Hallo, gern wüsste ich:
- Ob sich beim Vererden des Bokashi-Kompostes (mit dem ich wahlweise auch unseren Supercomp füttern könnte, was sich - wenn nix dagegen sprich? - anbietet, da unser Garten nur wenig Platz zum Vererden bietet) unter Hinzugabe von gemahlener Kohle das spätere „Gesamtprodukt“, über die von mir vermutete Bodenstrukturverbesserung hinaus, aufwerten läßt (sich die „Milchsäuremikroben“ in der Kohle länger halten)?
- Wo (konkret) ich kleiner Mengen gemahlene Holzkohle beziehen kann (Internet/Versand)? Versuchsweise würden erstmal beispielsweise 10 kg (lieber 2x5) reichen, da unser Genuspflanzenbeet eine überschaubare Kleine hat.
Bin schon gespannt auf Antworten (oder Hinweise, wo hier im Forum - in dem ich schon viel zu den Themen, auch unter „terra preta“, gelesen zu haben glaube, aber bislang noch keine zu meinen Fragen konkrete Antworten finden konnte - ich was übersehen habe).
Gruß
Günter
terra preta light?
- ghx
- Wurmling
- Beiträge: 6
- Registriert: Mo 22. Apr 2013, 11:42
- Wormery: Wurm Cafe
- Wohnort: Ludwighafen
terra preta light?
Bestand hat nur der Wandel ... bislang!?
- Wurmmann
- Administrator
- Beiträge: 1627
- Registriert: So 13. Dez 2009, 19:02
- Wormery: Wurm Cafe
- Wohnort: Stadtoldendorf
- Kontaktdaten:
Re: terra preta light?
Hallo Günter,
unser Bokashi Forum ist auch noch recht neu. Sicher steht fest, dass die große Oberfläche von Kohlepartikeln ein gutes Medium für Bakterien ist. Dies muss allerdings zertifizierte Pflanzenkohle sein, da Du Dir mit Handelsüblicher Holzkohle nur Schwermetalle in den Garten holst, die Du dort nicht haben willst.
Edit: Wir haben jetzt Biokohle im Angebot.
unser Bokashi Forum ist auch noch recht neu. Sicher steht fest, dass die große Oberfläche von Kohlepartikeln ein gutes Medium für Bakterien ist. Dies muss allerdings zertifizierte Pflanzenkohle sein, da Du Dir mit Handelsüblicher Holzkohle nur Schwermetalle in den Garten holst, die Du dort nicht haben willst.
Edit: Wir haben jetzt Biokohle im Angebot.
Re: terra preta light?
Gibt es dazu Quellen? Ich habe nichts Gesichertes darüber gefunden. Wenn Kohle ungiftig genug zum Grillen ist (da sollen sonst ja auch Schwermetalloxide mein Fleisch verseuchen) müsste sie doch auch für den Garten taugen? Ja, ich habe gesehen, dass der Faden nicht ganz frisch ist.Wurmmann hat geschrieben: Mi 8. Mai 2013, 10:10 Dies muss allerdings zertifizierte Pflanzenkohle sein, da Du Dir mit Handelsüblicher Holzkohle nur Schwermetalle in den Garten holst, die Du dort nicht haben willst.
Re: terra preta light?
Das Siegel Bio wird sehr inflationär und verwirrend eingesetzt.
Hauptproblem bei Holzkohle/Pflanzenkohle sind Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die als krebserregend gelten. Wenn man die Kohle als Bodenhilfsstoff und somit zur Nahrungserzeugung verwendet, sind die gefährlich und also durch den Kohle-Herstellungsprozess bestmöglich zu vermeiden. Das erreicht man durch totales Ausgasen und Abbrennen dieser Gase (> 400 Grad, besser um 600...700), gute Pflanzenkohle ist dann so weich, dass man sie zwischen den Fingern zerdrücken und zerreiben kann.
Grillkohle ist da ganz anders. Sie hat aber auch noch einen Brennvorgang vor sich bis zum vollständigen Verbrennen, und die PAK helfen beim Heizen.
Das Thema Schwermetalle ist ein anderes. Zuerst kann man sich da nur bedingt wehren. Durch jahrhundertlange Ausübung von Bergbau und Verhüttung in weiten Flächen sowie dann auch per Industrialisierung sind Schwermetalle allgegenwärtig. Mit einem gewissen Maß kann man leben, und wir tun das auch.
Nimmt man Stammholz zur Holzkohlegewinnung: Bäume wachsen lange und haben viel Zeit, auch Schwermetalle zu kumulieren. Dazu käme die Abhängigkeit dazu, wo sie wachsen (Naturraum oder Straßenränder/Siedlungsgebiete).
Etwas Schnellwachsendes und in kürzeren Zeiten Gewachsenes wäre da hinsichtlich Akkumulation weniger gefährdet. Ich selber nutze für meine Pflanzenkohle Zweige und dünne Äste vom Obstbaumverschnitt und von Baumfällaktionen (so etwas mag heute auch keiner mehr für seinen Edelkamin und ist somit unbeliebt und zu "entsorgen"), das dicke Holz geht dann in die Heizung.
Verbleibende Schwermetalle in der Pflanzenkohle gehen aber viel weniger zurück in den Nahrungskreislauf. Die Bindefähigkeit zu verschiedenen Schwermetallen ist bei Pflanzenkohle deutlich höher als bspw. zu Nährstoffen. So wird diese Kohle eher Schwermetalle aus dem Boden akkumulieren als welche dahin abgeben.
Einige Fakten findet man z.B. bei Gerald Dunst (Sonnenerde): Wissen über Pflanzenkohle
Hauptproblem bei Holzkohle/Pflanzenkohle sind Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die als krebserregend gelten. Wenn man die Kohle als Bodenhilfsstoff und somit zur Nahrungserzeugung verwendet, sind die gefährlich und also durch den Kohle-Herstellungsprozess bestmöglich zu vermeiden. Das erreicht man durch totales Ausgasen und Abbrennen dieser Gase (> 400 Grad, besser um 600...700), gute Pflanzenkohle ist dann so weich, dass man sie zwischen den Fingern zerdrücken und zerreiben kann.
Grillkohle ist da ganz anders. Sie hat aber auch noch einen Brennvorgang vor sich bis zum vollständigen Verbrennen, und die PAK helfen beim Heizen.
Das Thema Schwermetalle ist ein anderes. Zuerst kann man sich da nur bedingt wehren. Durch jahrhundertlange Ausübung von Bergbau und Verhüttung in weiten Flächen sowie dann auch per Industrialisierung sind Schwermetalle allgegenwärtig. Mit einem gewissen Maß kann man leben, und wir tun das auch.
Nimmt man Stammholz zur Holzkohlegewinnung: Bäume wachsen lange und haben viel Zeit, auch Schwermetalle zu kumulieren. Dazu käme die Abhängigkeit dazu, wo sie wachsen (Naturraum oder Straßenränder/Siedlungsgebiete).
Etwas Schnellwachsendes und in kürzeren Zeiten Gewachsenes wäre da hinsichtlich Akkumulation weniger gefährdet. Ich selber nutze für meine Pflanzenkohle Zweige und dünne Äste vom Obstbaumverschnitt und von Baumfällaktionen (so etwas mag heute auch keiner mehr für seinen Edelkamin und ist somit unbeliebt und zu "entsorgen"), das dicke Holz geht dann in die Heizung.
Verbleibende Schwermetalle in der Pflanzenkohle gehen aber viel weniger zurück in den Nahrungskreislauf. Die Bindefähigkeit zu verschiedenen Schwermetallen ist bei Pflanzenkohle deutlich höher als bspw. zu Nährstoffen. So wird diese Kohle eher Schwermetalle aus dem Boden akkumulieren als welche dahin abgeben.
Einige Fakten findet man z.B. bei Gerald Dunst (Sonnenerde): Wissen über Pflanzenkohle
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Eberhard
- Pfiffikus
- Administrator
- Beiträge: 1304
- Registriert: Mi 13. Nov 2013, 15:37
- Wormery: DIY Wormery
- Wohnort: zu Hause
- Kontaktdaten:
Re: terra preta light?
Hier wird TerrePreta kommerziell erzeugt.
Pfiffikus,
der sich nicht sicher ist, ob man hier ans Original ran kommen kann
Pfiffikus,
der sich nicht sicher ist, ob man hier ans Original ran kommen kann
Re: terra preta light?
Gezeigt wird die Erzeugung von Pflanzenkohle (Holzkohle). Die Erzeugung von "Terra Preta" wird nur durch ein Mischen mit bioorganischem Dünger, Steinmehl und Kompost angedeutet. Schwarze Erde ist das noch nicht - wo ist die Erde dabei? Aber wer widerspricht hier?
=> Anfangserfolge darf man einer verbesserten Bodenstruktur und der massiven Zufuhr von Dünger und Mineralstoffen zuschreiben.
=> Man weiß, dass Terra Preta-Böden mit den Jahren besser werden (vorbehaltlich richtiger Bewirtschaftung). Der Boden ist ein System und entwickelt sich. Schon alleine wegen der üblichen Kurzfristigkeit in der üblichen Betrachtung sollte man nicht von Terra Preta reden, sondern von Substraten, die sich dahin entwickeln sollen.
Originale Terra Preta (Amazonasgebiet) kann durchaus Humusgehalte von 25 Prozent bis in Tiefen größer 0,5 Meter aufweisen, kann ein Alter bis 7.000 Jahren aufweisen und ist sogar nach teilweisem Abbaggern für Verkauf (was später verboten wurde) ohne weiteres Zutun alleine "nachgewachsen".
=> Anfangserfolge darf man einer verbesserten Bodenstruktur und der massiven Zufuhr von Dünger und Mineralstoffen zuschreiben.
=> Man weiß, dass Terra Preta-Böden mit den Jahren besser werden (vorbehaltlich richtiger Bewirtschaftung). Der Boden ist ein System und entwickelt sich. Schon alleine wegen der üblichen Kurzfristigkeit in der üblichen Betrachtung sollte man nicht von Terra Preta reden, sondern von Substraten, die sich dahin entwickeln sollen.
Originale Terra Preta (Amazonasgebiet) kann durchaus Humusgehalte von 25 Prozent bis in Tiefen größer 0,5 Meter aufweisen, kann ein Alter bis 7.000 Jahren aufweisen und ist sogar nach teilweisem Abbaggern für Verkauf (was später verboten wurde) ohne weiteres Zutun alleine "nachgewachsen".
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Eberhard