Flüchtige Würmchen

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Tharaea
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Flüchtige Würmchen

Beitrag von Tharaea »

Hallo alle zusammen,

Ich habe seit circa 2 Monaten eine Wurmfarm (Urbalive), die bisher auch ganz gut läuft. Gestartet habe ich das ganze mit 500 Würmern, die sich fleißig vermehren. In den letzten zwei Wochen konnte ich immer mehr Babywürmer entdecken. Kugelmilben und Springschwänze arbeiten auch fleißig mit und gegen die Trauermücken bin ich mit Nematoden und Gelbtafeln vorgegangen.

Verluste einzelner Würmer, die auf Entdeckungsreise gegangen sind, hatte ich gelegentlich. Ich habe den Wurmis dann einen Kokosblock und die zweite Ebene spendiert. Danach war mit der Migration erstmal wieder Ruhe.

Seit ein paar Tagen steigen meine Wurmis verstärkt in die Auffangschale ab. Den ein oder anderen toten Wurm habe ich dort auch schon gefunden. Wurmtee gibt es noch nicht, nur Kondenswasser. Den Ablaufhahn hatte ich zur besseren Belüftung offen.

Heute haben sich gleich 4 Würmer gleichzeitig auf die Flucht begeben. 3 Würmchen konnte ich noch Retten, das 4. Ist leider der trockenen Umgebung zum Opfer gefallen.

Nun bin ich auf der Ursachensuche. Ich fahre in ein paar Wochen für 2,5 Wochen in den Urlaub und habe Angst, dass ich danach einen ganzen Wurmfriedhof vorfinde.

Der Ph-Wert ist in Ordnung, ich habe an mehreren Stellen Ph-werte zwischen 7 und 8 gemessen. In beidenen Ebenen sind viele Würmer zu finden. Ich füttere alle 2 Wochen Urgesteinsmehl (Lavagestein) mit ein bisschen gemahlener Eierschale.

Folgende mögliche Ursachen kann ich als Laie mir vorstellen:

1) Überfütterung: ich hatte ich der letzten Woche ziemlich viele Gemüsereste und ich bin nicht immer geduldig genug mit der Fütterung zu warten.

2) Die Wurmis mögen keinen Blumenkohl. Ich habe den restlichen TK-Blumenkohl (2 Hand voll) aufgetaut und klein geschnitten, weil er weg musste. Seitdem riecht es eher kohlig als nach Walderde.

3) Irgendwo habe ich gelesen, dass die Wurmis bei Regen gern flüchten. Sie letzten Tage hat es viel geregnet und bei dem Starkregen kann man den Regen in unserer Dachwohnung auch gut hören.

Und jetzt ist das Schwarmwissen gefragt: Hat irgendwer vielleicht noch eine Idee, woran es liegen kann. Tips für die Versorgung im Urlaub sind auch willkommen.

LG Thara
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Wurmcolonia
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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Thara, (wave)

zuerst einmal ein herzliches (willkommen) auf dem Wurmforum.
Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir.

Deine Wurmafarm ist ja noch jung. Für die "Einlaufzeit" rechnet man gut und gerne mit drei Monaten und länger. Flüchtlinge sind anfänglich leider normal, werden mit der Zeit aber immer weniger. Mit einzelnen Erkundungslustigen musst Du auch in Zukunft noch rechnen.

Über die Methoden, sie mit Licht (z.B. kleine LED über Kiste) oder mit dem sogen. Bleib-Hier-Elixier findest du jede Menge Infos auf diesem Forum.

Außerdem gibt es einen hilfreichen Artikel, wie man die Wurmfarm vorbereiten kann, wenn der eignen Urlaub ansteht auf wurmwelten.de : https://www.wurmwelten.de/wurmkiste-im-urlaub/ .
Dort gibt es sehr viele Infos zum Thema Wurmhaltung. Für Fragen steht dir die Community hier im Forum zur Verfügung.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß und eine interessante zeit mit deinen Wurmis.

Herzliche Grüße
Wurmcolonia
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
Tara
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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von Tara »

Hallo Thara,

Meine Wurmfarm (DIY) ist ein paar Wochen jünger als Deine. Mit Flüchtlingen habe ich das gleiche Problem. Jeden Morgen kann ich bis zu fünf Würmer "einsammeln". Seit ich die Box in eine etwas größere gestellt habe, in der immer in kleiner Schluck Wasser den Boden bedeckt, vertrocknen sie mir wenigstens nicht mehr. Bis auf einen, der trotz Bleib-Hier-Elixier aus der größeren Kiste abgehauen ist - und das sogar tagsüber, nicht nachts. Warum das Elixier bei ihm keine Wirkung zeigte - keine Ahnung. Alle anderen belieben zumindest in dieser Kiste drin.

In der Auffangschale habe ich auch immer ein paar Würmer. Wurmtee gibt es noch nicht, aber etwas Humus bringen die Kleinen sich immer mit, so dass sie es auch da unten gemütlich haben, bis ich sie wieder nach oben befördere.

Leider habe ich also auch keine Ahnung, wie ich die Würmer sonst überreden kann, in der Kiste zu bleiben. lese anr gern hier mit - vielleicht hat jemand noch einen guten Rat.

VG
Tara

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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von ProFredi »

Hallo,
ich hab das gleiche Problem, meine drei Wurmkisten sind jetzt 1 Jahr alt,
aber es flüchten auch immer ca. 5 Würmer pro Woche.
Ich weiss auch nicht wie ich die Flucht eingrenzen kann.

Vielleicht gibt es ja jemand der uns dabei helfen kann.
Wallerking
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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von Wallerking »

Was sie auch mögen ist knoblauch und Karotten ist mir aufgefallen
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Tharaea
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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von Tharaea »

Hallo,

danke für die lieben Antworten.

Ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht. Heute morgen habe ich wieder zwei Wurmmumien gefunden. Und ein frecher Wurm wollte gerade die Flucht antreten. Ich werde jetzt wohl die Lichterkette vom Weihnachtsbaum vorzeitig aus dem Keller holen, um für nächtliche Beleuchtung zu sorgen.

Im Auffangbecken war wieder Familienparty. Vom Babywurm bis zum Rentner, alle sind sie nach unten gepilgert, bestimmt 20 Stück. Langsam glaub ich das ist das Kondenswasser, auf das sie so fliegen. Badeparty für Wurmis, sozusagen. Ich habe ihnen ein paar Steine als Badeinseln spendiert.

@Tara : So ein Auffangbecken, habe ich mir auch schon überlegt. Irgendwo habe ich gelesen, dass feuchte Wellpappe auch super ist, um flüchtigen Würmchen einen temporären Unterschlupf zu bieten. Jetzt muss ich nur noch ein Tablett oder etwas änhliches finden, das von der Größe passt.

Ob Bestechung mit Wassermelone funktioniert, um die Würmer, zumindest temporär nach oben zu locken?
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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von Worma »

Hallo,
meine Erfahrung nach 5 Jahren Wurmkiste ist, dass es immer wieder einzelne Ausreißer gibt, egal wie gut die Kiste eingefahren ist. Es liegt wohl in der Natur der Würmer, dass einige von ihnen 'neues Land' erobern wollen und sich deshalb mal umsehen, was in der Umgebung so zu finden ist.
Meine Kiste steht im Keller. Das hilft zwar nicht den Ausreißern, die sich in den Tod stürzen, vermeidet aber Konflikte mit meinen Bedürfnissen nach einer wurmfreien Wohnung. :D
Sonnige Grüße
Worma
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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von ProFredi »

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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von Rikes Kiste »

Worma hat geschrieben:meine Erfahrung nach 5 Jahren Wurmkiste ist, dass es immer wieder einzelne Ausreißer gibt, egal wie gut die Kiste eingefahren ist. Es liegt wohl in der Natur der Würmer, dass einige von ihnen 'neues Land' erobern wollen und sich deshalb mal umsehen, was in der Umgebung so zu finden ist.
Das beruhigt mich sehr...

Ich habe vor einiger Zeit tasächlich auch ein paar Wurmflüchtlinge gehabt, die zeitlich aber nacheinander ihr Ende gefunden haben.... vertrocknet auf dem Fußboden und schon Wurmmumien (cry)
Ich habe es erst auf die Hanfmatte geschoben, denn ich hatte lange Zeit (einige Monate) keine Hanfmatte in der Kiste - das lief ganz gut, muss ich sagen, besser als ich dachte - hatte dann über Sommer aber wieder eine hineingetan, weil die Fruchtfliegen in meiner Wohnung die Wurmkiste aufgrund der Obstreste (insbesondere Wassermelonenschale und Reste vom Erdbeergrün, Bananenschale etc.) seeeehr interessant fanden. Die haben sich auch durch die Maschen des darüber gelegten Moskitonetzes gezwängt, wenn ich die Wurmkiste tagsüber zum Lüften offen hatte (es bildet sich sonst viel Kondenswasser an der Deckelinnenseite, außerdem habe ich den Eindruck, dass meine Wurmies besser und schneller kompostieren, wenn sie viel frische Luft bekommen).
Ich dachte, die Hanfmatte, die plötzlich da war, hat sie "verwirrt", weswegen sie dann stiften gegangen sind...

Und dann hatte ich vor kurzem auch wieder einen Flüchtling, wieder auf dem Fußboden im Flur, der war aber noch sehr lebendig - glücklicherweise! -, den habe ich dann wieder in die Kiste zurücksetzen können.
Beim zweiten Mal Abhauen (ich hatte den Eindruck, es war derselbe Wurm) habe ich ihn vor dem Zurücksetzen in die Kiste kurz unter den Wasserhahn gehalten, damit er nicht ganz so trocken ist und dann erst in die Kiste zurückgesetzt.

Seitdem ist tatsächlich Ruhe.

Vielleicht hat er den anderen Bescheid gesagt, dass es da draußen eh nichts angenehmes gibt.... :lol:
Tharaea hat geschrieben:3) Irgendwo habe ich gelesen, dass die Wurmis bei Regen gern flüchten. Sie letzten Tage hat es viel geregnet und bei dem Starkregen kann man den Regen in unserer Dachwohnung auch gut hören.
Was mir noch einfällt...
In der letzten Zeit war es ja doch recht "kuschelig" ("unangenehm warm" :roll: ), vielleicht ist es deinen Wurmies zu heiß geworden?
Die können zwar auch höhere Temperaturen ab, da gab's hier auch schon mal eine Experimentierreihe zu.... - aber irgendwann ist auch Schluss.

In einer noch jungen Kiste ist das u.U. auch ein gravierenderes Problem als in einer gut eingefahrenen Kiste...
Nur ne Vermutung....
Vllt bist du wirklich zu ungeduldig mit den Kleinen...
Tharaea hat geschrieben:2) Die Wurmis mögen keinen Blumenkohl. Ich habe den restlichen TK-Blumenkohl (2 Hand voll) aufgetaut und klein geschnitten, weil er weg musste. Seitdem riecht es eher kohlig als nach Walderde.
Möglich.
Vielleicht ist es auch zu schnell pampig geworden und die "Aufräumerchen" kamen nicht schnell genug hinterher.
Ich verfüttere auch Kohl (allerdings nicht TK) und meine fressen es problemlos. Dauert ein kleines bisschen und ja, auch bei mir riecht es zu Anfang nach Kohl, insbesondere bei größeren Mengen, aber das gibt sich spätestens nach dem zweiten oder dritten Tag, dann riecht's wieder nach Erde.
Hilfreich ist es, wenn man die Gemüsereste vor dem Verfüttern leicht anwelken lässt (anwelken, nicht schimmeln!), dann ist es interessanter.

Wenn zu viel Feuchtigkeit bei sein sollte, dann am besten gleich Papierfasern zugeben. Das saugt überschüssige Feuchtigkeit auf und hält das Substrat etwas länger luftig. Und es sorgt für die spätere Krümeligkeit des fertigen Humus' ;)
Tharaea hat geschrieben:1) Überfütterung: ich hatte ich der letzten Woche ziemlich viele Gemüsereste und ich bin nicht immer geduldig genug mit der Fütterung zu warten.
Ich glaube, den Fehler habe wir alle zu Anfang gemacht (ich auch ;) :D ), aber das System braucht halt etwas Zeit, bevor es reibungslos größere Mengen verstoffwechseln kann.
Da muss man sich eben in Geduld üben... - und im Zweifel doch etwas länger Gebrauch vom Restmüll oder der Biotonne machen, den Würmern zuliebe.
Denn wenn man Pech hat, dann kippt die Kiste und die Sauerei ist am Schluss noch viel, viel größer und im Zweifel alle Würmer tot, das will man ja auch nicht.

Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg
Henrike
die einen gekippten pH-Wert und viel Grübelei bereits hinter sich hat
Bild Meine Wurmkiste - aus Ahorn-Hartholz (gekauft), auf Rollen, mit Wurmteetasse und Zapfhahn
Wo? - im Flur (in der Wohnung)
seit Juni 2022 in Betrieb Bild
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Tharaea
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Re: Flüchtige Würmchen

Beitrag von Tharaea »

Hallo Rieke,

Vielen Dank für deine umfangreiche Rückmeldung. :)

Inzwischen haben sich die flüchtigen Würmchen doch dazu entschieden in der Wurmkiste zu bleiben und sich dort heimisch zu fühlen.

Sobald die Luftfeuchtigkeit wieder runterging und die Temperaturen hoch, haben dir Wurmis die Fluchttätigkeit eingestellt. Also war es wahrscheinlich Feuchtigkeitsbedingte Migration. Wenn sich bei mir unter dem Deckel oder in der Auffangschale Kondenswasser bildet, migrieren die Wurmis dort auch mit Vorliebe hin.

Gegen die Hitze gehe ich normaler Weise mit Kühlakkus vor und aktuell stehen die Wurmis im Keller, um der Hitze zu entgehen. Während meinem Urlaub dürfen die Wurmis ihr Futter jetzt mal restlos aufmampfen. Dann kann ich bei meiner Rückkehr fröhlich weiterfüttern.

Das zu viel anfallende Futter habe ich in letzter Zeit eingefroren, um es zu füttern, wenn wir viel unterwegs sind und weniger kochen.

Mal gucken, wie es nach dem Urlaub aussieht. Hoffentlich gibt es dann gut Nachwuchs. :)

Lg Thara
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