompost-)Würmer aus den Eimern in große Thermoboxen einsetzen (um die Substrathöhe niedrig halten zu können) und werde auf jeden Fall wieder reichlich Moos in das Substrat einarbeiten.
Also ich kann es nur empfehlen...

Gruß Daniel