Auch Kompostwürmer haben ihre Wohlfühltemperatur! Während wir es uns mit warmen Pullovern gemütlich machen, wird es Zeit, auch die Wurmkiste winterfest zu machen. Zwischen 15 und 25 °C arbeiten die kleinen Helfer am effizientesten, doch sobald die Temperatur unter 10 °C fällt, werden sie träge. Sinkt sie weiter, kann Frost sogar zum Problem werden. Damit deine Wurmkiste auch im Winter aktiv bleibt, haben wir praktische Tipps für dich zusammengestellt.
Der richtige Standort der Wurmkiste im Winter
Wenn deine Wurmkiste im Haus steht, brauchst du dir kaum Sorgen zu machen – auch wenn die Würmer bei Temperaturen unter 15 °C langsamer fressen. Falls deine Wurmfarm normalerweise draußen steht, solltest du sie jetzt an einen geschützten Platz bringen – etwa in eine Garage, einen Schuppen oder nahe an eine Hauswand. Auch Zugluft solltest du vermeiden
Isolierung: Der „Wintermantel“ für deine Wurmkiste

Beim Kompostieren entsteht Wärme – doch ohne Isolierung geht sie schnell verloren. Um die Aktivität deiner Würmer aufrechtzuerhalten, kannst du deine Kiste mit Decken, Pappe oder Luftpolsterfolie dämmen. Wichtig: Luftlöcher offen lassen, damit die Würmer weiterhin Sauerstoff bekommen! Zudem hilft es, den letzten reifen Wurmhumus erst im Frühjahr zu ernten, da er eine zusätzliche Isolationsschicht bildet.
Wurmkiste natürlich heizen
Falls es besonders kalt wird, kannst du deine Wurmfarm mit wenig Aufwand auf Temperatur halten. Eine Mischung aus Salatblättern und Kaffeesatz im Substrat sorgt für einen leicht erhöhten Rottevorgang und damit für Wärme. Einfach unterheben, mit atmungsaktiven Hanfmatten abdecken und den Deckel schließen – so bleibt die Temperatur stabil, ohne dass die Würmer gestört werden.

Elektrische Heizmöglichkeiten für extreme Kälte
Für Regionen mit harten Wintern gibt es auch strombetriebene Lösungen, die wenig Energie verbrauchen. Ein Heizkabel für Terrarien oder ein Aquariumsheizstab (25 Watt) reichen völlig aus. Wichtig ist, dass du die Temperatur nicht über 25 °C einstellst und regelmäßig die Feuchtigkeit überprüfst.
So gehen Sie vor …
Heizkabel für Terrarien
Vergraben Sie das Heizkabel mittig im Wurmsubstrat der oberen Etage. An einer Ecke führen Sie das Stromkabel nach außen, um es an den Strom anzuschließen. Achten Sie darauf, beim Schließen des Deckels das Stromkabel nicht zu beschädigen. Temperatur auf maximal 25 °C einstellen.
Aquariumsheizstab
Wichtig ist, dass der Heizstab wirklich für den Einsatz im Wasser zugelassen ist. Diese Methode funktioniert für alle bei Wurmwelten.de angebotenen Wurmkisten außer der Worm Works.
1. Stellen Sie den Heizstab in eine Glasflasche mit weitem Hals (zum Beispiel eine Milchflasche).
2. Halten Sie die Flasche nun so schräg, dass sie in die obere Etage der Wurmkiste passen würde, und füllen so viel Wasser ein, dass der Heizstab komplett damit bedeckt ist, aber kein Wasser aus der Flasche auslaufen kann.
3. Vergraben Sie dann die Flasche schräg in die oberste Schicht des Wurmsubstrates. Die Öffnung sollte herausragen. Sie können diese mit einem provisorischen Stopfen aus Papier verschließen, um zu verhindern, dass sich ein Wurm in die Flasche verirrt. Das fixiert zugleich das Kabel des Heizstabes und mindert die Verdunstungsrate.
4. Das Kabel mit dem Stecker nach außen führen, Deckel vorsichtig schließen und an den Strom anschließen. Die Temperatur auf maximal 25 °C einstellen.
5. Wichtig: Bitte regelmäßig kontrollieren, ob noch genügend Wasser in der Flasche ist, da der Heizstab nicht im Trockenen betrieben werden darf.
Kontrollieren Sie bei beiden Methoden die Feuchtigkeit des Substrates in unmittelbarer Nähe der Wärmequelle. Es sollte nicht zu trocken werden.

Um ganz sicherzugehen, hat es sich bewährt, ein Thermometer für die Wurmkiste zu verwenden. So haben Sie die Temperatur immer im Blick und vermeiden Überhitzungen.
Was tun, wenn die Wurmkiste einfriert?

Sollte es doch einmal schiefgehen und Ihre Wurmfarm friert durch, ist noch nicht alles verloren. Kompostwürmer reagieren bei zunehmender Kälte zunächst mit erhöhter Fortpflanzungsaktivität. Dieser natürliche Mechanismus sichert das Überleben der Spezies, denn die Wurmkokons schützen die Nachkommen ein Stück weit vor Kälte, während bereits geschlüpfte und erwachsene Würmer möglicherweise erfrieren werden.
Sobald es wärmer wird, schlüpfen die jungen Würmer und bauen die Population neu auf. Falls du nachhelfen möchtest, kannst du im Frühling einfach neue Kompostwürmer oder ein Wurmkisten-Starterset hinzufügen. Das Set enthält alles, um Ihrer Population einen Energieschub zu verleihen.
Schimmel in der Wurmkiste?
Kältere Temperaturen bedeuten, dass die Würmer langsamer fressen – und manchmal bleibt organisches Material länger liegen. Sollte sich Schimmel bilden, einfach unterheben – die Würmer werden ihn spätestens im Frühjahr fressen und verwerten.
Lesen Sie ergänzend auch unseren Blogartikel Zubehör, welches die meisten Wurmfarmer nicht kennen, um einen Überblick zu bekommen, wie Sie den Unterhalt Ihrer Wurmkiste bestmöglich umsetzen können. Bei weiteren Fragen können Sie sich auch in unserem Forum umschauen und sich mit Gleichgesinnten austauschen.
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Gerade habe ich Ihren Artikel über die Temperaturen in der Wurmkiste gelesen. Es wird sehr viel zur erforderlichen Temperatur gesagt. Meine Frage, sind die verschiedenen Würmer unterschiedlich empfindlich auf Temperaturen? Ich habe kanadische Tauwürmer gekauft, die im Kühlschrank bei 5° aufzubewahren sind.
Da ich die kanarischen Tauwürmer in einer entsprechenden Kiste gern weiter züchten möchte, wäre ich für eine Antwort auf meine Frage sehr dankbar.
Besten Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Otto Schaper – Rinkel
Hallo Otto,
ja, Tauwürmer und KompostWürmer benötigen ganz unterschiedliche Temperaturen, da sie in ganz unterschiedlichen Lebensräumen wohnen. Tauwürmer benötigen kühle Temperaturen, 2-5 Meter tiefe Röhren im Erdboden und 24 Monate um geschlechtsreifen Nachwuchs zu bilden.
Kompostwürmer lieben 20°C, zu tausenden zusammen und haben nach 8-10 Wochen geschlechtsreife Nachkommen. Es ist daher sehr einfach möglich KOmpostwürmer zu vermehren. Tauwürmer kann man gut einige Monate hältern (Sieh auch hier: https://www.wurmwelten.de/tauwuermer-haeltern-eine-wurmtonne-selbst-gebaut/ ) aber Nachwuchs zu bekommen ist äusserst schwierig. (Liest man oft im Netzt, aber wenn man nachschaut handelt es sich immer um Lumbricus rubellus und nicht Lumbricus terrestris )
Vg, Jasper
Hallo Otto,
de unterschiedlichen Empfehlungen liegen an den unterschiedlichen Arten von Würmern. Kanadische Tauwürmer (welche übrigens identisch mit den „deutschen“ sind), wohnen tief im Erddreich und benötigen 5°C um sich dauerhaft wohl zu fühlen. Sie zu vermehren ist nur sehr schwer möglich, siehe: https://www.wurmwelten.de/tauwuermer-haeltern-eine-wurmtonne-selbst-gebaut/
Dendros und andere Kompostwürmer leben in der oberen Streuschicht und bevorzugen warme Temperaturen um die 25°C, damit sie von den schnell vermherenden Bakterien profitieren können. Man kann Kompostwürmer bei 5°C lagern, da Sie so weniger fressen. Vermehren werden die sich aber nicht, dazu brauch es mindest 12°C.
Ich hoffe das brachte etwas Licht ins Dunkel.
Viel Erfolg!
Jasper
Meine Wurmkiste hat einen festen Platz im Heizraum. Dort haben es meine Würmer mollig warm,
denn die Abwärme der Heizanlage heizt den ganzen Raum auf, und so arbeiten sie zu allen Jahreszeiten optimal, was mein Kompost nicht tut. Der macht Winterpause.
Hallo, kann ich meine Würmer auch in Beete zum Überwintern eingraben?
Ja, absolut