Frisch geschlüpfte Würme sind relativ klein, da musst du evtl. mit der Lupe suchen.„kann ich irgendwie keine Nachkommen ausmachen“
Schau mal das Substrat genau durch, kannst du Wurmkokons finden? Diese sind (je nach Spezies) etwa 2-5 mm lang, ca. 2 mm breit, und länglich-oval bis zitronen- o. eiförmig, und habe eine gelblich bis braune Färbung.
Das man nach 2 Monaten noch keine (deutliche) Steigerung der Wurmpopulation sieht, muss nicht zwangsläufig ein schlechtes Zeichen sein: Bei niedrigen Temperaturen vermehren sich die Würmer langsamer, z. B. wenn die Wurmfarm in einem kühlen Raum (z. B. Keller) steht. Wenn die Temperatur im Bereich von etwa 10°C bis knapp über 0°C liegt, kriechen die Würmer eher in tiefere Schichten und legen eine Art Winterruhe ein.
Zitat von Gex909:
Um die Schicht aufzufüllen, und damit den Lebensraum der Würmer zu vergrößern, sollest du halb zersetzten Kompost zugeben. Dieser enthält viele nützliche Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) und Bodentiere (z. B. Milben, Asseln, Springschwänze), die die Zersetzung in der Wurmfarm beschleunigen (Zerkleinerung und An-/Vorverdauung der Abfälle), und so für ein „wurmfreundlicheres“ Milieu sorgen. Kompstwürmer haben keine Mundwerkezuge u. können daher nur sehr kleinteiliges u./o. matschiges Material fressen. Viele andere Tiergruppen haben Mundwerkzeuge (z. B. Asseln, Tausendfüßer, Springschwänze, Insekten), sie kauen u. verdauen sozusagen das Futter für die Würme vor. Pilzmycelien, Bakterien u. noch nicht / unvollständig verdaute Stoffe in Ausscheidungen (z. B. befinden sich im Kot von Hornmilben ca. 75 % unverdaute Anteile) werden von den Kompostwürmern gefressen.„Nach den zwei Monaten ist jetzt der ganze Boden mit Erde bedeckt, allerdings nur 1-3 cm hoch. Das ist viel zu wenig oder?“
Um Volumen aufzufüllen, kannst du zusätzlich Strukturmaterialien verwenden, z. B. Laub, Stroh, unverholzte Stängel, Kokosfaser.
Falls auch in den folgenden Monaten keine Steigerung der Wurmanzahl auftritt, dann überprüfe bitte folgende Faktoren:
- - Ist das Substrat locker und luftig, oder ist es eher matschig und stinkt?
Wenn es faulig riecht: Fäulnis-Herde entfernen. Bei muffigem Geruch: Substrat auflockern, dabei saugfähige Materialien (z. B. Pappe-Streifen) untermischen.
- Ist der pH-Wert des Substrats noch OK (sollte bei 7 – minimal 5 liegen)? Falls der pH-Wert näher an 5 liegt, muss mehr Kalk gegeben werden.
- Feuchtigkeit (längere Trockenheit oder Fäulnis wegen zu viel Nässe verringern die Anzahl der Würmer)
- abwechslungsreiches Futter, enthält min. 25 - 30 % kohlenstoffreiche Strukturmaterialien (z. B. Papier/Pappe ungebleicht u. unbedruckt o. nur schwarz; unverholzte Stängel, Stroh, Laub)
- erhalten die Würmer genügend Kalk und Mineralstoffe (letztere z. B. in Form von Mineral Mix, Urgesteinsmehl)?
- wurde etwas zugegeben o. gefüttert, was die Würmer nicht mögen, z. B.: normale Blumenerde (ist zu salzig, meist hohe NPK-Mineraldüngung), (sehr) saure Walderde (lässt pH absinken), Mist von Tieren die vor Kurzem frisch entwurmt wurden, Knoblauch, Wermut, Rainfarn, sehr salzige o. scharfe (z. B. Chili) Essensreste, Zitrusfrüchte, sehr saure Abfälle in großen Mengen ohne Kalk-Zugabe (z. B. Kiwi, Sauerkraut u. a. Eingelegtes, Rhabarber)
farbig bedrucktes Papier (besonders Hochglanz-Prospekte)
- kommt genügend Sauerstoff in alle Schichten? (Luftlöcher müssen offen sein. Keine mehrlagigen Zeitungsseiten im Ganzen auflegen, da kommt im nassen Zustand kaum noch Luft durch.)
Nein, das ist nicht zu trocken. In der Natur liegt ja auch trockenes Laub auf dem Waldboden. In der Wurmfarm wird auch trockenes Laub mit der Zeit wieder feucht und wird dann zersetzt. Dickere u./o. härtere Blätter kannst du evtl. vorher in kleinere Stückchen reißen / zerschneiden, dann zersetzen sie sich besser.„Außerdem füttere ich alte Blätter von meinen Zimmerpflanzen mal bei, wenn diese vertrocknet und abgefallen sind oder sind diese zu trocken?“
Falls du die Zimmerpflanzen vorher mit Pestiziden besprüht hast (egal ob synthetische o. „natürliche“ Mittel), lies mal das Datenblatt des Mittels, ob dieses schädliche Wirkungen auf Regenwürmer oder andere Bodenorganismen hat. Viele Fungizide (Mittel, die gegen Pilze wirken) enthalten Kupfer, dieses reichert sich im Substrat / Boden an und wirkt in höheren Dosen toxisch auf Regenwürmer.
Im Zweifelsfall besprühte Blätter lieber nicht füttern.